Die Rolle von Al-Jazeera: Verherrlichung von Terrorakten oder journalistische Objektivität?Die Rolle von Al-Jazeera: Verherrlichung von Terrorakten oder journalistische Objektivität?
Ein Dokumentarfilm auf Al-Jazeera lobt Hamas für ihre Taten und rechtfertigt den Terrorangriff vom 7. Oktober. Kritische Stimmen sehen eine gefährliche Instrumentalisierung des Mediums.
Al-Jazeera, der staatliche Fernsehsender Katars, steht erneut im Kreuzfeuer der Kritik. Die jüngste Episode der Dokumentarreihe „What is Hidden is Greater“ sorgte für Empörung, indem sie die Terrororganisation Hamas und ihre brutalen Angriffe auf Israel am 7. Oktober 2023 verherrlichte. Der Moderator Tamer Almisshal präsentierte in der Sendung nicht nur exklusive Aufnahmen und Interviews mit Hamas-Mitgliedern, sondern bot auch eine Plattform für die Rechtfertigung eines der schlimmsten Massaker der jüngeren Geschichte. Die Grenzen zwischen journalistischer Berichterstattung und gezielter Propaganda scheinen in diesem Fall vollkommen verwischt.
Inszenierung als Dokumentation
Die Episode, die laut Berichten aufgrund laufender Verhandlungen zwischen Israel und Hamas verzögert ausgestrahlt wurde, schilderte die Ereignisse mit einer erschreckenden Sympathie für die Angreifer. Gezeigt wurden exklusive Aufnahmen aus den inneren Kreisen der Hamas, darunter sogenannte Kriegsbefehle vom 5. Oktober sowie Videomaterial, das Anführern wie Yahya Sinwar und Mohammed Deif zeigt. Diese Szenen, inszeniert wie in einem Kriegsdrama, glorifizierten die strategische Planung der Angriffe und priesen die Führungspersönlichkeiten der Terrororganisation als mutige Helden.
Besonders problematisch war die Darstellung von Yahya Sinwar, der in Verkleidung als alter Mann inmitten von Planungsbesprechungen gezeigt wurde. Almisshal lobte ihn als einen Anführer, der bis zum „letzten Moment“ an vorderster Front gekämpft habe. Dass dabei absichtlich verschleiert wird, dass diese Planungen zu einem Massaker führten, bei dem Hunderte unschuldige Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, ermordet wurden, bleibt unerwähnt.
Verharmlosung und Rechtfertigung
Die dokumentarische Erzählung ging jedoch noch weiter. In einem Interview mit Izz Eddin Al-Haddad, einem hochrangigen Kommandeur der Al-Qassam-Brigaden, wurde behauptet, das Massaker sei ein „präventiver Schlag“ gewesen. Diese Rechtfertigung stützte sich auf angeblich von Hamas erlangte Geheimdienstinformationen, die einen bevorstehenden israelischen Angriff beweisen sollten. Dabei wurde ignoriert, dass Einheit 8200, auf die sich diese Behauptungen stützten, primär für Informationssammlung und nicht für militärische Planungen zuständig ist.
Ein weiteres Interview mit einem maskierten Hamas-Terroristen bot Gelegenheit, die Ermordung von mehr als 100 Bewohnern des Kibbutz Beeri zu relativieren. Es wurde suggeriert, dass die Angreifer lediglich zurückgeschossen hätten, nachdem sie angeblich von bewaffneten Frauen und älteren Menschen angegriffen worden seien. Solche Aussagen stehen in einem grotesken Widerspruch zu den dokumentierten Gräueltaten, bei denen Babys, Kinder und Familien kaltblütig ermordet wurden.
Problematische Narrative und gezielte Manipulation
Al-Jazeera hat mit dieser Episode nicht nur die Opfer der Terroranschläge verhöhnt, sondern auch die internationalen Standards für journalistische Objektivität verletzt. Die ständige Wiederholung des Narrativs, dass die Angriffe eine natürliche Reaktion auf israelische Handlungen seien, verschleiert die Verantwortung der Hamas für vorsätzliche Kriegsverbrechen.
Der Sender präsentierte Experten wie Jeroen Gunning und Andreas Krieg, deren Kommentare die Angriffe in einen politischen Kontext setzten, der die Normalisierung zwischen Israel und den arabischen Staaten als Hauptursache darstellte. Derartige Aussagen ignorieren die Tatsache, dass die Opfer Zivilisten waren, deren Leben und Lebensgrundlagen bewusst zerstört wurden. Insbesondere der Vorwurf eines israelischen „Hannibal-Direktivs“ – wonach Israel angeblich eigene Zivilisten töte, um eine Geiselbefreiung zu erzwingen – ist eine absurde und widerlegte Behauptung, die dennoch einen prominenten Platz in der Sendung erhielt.
Die politische Verantwortung Katars
Die Tatsache, dass Al-Jazeera als staatlich finanzierter Sender Katars fungiert, wirft ernste Fragen zur Rolle des Golfstaates in der Unterstützung von Hamas auf. Katar ist seit langem ein Hauptfinanzier der Organisation und bietet ihren Anführern sicheren Unterschlupf. Indem der Sender Hamas öffentlich lobt und ihre Aktionen rechtfertigt, verstärkt er die moralische Legitimität der Gewalt gegen Israel und untergräbt Bemühungen um Frieden und Stabilität in der Region.
Ein Aufruf zur Verantwortung
Es ist unerlässlich, dass die internationale Gemeinschaft nicht nur Al-Jazeera, sondern auch Katar für ihre Rolle in der Verbreitung solcher Propaganda zur Rechenschaft zieht. Journalistische Freiheit darf nicht als Deckmantel für die Verherrlichung von Terror und Gewalt missbraucht werden. Stattdessen muss betont werden, dass wahre journalistische Integrität darin besteht, die Wahrheit aufzudecken und Gewalt zu verurteilen, anstatt sie zu romantisieren.
Die jüngste Episode von „What is Hidden is Greater“ ist ein alarmierendes Beispiel für die Gefahren einer Berichterstattung, die absichtlich Gewalt verherrlicht und versucht, die Opfer zu entmenschlichen. Es liegt in der Verantwortung von Medien, die Wahrheit zu respektieren, anstatt sich in den Dienst einer Organisation zu stellen, die ihr Ziel in der Zerstörung Israels sieht.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Sonntag, 26 Januar 2025