„Wie ein weiterer Holocaust“ – Angehörige israelischer Geiseln erinnern in Auschwitz an ihre Lieben [Video]„Wie ein weiterer Holocaust“ – Angehörige israelischer Geiseln erinnern in Auschwitz an ihre Lieben [Video]
Zum Gedenken an die Befreiung von Auschwitz appellieren die Angehörigen israelischer Geiseln an die Welt: gegen Antisemitismus und für die Freilassung der Verschleppten.
Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee forderten Angehörige israelischer Geiseln eine deutliche Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit sowie entschiedenes Handeln gegen Antisemitismus. Die Veranstaltung, bei der Überlebende und Staatsoberhäupter weltweit zusammenkamen, stand unter dem Zeichen der Mahnung: „Nie wieder.“
Während des Gedenkens berichtete Omer Lifshitz, 51, von seiner persönlichen Tragödie. Seine Eltern, Yocheved und Oded, wurden am 7. Oktober 2023 während eines Angriffs der Hamas auf das Nir-Oz-Kibbutz verschleppt. Yocheved wurde nach 17 Tagen freigelassen, während sein 84-jähriger Vater noch immer als Geisel in Gaza festgehalten wird. „Es fühlt sich an wie ein weiterer Holocaust oder ein Pogrom,“ sagte Lifshitz. Seine Reise nach Auschwitz sei für ihn auch eine Mahnung, dass solche Gräueltaten niemals wieder geschehen dürften.
Hamas hat bei ihrem Angriff nicht nur 1.200 Menschen getötet, sondern 253 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt – eine Handlung, die weltweit Entsetzen auslöste. Seitdem befindet sich Gaza, das von der Hamas kontrolliert wird, unter intensiven militärischen Angriffen Israels, bei denen zehntausende Menschen ums Leben kamen. Mehrere Geiseln wurden durch einen Waffenstillstand und Gefangenenaustausch freigelassen, doch 90 Menschen befinden sich weiterhin in den Händen der Terrororganisation.
Yasmin Magal, eine 26-jährige Medizinstudentin, machte bei der Gedenkveranstaltung ebenfalls deutlich, was diese Situation für sie und ihre Familie bedeutet. Ihr Cousin Omer Neutra, ein 22-jähriger Soldat mit amerikanisch-israelischen Wurzeln, wurde in Gaza entführt und ermordet. Er selbst war Enkel von Holocaust-Überlebenden. „Es ist unsere Aufgabe sicherzustellen, dass das nicht vergessen wird,“ betonte Magal. „Die Lebenden müssen freikommen, die Toten eine würdige Beerdigung in unserer Heimat erhalten.“
Die Veranstaltung in Auschwitz, das einst von den Nazis in besetztem polnischen Gebiet als Todeslager für die Vernichtung der europäischen Juden betrieben wurde, rief erneut ins Gedächtnis, wie tiefgreifend die Schrecken des Holocaust waren. Gleichzeitig wurde die Brücke zu aktuellen Verbrechen geschlagen, die als unerträglich empfunden werden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot Youtube
Montag, 27 Januar 2025