Wie Israels Trauer um die Bibas-Kinder diskreditiert wird – Eine gefährliche Verzerrung der RealitätWie Israels Trauer um die Bibas-Kinder diskreditiert wird – Eine gefährliche Verzerrung der Realität
Die Entführung und mutmaßliche Ermordung der Bibas-Kinder durch die Hamas erschüttert Israel. Doch statt Mitgefühl hagelt es Vorwürfe: Israel würde den Schmerz "instrumentalisieren".
Die Geschichte der Familie Bibas hat sich tief in das kollektive Bewusstsein Israels eingebrannt. Am 7. Oktober 2023 wurden die kleine Familie – die Eltern Shiri und Yarden sowie ihre zwei Kinder, der vierjährige Ariel und der damals nur neun Monate alte Kfir – von Hamas-Terroristen aus dem Kibbuz Nir Oz entführt. Ihre letzten Bilder gingen um die Welt: Die Eltern, verzweifelt, die Kinder, hilflos. Monate später kursierten Berichte, dass die Hamas die Kinder getötet habe. Eine Nachricht, die ganz Israel ins Mark traf.
Statt Mitgefühl und Anteilnahme erntet die israelische Gesellschaft jedoch von bestimmten Kreisen Anfeindungen. Die Trauer um die Familie Bibas wird als "politische Instrumentalisierung" diffamiert. Ein Artikel im Medium Zeteo unterstellte gar, dass Israel den Tod der Kinder "benutze", um politische Ziele zu verfolgen. Eine absurde Verdrehung der Realität, die den Schmerz von Eltern, Freunden und einem ganzen Land herabwürdigt.
Warum nur bei Israel?
Es ist eine beunruhigende Tendenz, die sich immer wieder zeigt: Jedes Mal, wenn Israel um seine Opfer trauert, werden Zweifel gesät. Die Trauer wird als "Propaganda" abgetan, als "Mittel zum Zweck" interpretiert. Während bei anderen Nationen Gedenken und Schmerz als selbstverständlich gelten, wird Israel die Legitimität des Trauerns abgesprochen.
Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 gedachte die Welt der Opfer, die USA hielten nationale Trauerzeremonien ab, errichteten Mahnmale und produzierten unzählige Dokumentationen. Niemand stellte infrage, ob die USA das Leid ihrer Bürger "ausnutzte".
Wenn jedoch Israel den grausamen Mord an zwei Kleinkindern betrauert, wird das als "manipulativ" dargestellt. Dieselbe Doppelmoral zeigt sich in der Debatte über die Verbrechen der Hamas: Als Beweise für sexualisierte Gewalt gegen israelische Frauen bekannt wurden, zweifelten bestimmte Gruppen die Berichte an oder nannten sie "israelische Kriegspropaganda" – trotz eindeutiger Zeugenaussagen und forensischer Untersuchungen.
Antisemitische Narrative in neuem Gewand
Hinter diesen Mustern steckt ein jahrhundertealtes antisemitisches Narrativ: Die Vorstellung, dass Juden ihr eigenes Leid "instrumentalisieren". Schon nach der Schoah gab es Stimmen, die überlebenden Juden unterstellten, sie würden "die Opferrolle ausnutzen". Heute wird dasselbe Muster auf Israel angewandt. Während andere Länder das Recht auf Trauer und Gedenken haben, wird es den Israelis abgesprochen.
Dies ist keine akademische Debatte, sondern hat reale Konsequenzen: Wer Israels Schmerz delegitimiert, trägt dazu bei, dass Verbrechen gegen Israelis bagatellisiert oder gar gerechtfertigt werden. Die Terrorakte der Hamas erscheinen in diesem verzerrten Diskurs nicht mehr als Massaker, sondern als "Konflikthandlungen", während Israel immer als der Schuldige dargestellt wird.
Die Notwendigkeit eines fairen Diskurses
Es ist an der Zeit, diese Doppelmoral zu hinterfragen. Der Schmerz der israelischen Gesellschaft ist real. Wer Trauer um ermordete Kinder als "Waffe" bezeichnet, zeigt nicht nur mangelndes Mitgefühl, sondern leistet antisemitischen Narrativen Vorschub. Israel trauert – und hat jedes Recht dazu.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Hostages and Missing Families Forum
Montag, 10 Februar 2025