Juden in Australien in Angst: Morddrohungen durch Krankenhauspersonal sorgen für Entsetzen

Juden in Australien in Angst: Morddrohungen durch Krankenhauspersonal sorgen für Entsetzen


Nach dem Skandal um australische Krankenschwestern, die in einem Video drohten, jüdische Patienten zu ermorden, wächst die Angst unter Australiens jüdischer Gemeinschaft. Organisationen warnen vor einem tief verwurzelten Antisemitismus im Land.

Juden in Australien in Angst: Morddrohungen durch Krankenhauspersonal sorgen für Entsetzen

Die jüdische Gemeinschaft in Australien ist alarmiert, nachdem ein schockierendes Video viral ging, in dem zwei australische Krankenschwestern offen drohten, jüdische Patienten zu töten – und andeuteten, dies möglicherweise bereits getan zu haben.

Robert Gregory, CEO der Australian Jewish Association (AJA), erklärte gegenüber der Jerusalem Post, dass jüdische Patienten sich nun vermehrt dazu gezwungen sähen, ihre Identität in Krankenhäusern zu verbergen.

„Patienten in Krankenhäusern sind in einer verletzlichen Situation, und es ist verständlich, dass jüdische Patienten besorgt sind. Wir hoffen, dass jüdische und israelische Patienten wie alle anderen behandelt werden – aber es gibt keinen Ort in Australien, der von der aktuellen Welle des Antisemitismus verschont bleibt“, sagte Gregory.

Die AJA befürchtet zudem, dass die Ansichten der suspendierten Krankenschwestern kein Einzelfall sind. „Hier wurden die Täter zufällig enttarnt. In anderen Fällen könnten solche Ansichten bereits in die Praxis umgesetzt worden sein“, warnte Gregory.

„Ein erschreckender Spiegel der Gesellschaft“

Jeremy Leibler, Präsident der Zionist Federation of Australia, sieht in dem Vorfall ein deutliches Zeichen dafür, wie weit Antisemitismus in Australien bereits normalisiert wurde.

„Seit über einem Jahr beobachten wir, wie aus Hassreden auf den Straßen tatsächliche Gewaltakte werden, die von den Strafverfolgungsbehörden bereits als inländischer Terrorismus eingestuft wurden. Dass zwei Krankenschwestern so offen über das Töten israelischer Patienten sprechen, ist eine erschreckende Erinnerung daran, wie weit der Hass bereits gediehen ist“, sagte Leibler.

Während er die schnelle Reaktion der Behörden lobte, forderte er zugleich eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Problem: „Das ist nicht im luftleeren Raum passiert. Das ist die Konsequenz jahrelanger Hetze und Dämonisierung Israels in diesem Land.“

Empörung in der jüdischen Gemeinschaft

Der New South Wales Jewish Board of Deputies zeigte sich ebenfalls entsetzt und veröffentlichte eine Stellungnahme auf Facebook: „Es ist abstoßend, dass sich diese Krankenschwestern so sicher fühlten, solche Aussagen zu tätigen – und das in medizinischer Arbeitskleidung mit staatlichem Logo. Diese Rhetorik hat in unserem Gesundheitssystem keinen Platz.“

Macarthur-Abgeordneter Mike Freelander, selbst Arzt und jüdischer Australier, erklärte im Parlament, dass der Vorfall ihn zutiefst erschüttert habe: „Die Tatsache, dass diese Leute aus meinem Bereich des Gesundheitswesens kommen und Teil unserer Gesellschaft sind, ist einfach nur ekelerregend.“

Antisemitismus in Australien auf dem Vormarsch

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat sich die Zahl antisemitischer Vorfälle in Australien drastisch erhöht. Angriffe auf Synagogen, jüdische Geschäfte und Privatpersonen haben zugenommen, und viele Juden fühlen sich zunehmend unsicher.

Die Morddrohungen aus dem Krankenhaus von Sydney sind nur ein weiteres Beispiel für die beängstigende Entwicklung, die jüdische Organisationen seit Monaten beobachten. Es stellt sich nun die Frage: Wann werden aus Worten erneut Taten?


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Cabrils - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=97478260


Mittwoch, 12 Februar 2025

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