Krieg im Ostkongo: Ruanda-gestützte Rebellen destabilisieren die Region

Krieg im Ostkongo: Ruanda-gestützte Rebellen destabilisieren die Region


Der Vormarsch der M23-Rebellen im Ostkongo lässt die Angst vor einem neuen Krieg wachsen. Plünderungen und Gewalt eskalieren.

Krieg im Ostkongo: Ruanda-gestützte Rebellen destabilisieren die Region

Die Situation im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRC) spitzt sich weiter zu. Die M23-Rebellen, die als ruandische Stellvertretertruppe gelten, haben innerhalb weniger Wochen große Gebiete zwischen den Provinzhauptstädten Goma und Bukavu unter ihre Kontrolle gebracht. Nun droht eine humanitäre Katastrophe.

Tausende Menschen sind auf der Flucht, nachdem die Rebellen mehrere strategische Städte eingenommen haben. Internationale Beobachter berichten von zunehmender Gewalt, darunter Plünderungen, willkürliche Hinrichtungen und Vergewaltigungen. Viele Bewohner haben ihre Häuser verlassen, aus Angst vor Angriffen oder der Rekrutierung durch die Rebellen.

Rohstoffreichtum als treibende Kraft hinter dem Konflikt

Der Ostkongo ist seit Jahrzehnten Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen, die eng mit seinen riesigen Bodenschätzen verknüpft sind. Kupfer, Kobalt, Zinn, Tantal und Lithium – Mineralien, die in der modernen Elektronikindustrie unverzichtbar sind – werden hier unter oft katastrophalen Bedingungen abgebaut. Viele Minen stehen unter der Kontrolle bewaffneter Gruppen, die mit der illegalen Ausfuhr dieser Rohstoffe Millionen verdienen.

Während die offizielle Begründung für die militärischen Interventionen Ruandas in der DRC der Schutz der Tutsi-Minderheit ist, sehen Kritiker wirtschaftliche Motive als eigentlichen Antrieb. Präsident Paul Kagame, der seit dem Völkermord in Ruanda 1994 an der Macht ist, wird beschuldigt, die Instabilität im Kongo gezielt zu fördern, um sich die Kontrolle über wertvolle Rohstoffe zu sichern.

Die humanitäre Lage spitzt sich zu

Mit dem Vormarsch der Rebellen geraten zivile Einrichtungen zunehmend in Gefahr. Krankenhäuser und humanitäre Lager wurden angegriffen, was die Versorgung der Bevölkerung erheblich erschwert.

Ein Beispiel für die prekäre Lage ist eine israelische Hilfsorganisation, die im Osten des Kongo aktiv ist. Die NGO betreibt ein Zentrum, das schwer unterernährte Kinder mit Nahrung versorgt. Nach der Einnahme der Stadt Kavumu durch M23 sah sich die Organisation gezwungen, ihre Arbeit vorübergehend einzustellen und ihre Mitarbeiter aus Sicherheitsgründen abzuziehen.

„Die Situation ist unberechenbar. Es gibt keine funktionierende Verwaltung mehr, die Banken sind geschlossen, und die Lebensmittelpreise explodieren. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis eine Hungersnot ausbricht“, berichtet ein Mitarbeiter der Organisation. Besonders besorgniserregend sei der Umstand, dass Kinder in der Region akut gefährdet seien, da sie ohne Hilfe innerhalb weniger Tage sterben könnten.

Die Gefahr eines neuen Krieges

Die Vereinten Nationen haben inzwischen bestätigt, dass es zu massiven Menschenrechtsverletzungen durch die M23-Rebellen gekommen ist, darunter die Rekrutierung von Kindersoldaten und gezielte Hinrichtungen von Zivilisten. In den letzten Jahrzehnten haben die Auseinandersetzungen im Kongo bereits Millionen Menschen das Leben gekostet. Sollte sich der Konflikt weiter verschärfen, könnte eine neue Welle der Gewalt das gesamte zentrale Afrika destabilisieren.

„Jeder hat ein Interesse am Ostkongo“, erklärt ein Analyst. „Doch die große Frage ist, wie lange es noch dauert, bis dieser Stellvertreterkrieg außer Kontrolle gerät.“


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Al Jazeera English - Flickr: M23 troops Bunagana 4, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=23855937


Freitag, 21 Februar 2025

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.




Alle Felder müssen ausgefüllt werden


Ich versichere, nichts rechtlich und/oder moralisch Verwerfliches geäußert zu haben! Ich bin mir bewusst, das meine IP Adresse gespeichert wird!

 

weitere Artikel von: Redaktion

Folgen Sie und auf:


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage