Batman als Zeichen der Erinnerung: Ein Purim-Gedenken für die Familie BibasBatman als Zeichen der Erinnerung: Ein Purim-Gedenken für die Familie Bibas
Zum ersten Mal seit der Bestätigung des Todes von Shiri, Ariel und Kfir Bibas feiern Juden weltweit Purim, indem sie sich als Batman verkleiden – ein bewegendes Symbol der Erinnerung an die ermordete Familie.
Seit eineinhalb Jahren dient ein Foto der Familie Bibas in Batman-Pyjamas als globales Mahnmal für ihr tragisches Schicksal. Ariel Bibas, damals vier Jahre alt, verehrte den dunklen Ritter. Für Purim 2023 trug er stolz ein Batman-Kostüm, und seine Eltern, Shiri und Yarden, kauften daraufhin passende Outfits für die ganze Familie, einschließlich seines kleinen Bruders Kfir. Doch am 7. Oktober 2023 entführten Hamas-Terroristen die Familie aus ihrem Zuhause im südlichen Israel.
Nun, nach der Bestätigung des grausamen Todes von Shiri, Ariel und Kfir sowie der Freilassung des Vaters Yarden, setzt die jüdische Gemeinschaft weltweit ein Zeichen: Mit Batman-Kostümen zu Purim erinnern sie an die unschuldigen Kinder, die ihr Leben verloren haben. In Israel tragen ganze Schulklassen orangefarbene Batman-Umhänge und Masken – eine Hommage an Ariels Liebe für den Superhelden und die roten Haare der Brüder. Ein Jerusalemer Kostümgeschäft verkaufte Batman-Masken für nur einen Schekel (ca. 0,25 Euro), um Straßen und soziale Medien mit dem Bild des kleinen Helden zu füllen.
Auch in den USA schließen sich viele Familien dieser Geste an. Eltern lassen ihre Kinder bewusst als Batman auftreten, um das Andenken an Ariel und Kfir zu bewahren. Eine Mutter schrieb auf Instagram: "Mein kleiner Batman hat keine Ahnung von der Bedeutung seines Purim-Kostüms in diesem Jahr." Andere Familien gestalten Batman-inspirierte "Mishloach Manot", die traditionellen Purim-Geschenkpakete mit Süßigkeiten.
Der Aufruf, Batman als Symbol der Erinnerung zu nutzen, begann bereits Ende Februar, nachdem die Hamas die Leichen von Shiri, Ariel und Kfir im Rahmen eines Waffenstillstandsabkommens freigegeben hatte. Da Purim ein Fest der Freude und des Sieges über das Böse ist, fragte sich die Familie Bibas, ob es angemessen sei, diesen Aufruf zu unterstützen. Ihre Antwort war ein klares Ja. Am ersten Tag der Feierlichkeiten veröffentlichte die Familie eine bewegende Botschaft: "Das Herz setzte heute zweimal aus. Einmal, als wir aufwachten und keine neuen Fotos von Ariel und Kfir in ihren Purim-Kostümen hatten. Und dann, als wir all die unglaublichen Gesten auf den Straßen Israels sahen."
Doch nicht jeder fühlt sich wohl mit der kollektiven Trauerbekundung durch ein Batman-Kostüm. Der pro-israelische Influencer Jonny Daniels erhielt eine besorgte Nachricht von einem Elternteil: "Alle Kinder sind Batman zu Purim. Meine wollen nicht. Was soll ich tun?" Seine Antwort war pragmatisch: "Lasst sie genau das tun, was sie wollen. Purim ist ein Fest für sie, nicht unser Schuldgefühl. Jeder trauert auf seine Weise."
Das Schicksal der Familie Bibas hat Israel und die jüdische Welt zutiefst bewegt. Mehr als ein Jahr lang waren Ariel und Kfir die letzten bekannten Kinder in Hamas-Gefangenschaft – ihr Schicksal blieb lange ungewiss. Die Trauer über ihren gewaltsamen Tod wird bleiben. Doch dieses Jahr erinnert Purim nicht nur an das jüdische Überleben in Persien, sondern auch an zwei Kinder, deren Leben viel zu früh endete.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X @malka_iris
Donnerstag, 13 März 2025