Machtpoker in Muscat: USA und Iran vor neuer Atom-Entscheidung – Kann Trump Teheran stoppen?

Machtpoker in Muscat: USA und Iran vor neuer Atom-Entscheidung – Kann Trump Teheran stoppen?


In Oman treffen sich US- und iranische Delegationen – doch hinter den Kulissen brodelt ein explosiver Konflikt, der den gesamten Nahen Osten erschüttern könnte.

Machtpoker in Muscat: USA und Iran vor neuer Atom-Entscheidung – Kann Trump Teheran stoppen?

Ein Ort mit diplomatischer Vergangenheit wird erneut zur Bühne globaler Machtpolitik: Muscat, die Hauptstadt Omans, empfängt Vertreter der Vereinigten Staaten und des iranischen Regimes zu Verhandlungen über das iranische Atomprogramm. Es ist ein Gespräch, das über Krieg und Frieden im Nahen Osten entscheiden könnte – und das eine klare Warnung in sich trägt: Sollte es keine Einigung geben, droht US-Präsident Donald Trump mit militärischer Gewalt gegen Teheran.

Angeführt wird die iranische Delegation vom stellvertretenden Außenminister Abbas Araghchi, während der Trump-Gesandte Steve Witkoff die US-Seite repräsentiert. Beide Seiten nähern sich dem Gespräch mit Misstrauen. Für Teheran ist Trump ein unzuverlässiger Gegner, dessen Wort wenig Gewicht habe – ein Mann, der ein Abkommen unterschrieb, es dann einseitig aufkündigte und nun mit Bomben droht, falls der Iran keine Zugeständnisse macht.

Seit dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen von 2015 und der Reaktivierung der Sanktionen hat der Iran sein Atomprogramm massiv beschleunigt. Das Regime reichert Uran mittlerweile auf bis zu 60 % an – nur einen technischen Schritt von waffenfähigem Material entfernt. Die westlichen Staaten sehen darin keinen zivilen Zweck mehr, sondern einen klaren Pfad zur Atombombe.

Trump hat die Gangart verschärft, spricht von einer „Maximum Pressure“-Strategie – und lässt keinen Zweifel daran, dass ein nuklear bewaffneter Iran für ihn keine Option ist. Der neue US-Außenminister Marco Rubio unterstrich: „Iran wird niemals eine Atombombe besitzen – darüber gibt es keinen Zweifel.“ Das ist die Linie, die Washington auch in Muscat vertritt.

In Teheran herrscht Unsicherheit – aber auch Vorsicht. Das Mullah-Regime weiß, dass seine regionale Vormachtstellung wankt. Der Iran hat mit dem Zusammenbruch des Assad-Regimes in Syrien einen zentralen Verbündeten verloren. Die Hisbollah in Libanon ist durch massive israelische Luftschläge schwer angeschlagen. Hamas wird im Gazastreifen militärisch zurückgedrängt, und die Huthi-Rebellen im Jemen geraten zunehmend unter internationalen Druck. Der sogenannte „Axis of Resistance“, das Netzwerk iranischer Stellvertreter, liegt am Boden.

Zugleich droht Israel immer unverhohlener mit militärischem Eingreifen, sollte Diplomatie nicht zum Ziel führen. Für Jerusalem ist ein nuklear bewaffneter Iran eine existenzielle Bedrohung – eine Bedrohung, die man nicht abwartend hinnehmen wird. Und obwohl die USA keine offiziellen Sicherheitsgarantien gegenüber Israel ausgesprochen haben, ist klar, dass ein israelischer Alleingang kaum ohne Rückendeckung geschehen würde.

Die iranische Führung unter Ayatollah Ali Khamenei hat Araghchi „volle Autorität“ für die Gespräche in Oman erteilt – ein ungewöhnlicher Schritt in einem System, das sonst auf Zögerlichkeit und Kontrolle baut. Das könnte als Zeichen gewertet werden, dass Teheran weiß: Die Zeit läuft davon.

Trotzdem bleibt das Regime hart, lehnt Verhandlungen über sein Raketenprogramm und seine „Verteidigungsfähigkeiten“ kategorisch ab. In Wirklichkeit sind genau diese Raketen jedoch das Rückgrat seiner hegemonialen Strategie im Nahen Osten – von Bagdad bis Beirut, von Sanaa bis Damaskus.

Ein Scheitern der Gespräche wäre fatal – nicht nur für den Iran, sondern für die gesamte Region. Die Spannungen am Roten Meer, der Krieg in Gaza, die Kämpfe an der israelisch-libanesischen Grenze, das Vakuum in Syrien: Sie alle sind Teil eines größeren Bildes, das sich derzeit rasant verändert. Die USA und Israel versuchen, dem iranischen Einfluss endgültig ein Ende zu setzen. Und der Iran, der jahrzehntelang als Brandstifter agierte, steht nun selbst vor dem Feuer.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Alexey Komarov - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=87838917


Samstag, 12 April 2025

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