Bewaffnete entführen US-Pastor während Gottesdienst in Südafrika – Familie und Gemeinde in AngstBewaffnete entführen US-Pastor während Gottesdienst in Südafrika – Familie und Gemeinde in Angst
Vor den Augen seiner Frau und Kinder wurde der US-Pastor Josh Sullivan in Südafrika verschleppt. Seitdem fehlt jede Spur von ihm – Polizei und US-Behörden ermitteln.
Ein Gottesdienst wird zum Albtraum: Der amerikanische Pastor Josh Sullivan wurde am Donnerstag während einer Predigt in der südafrikanischen Stadt Motherwell von vier bewaffneten und maskierten Männern entführt. Die brutale Tat ereignete sich mitten im Gotteshaus der „Fellowship Baptist Church“, während rund 30 Gläubige – darunter seine Ehefrau Maegan und die gemeinsamen sechs Kinder – um ihn versammelt waren.
Die Täter stürmten in die Kirche, bedrohten die Anwesenden mit Waffen, raubten Mobiltelefone und flohen schließlich mit dem silbernen Toyota Fortuner des 45-jährigen US-Amerikaners. Später wurde das Fahrzeug verlassen aufgefunden – von Sullivan fehlt jedoch jede Spur.
Ein Sprecher der US-Regierung erklärte gegenüber der BBC, man sei sich der Entführung eines amerikanischen Staatsbürgers in Südafrika bewusst. „Es gibt keine höhere Priorität als die Sicherheit und das Wohlergehen amerikanischer Bürger im Ausland“, hieß es in der offiziellen Stellungnahme. Auch das FBI sei über den Fall informiert.
Die südafrikanische Polizei, darunter auch die Eliteeinheit „Hawks“, arbeitet mit Hochdruck an der Aufklärung. „Unsere Ermittlungen laufen in alle Richtungen. Wir verfolgen jede brauchbare Spur“, sagte der Polizeisprecher Oberstleutnant Avele Fumba.
Sullivans Freund und Kollege, Pastor Jeremy Hall, war ebenfalls mit seiner Familie in der Kirche anwesend, als die Entführung geschah. Im Interview mit der Zeitung Times Live berichtet er erschüttert: „Sie kannten seinen Namen. Es war offensichtlich, dass sie gezielt gekommen waren.“
Für Sullivans Familie in den USA ist die Situation kaum zu ertragen. Seine Mutter, Tonya Morton Rinker, schrieb auf Facebook: „Mein Herz ist gebrochen. Unser Kongressabgeordneter und die US-Botschaft setzen alles daran, ihn zu finden.“ Auch seine Ehefrau Maegan wandte sich mit einem emotionalen Appell an die Öffentlichkeit und bat um anhaltende Gebete für die sichere Rückkehr ihres Mannes.
Josh Sullivan stammt ursprünglich aus Tennessee und war seit 2012 als „church planting missionary“ mit der Fellowship Baptist Church in Maryville verbunden. 2018 wanderte er mit seiner Familie nach Südafrika aus, um dort eine Gemeinde für die Xhosa-sprachige Bevölkerung aufzubauen – eine Arbeit, die in der Region großen Anklang fand.
Die Entführung hat nicht nur die lokale Gemeinde erschüttert, sondern auch international für Bestürzung gesorgt. Unterstützer in Südafrika und den USA versammeln sich digital und vor Ort zu Gebeten und Mahnwachen. Die Gemeinde bittet inständig um Schutz für Maegan Sullivan und ihre Kinder, die Augenzeugen der dramatischen Tat wurden und nun unter Polizeischutz stehen.
Die Entführung von Josh Sullivan reiht sich ein in eine beunruhigende Entwicklung in Südafrika: Laut offiziellen Zahlen stieg die Zahl der Entführungen in den vergangenen zehn Jahren um 264 %. Immer häufiger werden gezielte Überfälle mit kriminellem Hintergrund oder zur Erpressung von Lösegeld verübt – vor allem auf Ausländer oder Personen, die als wohlhabend gelten.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot facebook
Sonntag, 13 April 2025