Papst Franziskus ist tot: Ein Leben für die Schwächsten endet – was bleibt, ist seine BotschaftPapst Franziskus ist tot: Ein Leben für die Schwächsten endet – was bleibt, ist seine Botschaft
Mit seinem Tod endet ein Pontifikat der Nähe, des Zuhörens und der unbequemen Wahrheiten. Doch sein Vermächtnis bleibt lebendig.
Papst Franziskus ist tot. Der erste lateinamerikanische Papst der Geschichte starb am Montagmorgen im Vatikan im Alter von 88 Jahren. Das Kirchenoberhaupt, mit bürgerlichem Namen Jorge Mario Bergoglio, war über ein Jahrzehnt lang das Gesicht einer katholischen Kirche, die versuchte, mit den Menschen statt über sie zu sprechen. Sein Pontifikat war ein Bruch mit alten Gewohnheiten – und eine Rückkehr zu den Wurzeln des Evangeliums.
Franziskus war ein Papst der einfachen Worte und radikalen Taten. Er verzichtete auf Pomp, sprach lieber von „Armenkirche“ als von Dogmen, lebte in einem Gästehaus statt im Apostolischen Palast. Wer ihn verstehen wollte, musste nicht Theologie studieren. Er forderte Gerechtigkeit – für Geflüchtete, für die Umwelt, für Missbrauchsopfer, für die Armen. Und er stellte sich gegen Mächtige – in und außerhalb der Kirche.
Doch zuletzt war seine Kraft erschöpft. Die gesundheitlichen Probleme hatten zugenommen: Atemnot, eine schwere Lungenentzündung, zunehmendes Nierenversagen. Dennoch stand er noch zu Ostern auf dem Balkon des Petersdoms und sprach den traditionellen Segen „Urbi et Orbi“. Es war ein letzter, starker Moment – einer, der zeigte, dass dieser Papst seine Aufgabe bis zuletzt als Dienst verstand.
Mit seinem Tod beginnt nun die sogenannte Sedisvakanz – die Zeit, in der der Heilige Stuhl unbesetzt bleibt. Ein Konklave mit wahlberechtigten Kardinälen aus aller Welt wird in den kommenden Wochen zusammentreten, um einen neuen Papst zu wählen. Doch wer immer folgen wird: Die Lücke, die Franziskus hinterlässt, ist nicht nur institutionell, sondern menschlich.
Sein Pontifikat war geprägt von Versuchen, Gräben zu überbrücken – zwischen Arm und Reich, zwischen Nord und Süd, zwischen Konservativen und Reformern. Viele dieser Brücken bleiben brüchig. Doch Franziskus hat nie behauptet, alle Probleme lösen zu können. Er wollte die Kirche wieder zu einem Ort machen, an dem man zuhört – und nicht nur urteilt.
Der Papst ist tot. Doch seine Stimme hallt nach. In den Baracken von Buenos Aires, wo er einst als Bischof lebte. In den Herzen derer, denen er Würde gab. Und in einer Kirche, die mehr als je zuvor gefragt ist, sich zu entscheiden: für Macht oder für Menschlichkeit.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Conferencia Episcopal Española - JMJ Lisboa 2023 papa Francisco 5, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=142844333
Montag, 21 April 2025