Der Holocaust als Waffe gegen Juden: Die perfide Strategie der Täter-Opfer-Umkehr

Der Holocaust als Waffe gegen Juden: Die perfide Strategie der Täter-Opfer-Umkehr


Wer Israel mit Nazi-Deutschland gleichsetzt, bestreitet nicht nur die Shoah – er bereitet ihr ideologisch den Weg.

Der Holocaust als Waffe gegen Juden: Die perfide Strategie der Täter-Opfer-Umkehr

Heute stand das öffentliche Leben in Israel für zwei Minuten still. Sirenen ertönen im ganzen Land, Menschen halten inne. Yom HaShoah – der Holocaust-Gedenktag – ist kein Ritual, sondern ein Schrei der Erinnerung: Sechs Millionen jüdische Kinder, Frauen und Männer wurden von Deutschen und ihren Helfern vernichtet. Der Ruf „Nie wieder“ war nicht bloß ein Wunsch, sondern ein Schwur. Doch dieser Schwur wird heute auf zynischste Weise angegriffen – nicht von Leugnern, sondern von jenen, die die Shoah pervertieren, um sie gegen die Überlebenden und deren Nachkommen zu richten.

Diese Täter-Opfer-Umkehr trägt einen Namen: Holocaust-Inversion. Wer Israel – den demokratischen jüdischen Staat – mit dem Dritten Reich vergleicht, betreibt keine Kritik, sondern antisemitische Propaganda. In dieser Umkehr werden die Nachfahren der Opfer zu Tätern erklärt, während palästinensische Terrorgruppen zu heldenhaften Widerstandskämpfern verklärt werden. Aus Mördern werden Märtyrer. Aus Opfern werden Nazis. Es ist die schmutzigste aller Lügen – und sie verbreitet sich rasant.

Sie wird skandiert auf Demonstrationen, auf Universitätsgeländen, in Parlamenten. Im Juli 2024 zeigten pro-palästinensische Fans bei einem Olympia-Fußballspiel in Paris den Hitlergruß, während sie Palästina-Fahnen schwenkten. Es sind Bilder, die an finsterste Zeiten erinnern. Und sie sind kein Einzelfall. Synagogen in Kanada, in den USA, in Europa werden mit dem Wort „Genozid“ beschmiert. Nicht etwa in Erinnerung an Auschwitz, sondern als Anklage gegen Juden. Täter-Logik in ihrer reinsten Form.

Die Internationale Holocaust-Gedenkallianz hat diese Form der Umkehr längst als antisemitisch definiert. Und doch erfährt sie auf internationaler Bühne erschreckend viel Legitimation – zuletzt durch Südafrikas Klage vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Israel wegen angeblichen Völkermords. Dabei ist es kein Zufall, dass diese Anschuldigung nur Wochen nach dem 7. Oktober kam – dem schlimmsten Massaker an Juden seit dem Holocaust. Dass Hamas diesen Genozid beging, ist belegt. Dass ihr das Wort „Genozid“ gegen Israel nun als rhetorisches Schutzschild dient, ist grotesk. Es ist keine Unwissenheit – es ist Strategie.

Auch hier wirken alte Allianzen. Schon in den 60er Jahren propagierte die Sowjetunion die These, Zionisten seien schlimmer als Nazis. Der heutige Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, machte diese Lüge zum Thema seiner Doktorarbeit. Dass solche Ideen heute in Präsidentenpalästen von Ankara bis Brasília wiederholt werden, offenbart, wie anschlussfähig dieser Hass geblieben ist.

Holocaust-Inversion ist kein Tabubruch mehr. Sie ist Methode. Sie dient dazu, jüdische Stimmen aus Diskursen zu verbannen, Gewalt gegen Juden zu rechtfertigen, die Shoah zu entwerten. Wer Israel als „neue Nazis“ bezeichnet, bestreitet nicht nur die Geschichte. Er kündigt den zivilisatorischen Konsens.

Es gibt kein moralisches Recht auf diese Umkehr. Es gibt nur Verantwortung: die Wahrheit zu benennen – und zu verteidigen.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Becker1999 from Columbus, OH - 04 IMG_8207, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=140769048


Donnerstag, 24 April 2025

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