Ein Schlag ins Gesicht der Wahrheit: Warum die Auszeichnung für Mosab Abu Toha den Pulitzer-Preis entwürdigtEin Schlag ins Gesicht der Wahrheit: Warum die Auszeichnung für Mosab Abu Toha den Pulitzer-Preis entwürdigt
471 Tage lang war Emily Damari eine Geisel der Hamas – gefangen, misshandelt, entrechtet. Jetzt muss sie zusehen, wie ein Mann ausgezeichnet wird, der ihr Leid öffentlich leugnete. Ihre Worte an die Pulitzer-Jury sind ein flammender Appell gegen das Vergessen – und gegen moralische Verirrung.
Es gibt Entscheidungen, die nicht nur schmerzen – sie entsetzen. Die Verleihung des Pulitzer-Preises an den palästinensischen Dichter Mosab Abu Toha ist für Emily Damari nicht nur eine bittere Provokation. Sie ist ein Verrat an den Prinzipien, die dieser Preis angeblich verteidigt: Wahrheit, Menschenwürde, moralische Integrität. Denn Abu Toha hat nicht nur das israelische Leid im Gazakrieg geleugnet – er hat auch sie, Damari, zum Spielball seiner ideologischen Rhetorik gemacht.
Am 24. Januar 2025 postete Abu Toha ein Foto der damals noch verschleppten Damari und schrieb: „Wie kann dieses Mädchen eine Geisel sein?“ Für ihn war sie keine Gefangene, sondern eine „Soldatin“ eines „besetzenden Landes“. Worte, die ihre Realität auslöschten: die Realität von Hunger, Isolation, Angst und Misshandlung. Damari war 471 Tage lang in der Gewalt der Hamas – als Zivilistin, als Mensch, der einfach überleben wollte.
Als sie nun erfuhr, dass ausgerechnet dieser Mann den Pulitzer-Preis erhält, versagte selbst ihr der Atem. „Können Sie sich den Schmerz vorstellen?“ fragte sie die Jury in einem erschütternden Instagram-Post. „Dieser Mann hat nicht nur meine Gefangenschaft geleugnet – er hat auch die Ermordung der Familie Bibas bezweifelt, das Leid von Agam Berger heruntergespielt und die dokumentierten Verbrechen der Hamas öffentlich in Frage gestellt.“
Und die Jury? Sie zeichnete ihn trotzdem aus – für Texte, die angeblich den „menschlichen Blick“ auf Gaza vermitteln. Doch was sagt es über die Gegenwart aus, wenn ein Mann geehrt wird, der sich weigerte, eine israelische Geisel als solche anzuerkennen, und der öffentlich die Ermordung unschuldiger Familien in Zweifel zog?
Damari hält der Pulitzer-Jury einen Spiegel vor: „Sie haben nicht nur mich verletzt. Sie haben all jene verraten, die getötet, verschleppt und entmenschlicht wurden. Sie haben einen Mann geehrt, der die Wahrheit systematisch leugnet – und damit jenen eine Bühne geboten, die die Verbrechen vom 7. Oktober relativieren oder gar rechtfertigen.“
Es ist eine schallende Ohrfeige für den moralischen Anspruch des Pulitzer-Preises. Denn dieser Mann, so Damari, sei „nicht mutig, sondern das intellektuelle Pendant eines Holocaustleugners“. Starke Worte – doch sie stehen im Verhältnis zur Realität: Abu Toha ist nicht bloß umstritten. Er ist ein ideologischer Akteur, der das Leid von Opfern mit zynischer Distanz behandelt. Wer so handelt, schreibt nicht aus Empathie – sondern aus Berechnung.
Damari spricht nicht aus Rache. Sie spricht, weil sie gesehen hat, was geschieht, wenn Wahrheit zur Meinung erklärt wird und Grausamkeit zum Narrativ. „Ich habe den Hunger gespürt, die Kälte, die Ausweglosigkeit. Ich habe meine Mitgefangenen leiden sehen, Tag für Tag. Und auch heute noch trage ich diese Dunkelheit in mir.“
Die Ehrung Abu Tohas ist keine Nebensache. Sie ist ein moralisches Beben. Denn wenn Auszeichnungen an jene gehen, die die Verbrechen der Täter sprachlich auslöschen, dann verliert nicht nur die Wahrheit ihren Platz – dann wird auch die Menschenwürde zur Verhandlungsmasse.
Was Damari in diesen Tagen erlebt, ist eine zweite Gewalt: die Gewalt der Verleugnung. Dass sie dennoch die Stimme erhebt, ist ein Akt von Mut – und ein Ruf an jene, die sich für aufgeklärt halten: Seid vorsichtig, wem ihr zuhört. Und noch vorsichtiger, wen ihr ehrt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Daniel Chester French (1850–1931) and Augustus Lukeman (1872–1935) - "The Pulitzer Medal" at the American Numismatic Society website. Rearranged, transparent background, drop shadow effect. The arrangement of the two sides of the medal is modeled after the image Gen pulitzer.jpg, which has been frequently used in Pulitzer Prize templates (e.g. {{Pulitzer}} at English Wikipedia)., Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=82820997
Donnerstag, 08 Mai 2025