Amerikas Tarnkappenbomber heben ab – Zeichen für einen neuen Schlagabtausch im Pazifik?Amerikas Tarnkappenbomber heben ab – Zeichen für einen neuen Schlagabtausch im Pazifik?
B2-Bomber auf dem Weg nach Guam, begleitet von Tankflugzeugen – US-Militärbewegung könnte als Warnsignal Richtung China oder Nordkorea verstanden werden.
Derzeit befinden sich mehrere B2-Tarnkappenbomber der US-Luftwaffe auf dem Weg von Missouri in Richtung Westpazifik. Ihr Ziel: der strategisch wichtige US-Stützpunkt auf Guam. Was auf den ersten Blick wie eine militärische Routineoperation erscheint, trägt in Wahrheit die Sprengkraft geopolitischer Eskalation. Begleitet werden die Bomber von mindestens vier Tankflugzeugen des Typs Boeing KC-46 – eine Formation, wie man sie nicht oft sieht. Zwei weitere Tankflugzeuge sind von der US-Westküste gestartet, sie sollen später über Hawaii erneut Treibstoff liefern.
Der Zeitpunkt und die Route sind kein Zufall. Inmitten wachsender Spannungen mit China über Taiwan, der aggressiven Rhetorik Nordkoreas und der globalen Unsicherheit durch Russlands und Irans zunehmende Zusammenarbeit setzt Washington ein unmissverständliches Zeichen: Die Vereinigten Staaten sind bereit, ihre Machtprojektion im Indo-Pazifik zu demonstrieren – mit Hightech-Flugzeugen, die konventionelle wie nukleare Sprengköpfe tragen können, tief in feindliches Gebiet eindringen und dabei nahezu unsichtbar bleiben.
Diese Mission ist nicht isoliert zu betrachten. Bereits in den letzten Wochen hatten US-Aufklärungsflugzeuge ihre Patrouillenflüge über dem Südchinesischen Meer intensiviert. Zudem wurde die Präsenz der US-Marine in der Region verstärkt. Auch verbündete Staaten wie Japan, Australien und Südkorea sind zunehmend eingebunden. Der Flug der B2-Bomber, wie jetzt vom israelischen Rundfunk KAN gemeldet, markiert einen weiteren Schritt in der Strategie der Abschreckung – oder, wie Kritiker sagen, der Eskalation.
Die Wahl Guams als Ziel hat historische wie taktische Gründe. Der US-Stützpunkt auf der Pazifikinsel liegt in Schlagdistanz zu asiatischen Brennpunkten. Von hier aus könnten binnen Stunden Ziele in China, Nordkorea oder sogar im Nahen Osten erreicht werden. Die Tatsache, dass die Bomber nicht nur starten, sondern mit erheblichem Aufwand und mehrfacher Luftbetankung dorthin verlegt werden, lässt auf eine längerfristige Stationierung oder zumindest auf ein militärisches Großmanöver schließen.
Was bedeutet das für Israel? In Jerusalem wird man genau beobachten, wie sich die strategische Lage im Pazifik entwickelt. Die enge militärische Zusammenarbeit zwischen dem Iran und Nordkorea – insbesondere im Raketenbereich – sowie das zunehmend selbstbewusste Auftreten Chinas, das mit Teheran gemeinsame Wirtschafts- und Militärinteressen verfolgt, machen den Indo-Pazifik auch für Israels Sicherheit relevant. Sollte es tatsächlich zu einem regionalen Konflikt kommen, wäre Israel möglicherweise indirekt betroffen – sei es durch neue Bündniskonstellationen oder durch eine Verschiebung der US-amerikanischen Ressourcen.
In Washington will man hingegen vor allem eines: Stärke zeigen. Die Botschaft ist klar adressiert – an Peking, Pjöngjang und Teheran zugleich. Wer glaubt, Amerikas Fokus liege nur auf Europa oder dem Nahen Osten, irrt. Die globale Reichweite der US-Streitkräfte ist intakt, und der Wille, sie einzusetzen, scheint derzeit größer denn je.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Senior Airman Joel Pfiester - US Air Force, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=136458283
Samstag, 21 Juni 2025