Aufstand der Hoffnung: Reza Pahlavi versammelt Irans Opposition in MünchenAufstand der Hoffnung: Reza Pahlavi versammelt Irans Opposition in München
In Bayern formiert sich ein politisches Gegengewicht zum Mullah-Regime: Über 500 iranische Dissidenten, Aktivisten und Exilgruppen treffen sich zur bislang größten Oppositionskonferenz. Ziel: ein demokratischer Fahrplan für ein freies Iran.
Am morgigen Samstag richtet der iranische Kronprinz Reza Pahlavi in München die „Konvention der Nationalen Zusammenarbeit zur Rettung Irans“ aus – ein symbolträchtiger Titel für ein ambitioniertes Unterfangen. Denn was sich hier anbahnt, ist mehr als nur eine weitere exilpolitische Veranstaltung: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten kommen über 500 Vertreter*innen unterschiedlichster iranischer Oppositionsbewegungen unter einem Dach zusammen – Monarchisten und Republikaner, Liberale und Linke, säkulare Intellektuelle und konservative Traditionalisten, Perser, Kurden, Aserbaidschaner, Balochen und Bahai. Sie alle vereint ein Ziel: das Ende des islamistischen Regimes in Teheran.
Laut Veranstaltern handelt es sich um die bislang breiteste und diverseste Versammlung oppositioneller Kräfte außerhalb Irans. Der politische Grundkonsens: territoriale Integrität, individuelle Freiheitsrechte für alle Bürgerinnen und Bürger – und die Trennung von Religion und Staat. Drei Forderungen, die in der Islamischen Republik bis heute tabuisiert, verfolgt oder als „westliche Einmischung“ diffamiert werden.
Reza Pahlavi, der Sohn des letzten Schahs, hat sich in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt zum glaubwürdigsten Sprachrohr der iranischen Protestbewegung im Exil entwickelt. Er ist kein Autokrat im Wartestand, sondern ein Symbol für einen Neuanfang – ohne Rückkehr zur Diktatur seines Vaters, aber auch ohne religiösen Fanatismus. In Paris hatte er am 23. Juni seine Vision für ein demokratisches Iran vorgestellt: Ein 100-Tage-Plan für die Übergangszeit nach dem Fall des Regimes, gestützt auf zivile Streiks, internationale Isolation der Mullahs und gezielte politische Defektionen innerhalb des Machtapparats.
Die Konferenz in München soll diesen Fahrplan konkretisieren und international sichtbarer machen. Mit dabei sind neben politischen Organisationen auch prominente Künstler, Wissenschaftler und Unternehmer – viele davon aus dem inneriranischen Widerstand, einige mit direkten Verbindungen zu den Protesten seit 2022. Geplant sind Reden, Podiumsdiskussionen, Erfahrungsberichte von Menschenrechtsopfern – und Videobotschaften von Aktivist*innen aus dem Untergrund in Iran.
Der Ort ist bewusst gewählt: Deutschland ist nicht nur Heimat vieler Exiliraner, sondern spielt als größte Wirtschaftsmacht Europas eine Schlüsselrolle in der Iran-Politik. Dass München jetzt zum symbolischen Zentrum der iranischen Opposition wird, ist auch ein Appell an Berlin: Wer die Menschenrechte ernst nimmt, muss sich klar gegen das Regime positionieren – politisch, wirtschaftlich und moralisch.
Zugleich ist die Konferenz ein klares Zeichen an die iranische Bevölkerung: Ihr seid nicht allein. Und es gibt eine politische Alternative – organisiert, realistisch und zukunftsgewandt. Dass dies ausgerechnet in Zeiten geschieht, in denen das Teheraner Regime nach dem Krieg mit Israel geschwächt und international isoliert dasteht, macht den Moment umso bedeutsamer.
Ob Reza Pahlavi selbst einmal eine offizielle Führungsrolle übernimmt oder nur als Katalysator dient, ist offen. Was jedoch feststeht: Der Ruf nach einem freien Iran wird in München lauter – und er ist längst nicht mehr nur Wunschdenken einiger weniger, sondern Hoffnung für viele.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot Youtube @RezaPahlavi
Freitag, 25 Juli 2025