Arabische Staaten fordern Ende der Hamas-HerrschaftArabische Staaten fordern Ende der Hamas-Herrschaft
Ägypten, Katar und Saudi-Arabien wenden sich öffentlich gegen die islamistische Terrororganisation Hamas. Doch aus Europa fehlt das klare Wort – und Israel steht einmal mehr allein im Sturm.
Es ist eine der lautesten, aber zugleich am meisten unterschätzten diplomatischen Zäsuren seit dem 7. Oktober 2023: Bei einer UN-Konferenz in New York haben 17 Staaten, darunter Ägypten, Katar, Jordanien und Saudi-Arabien, das Ende der Herrschaft der Hamas über den Gazastreifen gefordert – explizit, unmissverständlich, schwarz auf weiß. Die Waffen, so heißt es in einem gemeinsamen Dokument, müssten an die Palästinensische Autonomiebehörde übergeben werden – unter internationaler Kontrolle.
Diese Erklärung, unterstützt unter anderem auch von Frankreich, Großbritannien, Kanada und Spanien, ist mehr als nur ein Appell. Sie ist eine schallende Ohrfeige für all jene, die in den letzten Monaten versucht haben, Israels Verteidigung als Aggression umzudeuten. Vor allem aber ist sie ein spätes, aber klares Eingeständnis: Die Hamas ist nicht das Opfer. Sie ist das Problem.
Eine Front gegen Terror – aber ohne Berlin
Die Liste der Unterstützerstaaten liest sich bemerkenswert: Neben arabischen Schwergewichten wie Ägypten und Saudi-Arabien stehen auch europäische Demokratien, lateinamerikanische Großmächte und NATO-Staaten hinter dem Aufruf zur Entwaffnung der Hamas. Nur Deutschland fehlt.
Während Frankreich längst Palästina anerkannt hat, droht Großbritannien offen mit diesem Schritt, und andere Länder sprechen von einer UN-Stabilisierungsmission für Gaza – schweigt Berlin, zaudert, zögert. Ausgerechnet das Land, das sich in seiner Staatsräson der Sicherheit Israels verpflichtet hat, findet keine klaren Worte, wenn arabische Länder den Mut aufbringen, die Wahrheit auszusprechen.
Das falsche Bild von Gaza zerbricht
Die Hamas hatte sich monatelang in der Rolle des Schutzpatrons der Palästinenser inszeniert. Sie missbrauchte hungernde Kinder für medienwirksame Bilder, sie schickte Zivilisten in den Tod, sie baute ihre Terrorstruktur in Krankenhäusern und Schulen auf – und bekam dafür Verständnis statt Verachtung. NGOs, linke Medien und selbsternannte Friedensfreunde nahmen das Bild vom „widerständigen Freiheitskampf“ gierig auf. Doch jetzt beginnt dieses Bild zu bröckeln.
Nicht Israel, sondern die Hamas verweigert der eigenen Bevölkerung medizinische Evakuierungen. Nicht Israel, sondern die Hamas hat die Übergänge zerstört und den Wiederaufbau verhindert. Und nicht Israel, sondern die Hamas hat seit Jahren jeden echten Friedensprozess sabotiert – weil Frieden ihre Macht gefährden würde.
Die gescheiterte Autonomiebehörde und die Illusion zweier Staaten
Natürlich klingt der Gedanke einer Zwei-Staaten-Lösung ehrenwert. Auch im UN-Dokument wird er wieder beschworen. Doch die Realität kennt keine Romantik: Die Palästinensische Autonomiebehörde unter Mahmoud Abbas ist korrupt, schwach, und sie hat jeden Friedensplan der letzten 25 Jahre abgelehnt – auch dann, wenn sie 97 Prozent der Fläche, eine Hauptstadt in Ostjerusalem und umfassende internationale Garantien erhalten hätte. Warum? Weil der palästinensische Nationalgedanke bis heute nicht die Koexistenz mit Israel vorsieht – sondern dessen Beseitigung.
Und dennoch: Der Appell der arabischen Staaten enthält eine Chance. Wenn sie tatsächlich bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – finanziell, politisch, sicherheitstechnisch –, könnte Gaza nach dem Hamas-Regime eines Tages wieder leben. Nicht als anti-israelisches Projekt, sondern als arabisch verwaltetes Gebiet unter internationaler Beobachtung. Doch das erfordert mehr als Papiere – es erfordert Mut. Und Konsequenz.
Israel kämpft – die Welt diskutiert
In Israel hat man die Erklärung aus New York mit vorsichtigem Respekt zur Kenntnis genommen. Doch im Land glaubt niemand an Wunder. Denn während in Konferenzsälen diplomatische Papiere verabschiedet werden, sterben israelische Soldaten im Kampf gegen Tunnelterror, sterben Geiseln in Hamas-Gefangenschaft, sterben die Chancen auf Vertrauen, weil Europa nicht bereit ist, sich klar zu positionieren.
Die USA und Israel hatten die Veranstaltung boykottiert – wohl wissend, dass es wieder einmal mehr um Symbolik als um Substanz ging. Aber dieser Moment verdient mehr als Schulterzucken. Er ist ein Bruch mit der Doppelmoral. Und er ist ein spätes Echo auf eine Wahrheit, die in Israel längst bekannt ist: Es kann keinen Frieden mit einer Organisation geben, deren Existenzziel die Auslöschung des jüdischen Staates ist.
Warum diese Erklärung trotzdem wichtig ist
Denn vielleicht ist dies der Anfang einer neuen Ehrlichkeit. Einer arabischen Ehrlichkeit. Und vielleicht – nur vielleicht – wird auch Europa begreifen, dass echte Hilfe für die Palästinenser nicht in antiisraelischer Rhetorik liegt, sondern in der klaren Ablehnung des Terrors, der sie seit Jahrzehnten knechtet.
Bis dahin aber bleibt Israel der einsame Kämpfer an der Front – nicht nur gegen Raketen, sondern gegen das Vergessen. Gegen die Verharmlosung. Gegen die Verdrehung.
Und gegen eine Welt, die oft nur dann hinschaut, wenn das Opfer auch in das eigene Weltbild passt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Donnerstag, 31 Juli 2025