100.000 marschieren durch Sydney – mit Flaggen der Taliban und Porträts von Khamenei100.000 marschieren durch Sydney – mit Flaggen der Taliban und Porträts von Khamenei
Was als Pro-Gaza-Kundgebung angekündigt war, geriet zum Massenspektakel der Israelverachtung – mit Symbolen des islamistischen Terrors und offenem Judenhass.
Am Sonntag versammelten sich in Sydney nach Polizeiangaben rund 100.000 Menschen zu einer der größten propalästinensischen Demonstrationen in der Geschichte Australiens. Veranstalter sprachen von einem „Solidaritätsmarsch für Gaza“. Doch der Protest entwickelte sich rasch zu einem politischen Bekenntniszug – nicht für Frieden, sondern gegen Israel. Und gegen alles, wofür westliche Demokratien stehen.
Bereits Stunden vor Beginn des eigentlichen Demonstrationszuges waren in der Innenstadt zahlreiche Transparente, Flaggen und Schilder zu sehen, deren Botschaften kaum misszuverstehen waren. Mitgeführt wurden nicht nur die Flaggen Palästinas und sogenannter „Befreiungsbewegungen“, sondern auch die der Taliban, von Al-Kaida, der Islamischen Republik Iran sowie großformatige Porträts von Ayatollah Ali Khamenei und Hassan Nasrallah – dem Führer der libanesischen Terrororganisation Hisbollah. Einige Teilnehmer trugen zudem gelbe Stirnbänder mit arabischer Schrift, die stark an die Insignien der Hisbollah erinnerten.

Hakenkreuze und Hitler-Vergleiche
Besonders verstörend wirkte eine Reihe von Plakaten, auf denen der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu mit Adolf Hitler gleichgesetzt wurde. In mehreren Fällen war das NS-Symbol des Hakenkreuzes nicht nur zur Provokation, sondern als direkte politische Botschaft gegen Israel genutzt worden – etwa mit Slogans wie „Zionismus = Faschismus“ oder „From the river to the sea“. Letzteres ist ein bekannter Slogan, der impliziert, dass der jüdische Staat von Jordan bis Mittelmeer verschwinden soll.
Auch Sprechchöre sorgten für Empörung: „Intifada, Intifada!“ riefen Tausende Teilnehmer immer wieder – ein Ausdruck, der seit den blutigen Aufständen der 1980er- und 2000er-Jahre untrennbar mit Terroranschlägen auf israelische Zivilisten verbunden ist. Andere skandierten „Kill the IDF“, also: „Tötet die israelische Armee“, was nach Angaben jüdischer Beobachter als direkter Aufruf zur Gewalt verstanden werden müsse.
Irans Propaganda mitten in Sydney
Besonders auffällig war die starke Sichtbarkeit iranischer Regimepropaganda. Dutzende Demonstranten hielten Bilder von Ayatollah Khamenei hoch – dem autoritären Führer des Iran, der Israel regelmäßig als „Krebsgeschwür“ bezeichnet und die vollständige Auslöschung des jüdischen Staates fordert. Ebenso präsent war das Porträt des ermordeten iranischen Generals Qassem Soleimani, der als Architekt der Quds-Brigaden für unzählige Operationen gegen israelische Ziele verantwortlich war.

Einige Plakate zeigten auch den getöteten Hamas-Führer Yahya Sinwar oder Symbole des militanten Islamischen Dschihad. „Resistance until victory“ – Widerstand bis zum Sieg – lautete eine der zentralen Parolen, wobei offengelassen wurde, wie dieser „Sieg“ aussehen soll.
Veranstalter schweigen – Polizei spricht von „friedlich“
Die Organisatoren der Demo, darunter Gruppen wie „Free Palestine Melbourne“ oder „Australians for Palestine“, erklärten nach der Veranstaltung, man sei „stolz auf die friedliche Durchführung“ des Marsches und dankbar für die „beeindruckende Beteiligung“. Auf Kritik an den offen extremistischen Symbolen reagierten sie nicht. Auch gegenüber Medienanfragen, ob Taliban-Flaggen oder Hakenkreuze mit der Zielsetzung der Demonstration vereinbar seien, gaben sie keine Stellungnahme ab.
Die Polizei von New South Wales bezeichnete die Demonstration als „ruhig“ und bestätigte, dass es keine gewaltsamen Zwischenfälle gegeben habe. Es habe keine Festnahmen gegeben. Auf journalistische Nachfrage, wie der Einsatz extremistischer Symbole mit dem australischen Strafrecht vereinbar sei, verwies ein Sprecher auf die geltende Meinungsfreiheit und die Zuständigkeit der Gerichte.
Gerichtsentscheidung ermöglichte den Marsch
Tatsächlich war die Durchführung der Demonstration bis zuletzt nicht sicher gewesen. Die Sicherheitsbehörden des Bundesstaats New South Wales hatten zunächst Bedenken angemeldet und in Erwägung gezogen, den Marsch zu verbieten – auch aus Sorge um die jüdische Gemeinde Sydneys, die bereits seit Monaten Zielscheibe wachsender Anfeindungen ist.
Letztlich entschied ein Richter am Obersten Gerichtshof, dass die Demonstration nicht untersagt werden dürfe. Das Recht auf Versammlungsfreiheit sei in diesem Fall höher zu gewichten als potenzielle Störungen der öffentlichen Ordnung, hieß es in der Urteilsbegründung. Jüdische Organisationen zeigten sich enttäuscht, aber nicht überrascht: „Man hat uns einmal mehr signalisiert, dass unser Sicherheitsgefühl nicht zählt“, sagte ein Vertreter des Jewish Board of Deputies.
Was bleibt: Bilder, die bleiben
Die Demonstration von Sydney reiht sich ein in eine globale Serie von Veranstaltungen, die unter dem Label „Free Palestine“ firmieren – aber zunehmend als Bühne für Islamisten, Israelhasser und Antidemokraten fungieren. Die massive Teilnahme in Australien zeigt, dass diese Radikalisierung längst nicht mehr nur ein europäisches oder nordamerikanisches Phänomen ist.
Dass 100.000 Menschen in einer westlichen Demokratie aufmarschieren können – mit Parolen, Symbolen und Botschaften, die Gewalt und Vernichtung verherrlichen –, wird weit über Australien hinaus Wirkung zeigen. Für Israels Anhänger ist es ein Schlag ins Gesicht. Für die Feinde des jüdischen Staates ein Triumphzug.

Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X
Sonntag, 03 August 2025