UNO senkt Hunger-Maßstab – und liefert Munition für die Dämonisierung IsraelsUNO senkt Hunger-Maßstab – und liefert Munition für die Dämonisierung Israels
Die Änderung kam leise, aber mit großer Wirkung: Der IPC-Hungerindex, das international maßgebliche Instrument zur Messung von Hungersnöten, hat seine Kriterien so angepasst, dass Gaza nun als „von Hunger betroffen“ gilt – obwohl die bisherigen Standards das nicht hergegeben hätten. Das Resultat: ein weltweites Narrativ, das Israel zum Schuldigen macht.
Ende Juli veröffentlichte der IPC – die „Integrated Food Security Phase Classification“, getragen von der UNO und 29 westlichen Staaten – seinen neuen Bericht. Darin steht, dass in Gaza „großflächiger, extrem schwerer Hunger“ herrsche. Dieser Begriff, in Fachsprache „Famine“ genannt, ist die stärkste internationale Klassifikation für Hungersnöte. Wer so eingestuft wird, gilt als Opfer einer akuten, existenzbedrohenden Katastrophe.
Die Botschaft dieses Berichts war in den internationalen Schlagzeilen schnell klar: Israel sei verantwortlich für eine Hungerkrise in Gaza. Innerhalb weniger Stunden griffen große Medienhäuser weltweit die Formulierung auf – und trugen so ein Bild in die Öffentlichkeit, das politisch und moralisch schwer wiegt.
Doch nun deckt die US-Zeitung The Washington Free Beacon auf: Der IPC hat kurz vor der Veröffentlichung die Regeln verändert – und das ohne öffentliche Debatte. Die entscheidende Änderung: Bisher galt eine Hungersnot erst dann als ausgerufen, wenn mindestens 30 % der Kinder in einem Gebiet unter schwerer Unterernährung leiden. Diese Schwelle wurde auf 15 % gesenkt – also halbiert.
Gleichzeitig wurde die Messmethode geändert: Statt das Gewicht der Kinder zu erfassen, wie es bisher Standard war, reicht nun der Umfang des Oberarms. Das klingt nach einem technischen Detail – ist aber ein gravierender Eingriff, der zu völlig anderen Ergebnissen führt.
Der Effekt in Gaza
In der Stadt Gaza selbst liegt der Anteil schwer unterernährter Kinder laut dem neuen IPC-Bericht bei 16,5 %. Nach den alten Regeln hätte das nicht für die Einstufung „Famine“ gereicht. Nach den neuen Regeln jedoch sehr wohl. Ohne diese Änderung hätte es also keine internationale Hungererklärung für Gaza gegeben – und damit auch keine globale Welle an Schlagzeilen, die Israel belasten.
Reaktionen aus den USA
Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, reagierte scharf: „Technisch klingt es kompliziert, aber die Botschaft ist klar: Die Regeln wurden so verändert, dass Israel angeklagt werden kann.“
Richard Goldberg, ehemaliges Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats unter Präsident Donald Trump, formulierte es noch direkter: „Die UNO ändert die Spielregeln, um das gewünschte Ergebnis zu bekommen.“ Ein langjähriger humanitärer Helfer bestätigte der Zeitung: „In allen bisherigen Hungersnot-Fällen galt die 30-Prozent-Schwelle, basierend auf Gewichtsmessungen. Jetzt wird das einfach gesenkt.“
Das politische Kalkül
Israel bestreitet nicht, dass die Versorgungslage in Teilen von Gaza schwierig ist. Doch hier geht es nicht um die Frage, ob Not herrscht – sondern darum, wie diese Not in offiziellen Berichten klassifiziert wird. Die neue Definition verwandelt eine ernste, aber regionale Versorgungsproblematik in einen globalen Skandal mit maximaler politischer Sprengkraft.
Genau darin liegt das Problem: Internationale Institutionen genießen bei vielen Menschen einen Vertrauensbonus. Wenn sie ihre Kriterien mitten in einem laufenden Konflikt ändern, wirkt das nicht wie neutrale Hilfe – sondern wie politisches Handeln unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Objektivität. Das schwächt nicht nur die Glaubwürdigkeit des IPC, sondern nährt den Verdacht, dass hier bewusst eine Seite des Konflikts politisch unter Druck gesetzt werden soll.
Wer profitiert
Dass solche Berichte von politischen Gegnern Israels instrumentalisiert werden, ist keine Spekulation, sondern seit Jahren Realität. Sie werden in diplomatischen Foren zitiert, bei UN-Abstimmungen vorgelegt und in sozialen Medien millionenfach geteilt – häufig ohne Kontext, dafür mit klarer Schuldzuweisung an Jerusalem. Unabhängig davon, wie differenziert die ursprünglichen Berichte formuliert sind, bleibt in der öffentlichen Wahrnehmung nur eine Botschaft hängen: Israel lässt Menschen verhungern.
Damit ist klar: Diese Herabsetzung der Standards wirkt nicht isoliert, sondern fügt sich in eine internationale Kommunikationslandschaft ein, in der Israel regelmäßig als Hauptschuldiger dargestellt wird – selbst dann, wenn die Faktenlage deutlich komplexer ist.
Wer in einem solchen Umfeld die Messlatte senkt, trägt nicht zur Lösung bei, sondern gießt Öl ins Feuer der politischen Polarisierung. Das hat Folgen – für die Glaubwürdigkeit der UNO, für den Wert internationaler Standards und für die Möglichkeit, in echten humanitären Krisen überhaupt noch gehört zu werden.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Mittwoch, 13 August 2025