TIFF kapituliert vor Terror: Kanadischer Dokumentarfilm über den 7. Oktober nicht eingeladen

TIFF kapituliert vor Terror: Kanadischer Dokumentarfilm über den 7. Oktober nicht eingeladen


Das Toronto International Film Festival zieht eine Dokumentation über den 7. Oktober zurück – aus „Rechtsgründen“ oder aus Angst vor Hamas-Unterstützern?

TIFF kapituliert vor Terror: Kanadischer Dokumentarfilm über den 7. Oktober nicht eingeladen

Das Toronto International Film Festival (TIFF) hat die Einladung zur Vorführung der Dokumentation The Road Between Us: The Ultimate Rescue des kanadischen Regisseurs Barry Avrich zurückgezogen. Der Film erzählt vom Massaker des 7. Oktobers durch Hamas-Terroristen und den dramatischen Rettungseinsätzen am Kibbutz Nahal Oz. Offiziell nannte TIFF Urheberrechtsprobleme als Grund – tatsächlich steht jedoch der Verdacht im Raum, dass Angst vor Einschüchterung und Gewalt drohender Extremisten das Festival bewegte.

Mitte Juli hatten die Festivalverantwortlichen die Filmemacher zunächst unter Bedingungen eingeladen, darunter Namensänderung, Vorlage rechtlicher Dokumente und weitere Sicherheitsvorkehrungen. Bei der Veröffentlichung des vollständigen Programms tauchte der Film jedoch nicht auf. Laut Deadline erklärte TIFF: „Am 6. August informierte der Rechtsberater der Festivalleitung die Produzenten, dass Nachweise über Entschädigungserklärungen, rechtliche Freigaben und Versicherung vorgelegt werden müssen, sowie eine erneute Sichtung des Films am 8. August, um sicherzustellen, dass alle geforderten Änderungen umgesetzt wurden.“

Am 12. August forderte TIFF-Chef Cameron Bailey die Produzenten auf, den Film zurückzuziehen. Die Filmemacher weigerten sich. Daraufhin zog das Festival offiziell die Einladung zurück.

The Road Between Us schildert, wie der pensionierte General der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, Noam Tibon, sofort nach Nachricht vom Angriff seines Sohnes, Haaretz-Journalist Amir Tibon, in den Süden eilte. Amir und seine Familie versteckten sich vor Hamas-Terroristen in ihrem Haus. Tibon unterstützte Soldaten bei der Bekämpfung der Terroristen. 13 Bewohner des Kibbutz wurden getötet, mehrere entführt. Die Ereignisse sind unter anderem in einem Beitrag der US-Sendung 60 Minutes dokumentiert, und die Geschichte wurde von Amir Tibon in Buchform veröffentlicht. Auch die Fauda-Macher Lior Raz und Avi Issacharoff haben die Story für ein Dramaoptioniert.

TIFF begründete die Entscheidung mit Urheberrechtsfragen. Quellen zufolge, zitiert von KAN News, hatten die Filmemacher „keine Erlaubnis, Hamas-Videos von deren Eigentümern [den Nukhba-Terroristen] zu nutzen“. TIFF verlangte daher rechtliche Absicherungen gegen mögliche Klagen – ein Vorwand, der in der Realität der terroristischen Urheber absurd erscheint.

Die Produzenten zeigten sich schockiert: „Wir sind traurig, dass ein renommiertes Festival seine eigenen Prinzipien missachtet und einen Film zensiert. Film soll Debatten anregen, unterhalten und auch unbequem sein. Ein Festival bietet die Plattform, das Publikum entscheidet, was es sehen möchte.“

Noah Shack, CEO des Centre for Israel and Jewish Affairs in Kanada, kommentierte: „Es ist untragbar, dass TIFF eine kleine Gruppe von Extremisten gewähren lässt, die durch Gewalt und Drohungen bestimmen, welche Filme gezeigt werden dürfen. Diese beschämende Entscheidung sendet die Botschaft, dass die jüdische Gemeinschaft Torontos nicht mehr sicher ist. TIFF muss diese Entscheidung sofort rückgängig machen.“

Auch die Organisation Creative Community for Peace (CCFP) verurteilte die Entscheidung: „TIFF löscht damit eine jüdische Geschichte des Überlebens. Sicherheitsbedenken als Vorwand dienen nur dazu, Gewaltbereite zu belohnen. Indem das Festival den Film schweigen lässt, wird künstlerische Freiheit verletzt und die Botschaft gesendet: Die Geschichten mancher Opfer zählen weniger.“

Historisch betrachtet hat TIFF immer wieder israelische Filme gezeigt, etwa 2009 eine Hommage an Tel Aviv oder 2024 Shemi Zarhins Drama Bliss. Letztes Jahr wurde das Screening von Protesten unterbrochen, das Festival zeigte den Film dennoch. In diesem Jahr wird nur ein israelischer Film eingeladen: Or Sinai’s Mama.

Dieses Vorgehen markiert einen weiteren Rückschritt in der Darstellung jüdischer und israelischer Perspektiven im internationalen Kulturbetrieb. Es zeigt, wie Angst und Drohungen von Terrororganisationen kreative Plattformen beeinflussen und Opfererzählungen mundtot machen. TIFFs Entscheidung ist nicht nur ein Schlag gegen das Festival, sondern gegen die Erinnerung an die Opfer des 7. Oktobers und die Freiheit des künstlerischen Ausdrucks.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Di GabboT - August 24, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30091392


Mittwoch, 13 August 2025

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