Australien zieht rote Linie gegen Teheran

Australien zieht rote Linie gegen Teheran


Die Regierung in Canberra weist den iranischen Botschafter aus – Grund sind direkte Verbindungen des Mullah-Regimes zu antisemitischen Angriffen auf jüdische Einrichtungen. Premierminister Albanese spricht von „außergewöhnlich gefährlichen Akten der Aggression“.

Australien zieht rote Linie gegen Teheran

Australien hat einen drastischen Schritt vollzogen: Nach monatelanger Zunahme antisemitischer Gewalt erklärte Premierminister Anthony Albanese, dass der iranische Botschafter das Land verlassen müsse. Eine interne Untersuchung der Geheimdienste habe ergeben, dass mindestens zwei gezielte Angriffe auf jüdische Einrichtungen von iranischen Stellen befohlen und anschließend verschleiert wurden. Für ein Land, das sich bislang diplomatisch vorsichtig zwischen Israel, den palästinensischen Anliegen und seinen westlichen Partnern positionierte, ist dies eine Zäsur.

Albanese ließ keinen Zweifel daran, wie ernst Canberra die Bedrohung nimmt. „Diese Akte der Aggression wurden von einem ausländischen Staat auf australischem Boden orchestriert. Sie zielten nicht nur auf die jüdische Gemeinschaft, sondern auf den inneren Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, erklärte er vor der Presse. Parallel kündigte er an, die Islamischen Revolutionsgarden offiziell als Terrororganisation einzustufen – ein Schritt, den Israel und die USA seit Jahren einfordern.

Die Hintergründe zeichnen ein düsteres Bild: Seit Beginn des Gaza-Krieges verzeichnet Australien eine der weltweit höchsten Anstiege antisemitischer Vorfälle. Häuser jüdischer Familien wurden beschmiert, Schulen bedroht, Synagogen attackiert. Erst im Juli stand ein Mann vor Gericht, nachdem er in Melbourne versucht hatte, ein Gotteshaus mit Betenden in Brand zu setzen. Dass derartige Taten nun nachweislich auf Befehl Teherans stattfanden, verstärkt die Sorge, dass Australien zum Zielstaat ausländischer Einflussoperationen geworden ist.

Die israelische Botschaft begrüßte den Schritt als längst überfällig. In einer offiziellen Stellungnahme hieß es: „Wir haben Canberra seit Langem auf die Gefahr hingewiesen. Der iranische Terror richtet sich nicht nur gegen Juden oder Israel, er bedroht den gesamten freien Westen – auch Australien.“

Die Entscheidung verschärft den ohnehin angespannten diplomatischen Kurs. Noch vor wenigen Wochen hatte Außenministerin Wong Israels Regierung für ihre Kriegsführung kritisiert und die Anerkennung eines Palästinenserstaates in Aussicht gestellt. Premier Netanyahu reagierte damals mit scharfen Worten: „Ihr habt die Juden in eurem Land im Stich gelassen.“ Mit der jetzigen Ausweisung rückt Australien jedoch näher an die sicherheitspolitischen Positionen Israels und seiner Verbündeten.

Für Iran bedeutet der Schritt eine empfindliche Niederlage. Dass selbst ein Staat am anderen Ende der Welt seine Diplomaten ausweist und die Revolutionsgarden als Terrororganisation brandmarkt, schwächt das Bild der islamischen Republik als unantastbare Regionalmacht. Und für jüdische Gemeinden in Australien ist es zumindest ein Signal, dass die Regierung ihre Sicherheit ernst nimmt.

Ob die Maßnahmen reichen, bleibt offen. Die gesellschaftliche Polarisierung ist tief, die pro-palästinensischen Demonstrationen der vergangenen Monate waren massiv und teils aggressiv. Doch die klare Botschaft aus Canberra lautet: Antisemitische Gewalt im Auftrag eines Regimes wird nicht geduldet – nicht auf australischem Boden.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Por Shkuru Afshar - Trabajo propio, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=128756895


Dienstag, 26 August 2025

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