Medien-Blackout gegen Israel: Pressefreiheit oder politisches Kampfinstrument?Medien-Blackout gegen Israel: Pressefreiheit oder politisches Kampfinstrument?
Über 200 Redaktionen weltweit inszenierten einen „globalen Medien-Blackout“, angeblich um die Tötung von Journalisten in Gaza anzuprangern. Israels Außenministerium spricht von einer koordinierten Kampagne gegen den jüdischen Staat.
Am Montag schalteten mehr als 200 Zeitungen, Radiosender, Fernsehanstalten und Online-Portale ihre Inhalte ab oder schwärzten ihre Startseiten. Was auf den ersten Blick wie ein dramatischer Weckruf für Pressefreiheit wirkte, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als global abgestimmtes politisches Statement: koordiniert von Reporter ohne Grenzen (RSF), der International Federation of Journalists (IFJ) und der Kampagnenorganisation Avaaz.
Die Botschaft war klar und radikal: Israel führe nicht nur Krieg in Gaza, sondern zugleich einen „Krieg gegen den Journalismus“. In Einspielern hieß es, die israelische Armee töte gezielt Journalisten und mache Gaza so zu einem „Friedhof für Reporter“. Zahlreiche internationale Medienhäuser – von El País und La Vanguardia bis zur deutschen taz und der britischen Independent – nahmen teil.
Doch während die Organisatoren ihre Aktion als beispiellosen Akt der Solidarität feiern, wirft Israels Außenministerium den teilnehmenden Medien vor, sich von Hamas-Propaganda instrumentalisieren zu lassen. Wenn Medienhäuser synchron dieselbe Botschaft veröffentlichen, so der Vorwurf aus Jerusalem, verabschiedeten sie sich von ihrem ureigenen Auftrag: Vielfalt der Meinungen, kritische Recherche, Abwägung von Fakten. Stattdessen werde ein „vorgefertigtes politisches Manifest“ abgedruckt – mit eindeutigem Ziel: die Delegitimierung Israels.
Dieser Vorwurf ist nicht aus der Luft gegriffen. Seit Monaten dominieren Bilder aus Gaza die internationale Berichterstattung – meist ohne Kontext, ohne Erwähnung der Rolle der Hamas, die Journalisten gezielt in Kampfgebiete zwingt, die Zivilbevölkerung als Schutzschild missbraucht und jede unabhängige Presse im Gazastreifen unterdrückt. Der mediale „Blackout“ blendet genau diesen Hintergrund aus.
Es entsteht ein gefährliches Muster: Pressefreiheit wird nicht verteidigt, sondern missbraucht. Statt Vielfalt zu zeigen, präsentieren internationale Medien eine einseitige Anklageschrift gegen Israel. Was als Solidarität verkauft wird, ist in Wahrheit ein politischer Schulterschluss – und offenbart eine Schieflage, die seit dem 7. Oktober immer deutlicher wird: Während über 1.200 ermordete Israelis, verschleppte Geiseln und eine Terrororganisation mit offen antisemitischer Ideologie kaum Erwähnung finden, avanciert Gaza zur einzigen moralischen Folie.
Der Hinweis des israelischen Außenministeriums, dass wir es hier nicht mit Journalismus, sondern mit Aktivismus zu tun haben, wiegt schwer. Wer als Medium bewusst aufhört, Nachrichten zu berichten, um stattdessen ein vorbereitetes Narrativ zu verstärken, macht sich selbst Teil des Konflikts. Er verschiebt den Journalismus vom Beobachter zum Akteur – und liefert genau das, was Hamas und ihre Unterstützer seit jeher wollen: Israel auf der internationalen Bühne zu isolieren.
Die Frage, die bleibt: Geht es hier wirklich um die Sicherheit von Journalisten – oder um den Versuch, Israel systematisch an den Pranger zu stellen? Ein Journalismus, der sich zum Werkzeug politischer Kampagnen macht, untergräbt am Ende das, was er zu verteidigen vorgibt: Glaubwürdigkeit, Unabhängigkeit und Vertrauen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot
Dienstag, 02 September 2025