Notlandung in Saudi-Arabien: Wenn Israelis im Ernstfall auf fremde Gnade angewiesen sindNotlandung in Saudi-Arabien: Wenn Israelis im Ernstfall auf fremde Gnade angewiesen sind
An Bord des Flugs von Dubai nach Tel Aviv verschlechterte sich der Gesundheitszustand eines israelischen Passagiers dramatisch. Die Crew leistete Erste Hilfe, suchte nach medizinisch geschulten Mitreisenden und nahm parallel Kontakt zu einem Bodenarzt auf. Das Urteil war eindeutig: sofortige Landung erforderlich.
Für den Kapitän galt nur eine Regel – schnellstmöglich auf dem nächstgelegenen Flughafen aufsetzen. In diesem Fall: Riad, die Hauptstadt Saudi-Arabiens, eines Staates ohne diplomatische Beziehungen zu Israel.
Internationale Pflicht statt politischer Willkür
Gemäß den Abkommen der internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) sind Flughäfen verpflichtet, in Notlagen jedes Flugzeug aufzunehmen – unabhängig von Flagge, Route oder Herkunft der Passagiere. Dieses Prinzip der Humanität gilt sogar in Ländern, die offiziell als „feindlich“ eingestuft werden.
Und so öffneten die saudischen Behörden ihre Piste, das Flugzeug landete sicher, und der erkrankte Passagier wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Maschine setzte später ihren Flug nach Tel Aviv fort.
Drei Dimensionen der Sicherheit
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Medizinisch: Das Leben des Betroffenen hatte absolute Priorität. Lokale Ärzte übernahmen ohne Verzögerung.
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Diplomatisch: Passagiere waren keiner Gefahr ausgesetzt. Selbst Staaten ohne Beziehungen zu Israel halten sich in solchen Fällen an internationale Standards.
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Sicherheitspolitisch: Für israelische Airlines wie El Al gelten zusätzliche Vorkehrungen. Im äußersten Fall kann auch internationale Vermittlung nötig werden, um Crew und Reisende zu schützen.
Mehr als ein Einzelfall
Notlandungen in „feindlichen“ Staaten sind äußerst selten, doch sie haben sich schon in der Vergangenheit ereignet – meist ohne Probleme für Passagiere. Das zeigt: Auch dort, wo Politik Mauern errichtet, erzwingt die Praxis des internationalen Luftverkehrs Kooperation.
Der Vorfall ist eine stille Erinnerung daran, dass in der Luftfahrt globale Regeln funktionieren – und dass Menschlichkeit über diplomatischem Stillstand steht. Für die Passagiere mag die Landung in Saudi-Arabien befremdlich gewesen sein, doch sie war Beleg dafür, dass es in der Not keine „falsche“ Piste gibt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Freitag, 26 September 2025