Washington nimmt Soros ins Visier: Ermittlungen gegen „Open Society“-Stiftung wegen TerrorverdachtsWashington nimmt Soros ins Visier: Ermittlungen gegen „Open Society“-Stiftung wegen Terrorverdachts
Die US-Regierung prüft eine Untersuchung gegen die Soros-Stiftung. Die Vorwürfe sind gravierend – doch ob sie stichhaltig sind, bleibt unklar.
Die Meldung aus Washington hat weltweites Echo ausgelöst: Nach Informationen der New York Times drängt die US-Regierung auf eine offizielle Untersuchung der „Open Society Foundations“ von George Soros. Der Vorwurf: Die Stiftung könnte mit ihren weltweiten Aktivitäten indirekt Gewalt unterstützt und extremistische Netzwerke begünstigt haben.
Für die einen ist das ein längst überfälliger Schritt, für andere ein gefährliches Manöver, das Grundrechte berührt. Sicher ist: Die Entscheidung, eine der einflussreichsten Stiftungen der Welt ins Visier zu nehmen, ist politisch heikel – und weckt Erinnerungen an frühere Kontroversen um den Milliardär.
Symbolfigur und Feindbild
George Soros, ungarisch-jüdischer Herkunft und seit Jahrzehnten eine prägende Figur der internationalen Philanthropie, hat Milliarden in Demokratieprojekte, Universitäten und NGOs investiert. Seine Unterstützer sehen in ihm einen Verteidiger von Menschenrechten. Kritiker werfen ihm hingegen vor, Gesellschaften gezielt zu beeinflussen – sei es durch Förderung liberaler Bewegungen, Unterstützung von Migrationsinitiativen oder Finanzierung von Aktivisten. Beweise für direkte Verbindungen zu Terrororganisationen liegen bislang jedoch nicht auf dem Tisch.
Politisches Klima in den USA
Die Debatte fällt in eine Phase scharfer Polarisierung. Nach der Ermordung des konservativen Aktivisten Charlie Kirk wächst der Druck auf Präsident Donald Trump, linke Strukturen härter anzugehen. Erst kürzlich erklärte er die Antifa per Dekret zu einer Terrororganisation. Justizministerin Pam Bondi wollte sich zwar nicht festlegen, sprach aber davon, dass „alles auf dem Tisch“ liege. Beobachter werten dies als Signal, dass eine Untersuchung realistisch ist – auch wenn noch unklar bleibt, ob es zu einem Verfahren kommt.
Reaktion der Stiftung
Die „Open Society Foundations“ reagierten mit deutlicher Ablehnung. Die Vorwürfe seien haltlos, es handle sich um eine politisch motivierte Attacke, um kritische Stimmen mundtot zu machen. Schon oft sei Soros Ziel von Verschwörungstheorien geworden, doch eine formelle Prüfung durch die US-Regierung hätte eine neue Qualität. Für Unterstützer der Stiftung ist dies ein gefährlicher Präzedenzfall, der demokratische Grundrechte unterminieren könnte.
Blick nach Israel
Auch in Israel wird die Entwicklung aufmerksam verfolgt. Soros’ Stiftung hat in der Vergangenheit Projekte gefördert, die als kritisch gegenüber der Regierung in Jerusalem galten. Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass Gelder in Gewaltkontexte flossen, wäre das nicht nur ein Schlag für Soros’ Glaubwürdigkeit, sondern auch ein politischer Faktor für Israel und seine internationalen Partner.
Noch ist nichts entschieden. Aber schon jetzt zeigt sich: Die bloße Ankündigung einer Untersuchung gegen die Soros-Stiftung reicht aus, um politische Frontlinien zu verhärten – zwischen denen, die Transparenz fordern, und jenen, die eine Hexenjagd befürchten.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von World Economic Forum - Flickr: George Soros - World Economic Forum Annual Meeting 2011, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19552399
Samstag, 27 September 2025