Wenn der Sport zum Schlachtfeld wird: Jordaniens Initiative gegen IsraelWenn der Sport zum Schlachtfeld wird: Jordaniens Initiative gegen Israel
Was als verbindende Kraft gedacht ist, wird zum Instrument der politischen Ausgrenzung. Israel steht unter wachsendem Druck, von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen zu werden – angeführt ausgerechnet von einem Land mit Friedensvertrag.
Sport sollte Brücken bauen, Grenzen überwinden und Menschen zusammenbringen. Doch in der Realität des Jahres 2025 wird das Fußballfeld immer stärker zum politischen Schlachtfeld. Jüngstes Beispiel: Jordanien. Ausgerechnet das Nachbarland, mit dem Israel seit 1994 einen offiziellen Friedensvertrag unterhält, hat eine Initiative angestoßen, die Israels Fußball international isolieren soll.
Prinz Ali bin al-Hussein, Vorsitzender des jordanischen Fußballverbands und eine bekannte Figur in der FIFA-Welt, verkündete in Amman eine Kampagne zur Suspendierung Israels aus der FIFA und der UEFA. Offiziell begründet wird das mit dem Vorwurf, Israel würde den Sport „politisieren“ und palästinensische Athleten behindern. Hinter den Kulissen ist klar: Es handelt sich um einen koordinierten politischen Angriff, eng abgestimmt mit der palästinensischen Fußballführung.
Ein „Friedenspartner“ auf Konfrontationskurs
Dass Jordanien diesen Weg wählt, ist brisant. Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten sind zwar formal geregelt, aber immer wieder von Spannungen geprägt. Nun wird das Spielfeld zum Symbol dieser Distanz. Wenn Amman federführend für eine Kampagne gegen Israel auftritt, dann stellt das nicht nur das sportliche, sondern auch das politische Fundament des Friedensvertrags infrage.
Der Schritt reiht sich ein in eine Welle von Aktionen, die gezielt darauf abzielen, israelische Teams von Wettbewerben fernzuhalten. Spanische Vereine kündigen an, nicht gegen israelische Mannschaften antreten zu wollen, unter Druck gesetzt von kommunalen Räten und lautstarken Aktivisten. In der Türkei wendet sich der Fußballverbandspräsident mit einem offenen Brief an die Weltverbände und fordert den Ausschluss Israels wegen angeblicher „unmenschlicher Verbrechen“.
Der doppelte Maßstab
Auffällig ist dabei der doppelte Maßstab. Weltweit gibt es Konflikte, in denen Armeen Zivilisten gefährden, Sportler nicht frei reisen können, ganze Regionen unter Repression leiden. Doch nur Israel wird gezielt aus internationalen Wettbewerben herausgedrängt. Kein anderes Land wird mit solcher Energie und solcher Verbissenheit attackiert.
Es geht nicht um Fairplay oder den Schutz von Athleten. Es geht darum, Israel auf allen Ebenen zu delegitimieren – Politik, Kultur, Wirtschaft und nun auch Sport. Währenddessen berufen sich die Initiatoren zynisch auf die FIFA-Statuten, die angeblich politische Einflussnahme verhindern sollen. In Wahrheit ist es genau diese politische Einflussnahme, die ihre Kampagne trägt.
Folgen für den internationalen Sport
Die Gefahr ist groß: Sollte Israel tatsächlich suspendiert werden, hätte das nicht nur sportliche, sondern auch gesellschaftliche Folgen. Spieler wie Oscar Gloukh oder Dor Turgeman würden von internationalen Turnieren ausgeschlossen. Israelische Vereine könnten nicht mehr im Europapokal antreten. Vor allem aber wäre es ein fatales Signal, dass Sport kein Ort der Begegnung, sondern ein weiteres Mittel zur Ausgrenzung geworden ist.
Die Frage lautet: Wird die internationale Fußballfamilie diesem Druck standhalten? Oder lässt sie zu, dass politische Kampagnen die Grundprinzipien des Spiels zerstören? Wenn Boykotteure und Extremisten bestimmen, wer mitspielen darf, dann verliert der Fußball seine Glaubwürdigkeit.
Israel zwischen Isolation und Standhaftigkeit
Für Israel ist die Botschaft klar: Der Sport ist längst Teil des politischen Kampfes gegen die Existenz des jüdischen Staates. Die Versuche, es zu isolieren, sind nicht neu – sie erinnern an alte Boykottbewegungen, die Israel nicht nur schwächen, sondern delegitimieren wollen.
Doch die Erfahrung zeigt auch: Israel hat sich immer wieder behauptet – ob in Politik, Kultur oder Sport. Wenn Mannschaften trotz Drohungen aufs Feld gehen, wenn Spieler trotz Hassparolen Leistung zeigen, dann widerlegen sie die Lüge, dass Ausgrenzung eine Zukunft hat.
Am Ende wird sich daran entscheiden, ob die FIFA und UEFA ihrem eigenen Anspruch gerecht werden: Sport frei von politischer Instrumentalisierung. Noch steht diese Glaubwürdigkeit auf dem Spiel.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild
Sonntag, 28 September 2025