Huthi-Terror auf See: Handelsrouten im Roten Meer werden immer gefährlicherHuthi-Terror auf See: Handelsrouten im Roten Meer werden immer gefährlicher
Wieder haben die Huthis zugeschlagen: Im Golf von Aden legten sie ein niederländisches Frachtschiff lahm, verletzten Seeleute und setzten ein weiteres Signal ihrer Strategie, den internationalen Schiffsverkehr zu bedrohen.
Die von Iran unterstützte Terrororganisation Huthi hat am Montag erneut ein ziviles Handelsschiff attackiert. Ziel war die „Minervagracht“, ein unter niederländischer Flagge fahrender Frachter im Golf von Aden. Nach Angaben europäischer Einsatzkräfte geriet das Schiff in Brand und trieb manövrierunfähig im Wasser. 19 Besatzungsmitglieder mussten gerettet werden, einer von ihnen wurde schwer verletzt und nach Dschibuti ausgeflogen.
Besonders brisant: Laut internationalen Berichten besteht kein Bezug des Frachters zu Israel – dennoch geriet er ins Visier der Terroristen. Die Huthis erklären regelmäßig, ihre Angriffe richteten sich gegen „israelische Interessen“, tatsächlich bedrohen sie aber längst jede zivile Schifffahrt in der Region.
Die Attacke ist kein Einzelfall. Erst im Juli hatten die Huthis zwei Handelsschiffe – die „Magic Seas“ und die „Eternity C“ – versenkt. Mehrere Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben oder wurden verschleppt. Auch ein mutmaßlich israelisches Schiff vor der saudi-arabischen Küste wurde Anfang des Monats attackiert, Hunderte Kilometer vom eigentlichen Konfliktgebiet entfernt.
Das Vorgehen zeigt eine klare Strategie: Der Schiffsverkehr durch das Rote Meer und den Golf von Aden, eine der wichtigsten Versorgungsadern der Weltwirtschaft, soll destabilisiert werden. Während die Huthis behaupten, im „Widerstand“ gegen Israel zu handeln, ist das eigentliche Ergebnis eine Gefährdung internationaler Handelsrouten – mit Folgen für Europa, Asien und den globalen Süden gleichermaßen.
Die Europäische Union hält seit Monaten eine Marineeinsatzgruppe im Roten Meer bereit, um zivile Schiffe zu begleiten. Doch trotz dieser Schutzmaßnahmen gelingt es den Huthis immer wieder, mit Raketen und Drohnen Schiffe zu treffen. Der jüngste Angriff unterstreicht, wie schwer es ist, eine riesige Seezone lückenlos abzusichern.
Für Israel bedeutet die Entwicklung eine doppelte Bedrohung: Einerseits werden israelische Schiffe und Interessen gezielt markiert, andererseits verschiebt sich die Frontlinie weiter hinaus – bis an die Handelswege, die für die gesamte Region lebensnotwendig sind. Die Huthis agieren dabei im Auftrag Teherans und setzen damit die iranische Strategie fort, Israel und seine Partner weltweit unter Druck zu setzen.
Die Weltgemeinschaft steht vor einer Frage, die nicht länger hinausgeschoben werden kann: Reicht symbolischer Schutz durch Marinepräsenz – oder braucht es eine konsequente Antwort auf Terrorismus, der globale Handelsadern lahmlegt?
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von kees torn - MINERVAGRACHT, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=103832860
Dienstag, 30 September 2025