Ben-&-Jerry’s-Gründer will „Palästina“-Sorte gegen den Willen von Unilever produzierenBen-&-Jerry’s-Gründer will „Palästina“-Sorte gegen den Willen von Unilever produzieren
Ben Cohen, jüdischer Mitgründer der Eismarke Ben & Jerry’s, will ein „Palästina“-Eis herausbringen – trotz des Verbots durch den Mutterkonzern Unilever. Seine Initiative steht exemplarisch für die zunehmende Politisierung westlicher Marken und die moralische Verwirrung hinter vermeintlicher Solidarität.
Was einst als Hippie-Marke aus Vermont begann, ist heute ein politisches Schlachtfeld.
Ben Cohen, Mitgründer von Ben & Jerry’s, kündigte an, ein neues Eis mit dem Namen „Palestine“ herzustellen – auf eigene Faust, ohne Zustimmung des Mutterkonzerns Unilever.
Der Geschmack: Wassermelone.
Das Symbol: die Farben der palästinensischen Flagge.
Die Botschaft: „Solidarität mit den Unterdrückten“.
Doch was nach Friedensgeste klingt, ist in Wahrheit ein Lehrstück darüber, wie moralische Pose zur Ersatzreligion geworden ist – und wie schnell sich selbst jüdische Aktivisten vor den Karren einer Bewegung spannen lassen, die Israels Existenzrecht offen leugnet.
Vom Protest zur Pose
Ben Cohen erklärte in einem Video, Unilever habe ihm verboten, das Produkt zu veröffentlichen.
Also wolle er das Eis selbst machen, „um das Schweigen zu brechen“.
„Unilever weigerte sich, die Sorte zu produzieren“, sagte Cohen. „Also mache ich, was sie nicht tun wollten – ein Eis, das den Frieden in Palästina feiert und den Schaden wiedergutmachen soll, der dort angerichtet wurde.“
Er bat seine Follower in den sozialen Medien, Namensvorschläge und Verpackungsdesigns zu schicken. Die Resonanz war gewaltig – zwischen Euphorie, Häme und antisemitischen Untertönen.
Cohen inszeniert sich dabei als moralischer Rebell. Doch sein „Widerstand“ richtet sich nicht gegen Gewalt, sondern gegen jene, die sich dagegen verteidigen.
Die Marke als Bühne
Seit Jahren nutzt Ben & Jerry’s seine Produkte als Plattform für politische Botschaften – von Klimawandel über Rassismus bis Gaza.
Schon 2022 war das Unternehmen in Israel in die Schlagzeilen geraten, nachdem es den Verkauf in Judäa und Samaria einstellen wollte, weil man „keine Produkte in besetzten Gebieten“ verkaufen wolle.
Die Reaktion in Jerusalem war klar: Der israelische Lizenznehmer Avi Zinger erstritt das Recht, die Marke unabhängig in Israel weiterzuführen. Seither existieren zwei getrennte Welten:
Ein israelisches Ben & Jerry’s, das für normale Konsumenten produziert – und ein globales, das politische Statements verteilt.
Nach dem Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 veröffentlichte der US-Ableger eine Erklärung, in der er Israels Militäreinsätze als „Völkermord“ bezeichnete.
Das israelische Ben & Jerry’s reagierte mit einem Gegenstatement – und distanzierte sich scharf von der „moralischen Verkehrung“ seiner ehemaligen Partner.
Die Grenzen des Aktivismus
Der Fall Ben Cohen zeigt, wie weit der politische Aktivismus in westlichen Marken vorgedrungen ist – und wie eng dabei Antizionismus, moralische Eitelkeit und kulturelle Ignoranz verflochten sind.
Cohen spricht von Frieden, doch sein Symbol – die Wassermelone – ist längst das Zeichen einer Bewegung geworden, die die Zerstörung Israels fordert.
Wenn ein „jüdischer Aktivist“ in New York Solidarität mit einer Seite zeigt, die Massaker rechtfertigt, wird aus Idealismus Selbstverleugnung.
Und wenn Konzerne wie Unilever solche Experimente stoppen, geht es nicht um Zensur, sondern um Verantwortung.
Der wahre Konflikt: Freiheit oder Verantwortung
Unilever hat Cohen nicht die freie Meinung verboten – sondern die politische Vereinnahmung einer globalen Marke.
Denn jedes „Friedenseis“ mit Palästina-Motiv steht in direkter Konkurrenz zu den Gräbern der über 1.200 Opfer vom 7. Oktober.
Kein Mensch, der Frieden will, ignoriert diese Realität.
Es ist die neue Moral der westlichen Wohlstandsgesellschaft: Wer den Terror nicht kritisiert, gilt als „progressiv“.
Wer Israel verteidigt, als „Kollaborateur“.
Und so wird das Eis, das einst Freude symbolisierte, zum politischen Instrument, zur kalten Parabel über Verdrängung.
Ben Cohens „Palestine“-Eis ist mehr als eine geschmackliche Idee – es ist ein Symptom.
Ein Symbol dafür, wie weit sich westlicher Aktivismus von Realität und Verantwortung entfernt hat.
Es steht für die gefährliche Verwechslung von Emotion und Ethik, von Meinung und Wahrheit.
Solange „Solidarität“ bedeutet, Täter zu romantisieren und Opfer zu ignorieren, bleibt sie ein moralischer Irrtum – so süß verpackt sie auch daherkommt.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Dismas - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12221917
Mittwoch, 29 Oktober 2025