Irans Geheimtruppe „Abteilung 40“: Das verdeckte Cyber-Netzwerk, das weltweit Jagd auf Israelis machte

Irans Geheimtruppe „Abteilung 40“: Das verdeckte Cyber-Netzwerk, das weltweit Jagd auf Israelis machte


Neue Enthüllungen zeigen: Teherans Cyber-Apparat infiltrierte Kliniken, hackte Telefone und sammelte Bewegungsdaten von Israelis in mehreren Ländern. Eine Struktur aus Tarnfirmen und Familiennetzwerken diente jahrelang einem Ziel – Grundstoff für Anschlagspläne zu liefern.

Irans Geheimtruppe „Abteilung 40“: Das verdeckte Cyber-Netzwerk, das weltweit Jagd auf Israelis machte

Die jetzt veröffentlichten Dokumente über „Abteilung 40“, eine operative Cyber-Einheit der iranischen Revolutionsgarden, lassen erahnen, wie weit Teheran bereit war zu gehen, um Israelis und Juden weltweit anzugreifen. Die Berichte aus Iran International zeichnen ein System, das aus 60 Mitarbeitern bestand – Männer und Frauen, die im Auftrag der Revolutionsgarden über Jahre hinweg Daten sammelten, infiltrierten, täuschten und markierten.

Was bislang wie ein loses Netzwerk von Cyberangriffen erschien, zeigt sich in Wahrheit als strukturierte Organisation, eingebettet in die Spionageabteilung der Revolutionsgarden („Einheit 1500“). Ihr Zweck war klar: Informationen für reale Anschlagspläne zu liefern. Nicht im abstrakten Sinne, sondern unmittelbar – anhand digitaler Spuren israelischer Bürger und Touristinnen, die in Reichweite iranischer Terrorzellen geraten konnten.

Wie das Netzwerk arbeitete

Aus den geleakten Dateien geht hervor, wie zielgerichtet Abteilung 40 Israelis verfolgte:

  • Sie infiltrierten Webseiten von Kliniken in Istanbul, um Patientenlisten einzusehen – darunter Frauen nach Brustoperationen oder Männer nach Haartransplantationen, oftmals beliebte Ziele israelischer Touristen.

  • Sie hackten Mobiltelefone in denselben Einrichtungen, um Aufenthaltsorte in Echtzeit zu erfassen.

  • Sie nutzten Täuschungsprofile in sozialen Netzwerken, um sich in israelische Reisegruppen einzuklinken.

  • Sie beobachteten koschere Restaurants, Hotelgruppen und Facebook-Communities und übermittelten Standorte an iranische Zellen vor Ort.

Mehrmals verhinderten israelische Dienste Anschläge im letzten Moment – teils Sekunden bevor ein Killerkommando zuschlagen sollte. In mindestens einem Fall diente genau diese Cyberabteilung als „Augen und Ohren“ eines geplanten Anschlags in Istanbul 2022, bei dem acht Menschen getötet wurden.

Eine Infrastruktur aus Scheinfirmen und Familienclans

Die Leaks offenbaren zudem eine bemerkenswerte interne Struktur: Viele Mitglieder der Einheit beschäftigten ihre eigenen Familienangehörigen und verbargen ihre Operationen hinter mehreren Lagen von Tarnfirmen. Das interne System „Kashef“ erlaubte es, in wenigen Sekunden Verbindungen zwischen Menschen herzustellen – anhand von Flugbuchungen, Telefonkontakten oder Standortdaten.

Damit schuf das Regime eine Art digitale Menschenjagdmaschine, die jederzeit aktiviert werden konnte.

Ein strategischer Apparat mit weltweiten Zielen

Abteilung 40 arbeitete nicht nur gegen Israelis. Die Einheit hackte auch staatliche Datenbanken in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Türkei, Jordanien und Saudi-Arabien. Selbst ausländische Botschaften in Iran gerieten ins Visier. Die Revolutionsgarden nutzten russische Tools, um ihr Spionagespektrum zu erweitern.

Bemerkenswert: Die Leaks zeigen, dass die Einheit auch für Einflusskampagnen verantwortlich war – von gefälschten „Stellenangeboten für Israel-Spione“ bis hin zu Telegram-Gruppen, die Proteste gegen die israelische Regierung anheizen sollten. Ein Versuch, politischen Unmut in Israel strategisch zu verstärken.

Warum die Enthüllung jetzt Konsequenzen haben muss

Die Veröffentlichung durch die Gruppe „Kitten Busters“ – mutmaßlich iranische Dissidenten – rückt erstmals eine vollständige operative Struktur ins Licht, die für Terrorangriffe außerhalb Irans unverzichtbar war. Die Frage, ob der Westen die Bedrohung durch den iranischen Cyberapparat unterschätzt hat, stellt sich neu. Denn diese Einheit war weder theoretisch noch symbolisch: Sie lieferte Echtzeit-Daten für reale Tötungskommandos.

Israelische Dienste hatten bereits lange gewarnt, dass der Iran seine Kriegführung in den digitalen Raum verlagert – und nun wird sichtbar, mit welcher Professionalität dies geschah.

Während die Enthüllungen die internationale Lage erneut verschärfen, bleibt eines klar: Wer an Israelis oder Juden weltweit Anschläge plant, tut dies nicht im Verborgenen aus ideologischer Wut – sondern mithilfe eines staatlich finanzierten, professionellen und global verzweigten Apparates. Und dieser Apparat wurde gerade enttarnt.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X


Sonntag, 23 November 2025

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