Wie X die globale Desinformationsmaschine gegen Israel entblößtWie X die globale Desinformationsmaschine gegen Israel entblößt
Ein neues Transparenz-Feature auf X legt offen, was viele längst ahnten: Ein großer Teil der israelfeindlichen Inhalte stammt nicht aus Gaza, nicht aus dem Westjordanland, nicht einmal aus arabischen Nachbarstaaten – sondern aus Pakistan, der Türkei, Südostasien oder afrikanischen Ländern. Die Enthüllung zeigt das Ausmaß einer organisierten digitalen Täuschung.
Das soziale Netzwerk X hat ein Werkzeug freigeschaltet, das politisch brisanter kaum sein könnte. Die App zeigt nun an, aus welchem Land ein Account tatsächlich agiert – basierend auf App-Store-Daten und Login-Standorten. Es ist ein technisches Detail, das wie ein Scheinwerfer in einen dunklen Raum wirkt: Plötzlich sind sichtbar, wer hinter den lautesten Stimmen steht, welche Narrative künstlich befeuert wurden und welche vermeintlichen Augenzeugenberichte nie aus der Region stammten, die sie zu beschreiben vorgaben.
Was nun ans Licht kommt, deckt sich mit einer Entwicklung, die Israel seit Jahren beklagt: Viele der aggressivsten Anti-Israel-, antiwestlichen und antisemitischen Accounts stammen aus Ländern, die keinerlei Bezug zum Konflikt haben. Die Enthüllungen bestätigen, was israelische Stellen seit Langem vermuten: Große Teile der Empörungswellen im Netz werden nicht organisch erzeugt, sondern importiert – aus Staaten, die eigene ideologische oder geopolitische Ziele verfolgen.
Aktivismus aus dem Schatten – wenn vermeintliche Gaza-Reporter nie in Gaza waren
Kaum war die Funktion online, löschten sich zahlreiche Profile selbst. Andere versuchten, hektisch neue Erklärungen zu liefern. Besonders auffällig sind jene Accounts, die sich als palästinensische Journalisten, Helfer oder Betroffene aus Gaza ausgeben – aber laut X überwiegend aus Indonesien, Nigeria, Indien, Großbritannien oder den Niederlanden posten. Manche hatten Hunderttausende Follower und sammelten sogar Spendengelder. Inzwischen ist klar: Viele von ihnen waren nie in Gaza, nie im Nahen Osten, oft nicht einmal im selben Kontinent.
Ein angeblicher Journalist rechtfertigte den Widerspruch damit, dass sein Bruder im Ausland Zugriff habe. Andere sagten gar nichts. Und einige verschwanden ganz. Die Wirkung des Features ist unübersehbar: Was bislang als emotionaler Aktivismus präsentiert wurde, entpuppt sich als globales Netzwerk pseudo-journalistischer Accounts, die mit künstlichen Bildern und tragischen Geschichten Einfluss ausübten – ohne jede Nähe zur Realität vor Ort.
Desinformation aus der Türkei und Pakistan – und ihre politische Wirkung
Besonders häufig tauchen Accounts aus der Türkei und aus Pakistan auf. Viele betrieben jahrelang Profile, die sich als palästinensische Aktivisten oder westliche Kritiker Israels präsentierten. Doch der Login-Standort zeigt ein anderes Bild: Akteure, die ganz bewusst versuchen, israelische Positionen zu delegitimieren, westliche Gesellschaften zu polarisieren und einen Konflikt zu emotionalisieren, der sie geografisch wie politisch kaum betrifft.
Diese Länder spielen seit Jahren eine ambivalente Rolle: Einerseits treten sie international als Verteidiger muslimischer Anliegen auf, andererseits nutzen sie soziale Medien, um eigene nationalistische Agenden zu verstärken. Die israelische Sichtweise ist klar: Viele dieser Accounts sind nicht spontan entstanden, sondern Teil einer digital organisierten Kampagne, die Israel schwächen und die öffentliche Wahrnehmung manipulieren soll.
Falsche Aktivisten – aber auch falsche Verbündete
Die Enthüllungen betreffen jedoch nicht nur antiisraelische Profile. Auch vermeintliche proisraelische Accounts wurden enttarnt. Speziell Profile angeblicher Soldatinnen der IDF mit auffälligen Fotos stammen laut X aus Nigeria oder Indien. Diese Seiten dienten oft nicht politischen Zielen, sondern schlicht Klickjagd und Identitätsbetrug. Auch hier verwischen sich Grenzen zwischen Fälschung, Wirtschaftskriminalität und politischer Simulation.
Der Schaden ist jedoch ungleich größer bei Accounts, die unter dem Deckmantel humanitärer Anliegen operierten. Wer vorgibt, aus zerstörten Straßen in Gaza zu berichten und Spenden sammelt, aber tatsächlich in Lagos, London oder Lahore sitzt, gefährdet das Vertrauen in jede echte Quelle, die tatsächlich aus Kriegsgebieten berichtet.
Israel begrüßt die Transparenz – und verweist auf die globale Kampagne gegen den jüdischen Staat
Das israelische Außenministerium begrüßte die Neuerung ausdrücklich. Für Israel ist es ein Beleg dafür, dass ein großer Teil der online kursierenden Empörung über vermeintliche Kriegsverbrechen oder humanitäre Katastrophen aus digitalen Echokammern stammt, nicht aus tatsächlichen Beobachtungen oder glaubwürdigen journalistischen Quellen. Der Satz aus Jerusalem lautet sinngemäß: Viele der vermeintlich Leidenden, die seit Monaten als „Stimmen aus Gaza“ auftreten, sitzen nicht in zerstörten Straßen, sondern in Cafés in Pakistan, London oder Istanbul.
Gleichzeitig weist Israel darauf hin, dass diese Enthüllungen nicht bedeuten, echte Not zu relativieren, sondern dass Manipulationen die Glaubwürdigkeit echter Betroffener gefährden. Der Schaden dieser Fakes reicht weit über politische Debatten hinaus: Er zerstört Vertrauen, verzerrt Hilfsprozesse und erschwert das Verständnis eines ohnehin komplexen Konflikts.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By X Corp - https://twitter.com/lindayacc/status/1683353772917940225?t=rKZEkSXnyYQVgd_7TOVMSA&s=19, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=134856022
Montag, 24 November 2025