Amnesty bricht ein Schweigen: Endlich benennt eine NGO die Hamas Grausamkeiten vom 7. OktoberAmnesty bricht ein Schweigen: Endlich benennt eine NGO die Hamas Grausamkeiten vom 7. Oktober
Erstmals spricht Amnesty International von „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ durch Hamas. Der Bericht beschreibt Mord, Folter, Verschwindenlassen und sexualisierte Gewalt an Geiseln. Eine späte, aber notwendige Anerkennung dessen, was Israel seit zwei Jahren dokumentiert.
Es ist ein bemerkenswerter Moment in einer Debatte, die zu lange von Verzerrungen, politischer Lautstärke und moralischer Unsicherheit geprägt war. Amnesty International – eine Organisation, die Israel in der Vergangenheit oft scharf und einseitig kritisierte – veröffentlicht nun einen Bericht, der Hamas und die beteiligten Terrorgruppen in den Kern dessen rückt, was am 7. Oktober tatsächlich geschah. Mord, Folter, Versklavung, systematische Angriffe auf Zivilisten: erstmals in dieser Klarheit als Verbrechen gegen die Menschlichkeit bezeichnet.
Der Bericht trägt den nüchternen Titel „Targeting Civilians“ und doch trifft er ins Zentrum der Wahrheit. Amnesty bestätigt, dass die überwältigende Mehrheit der getöteten Zivilisten an jenem Tag durch palästinensische Terroristen starb. Es ist eine Feststellung, die für Israel selbstverständlich klingt – aber für die internationale Öffentlichkeit von hohem Gewicht ist. Denn dieselben Organisationen, die sonst kaum ein Wort gegen Hamas finden, schreiben hier schwarz auf weiß: Die Gewalt war geplant, zielgerichtet und von einem Ausmaß, das die Schwelle zu internationalen Kernverbrechen überschreitet.
Amnesty dokumentiert Folter an Geiseln, sexuelle Gewalt, das bewusste Töten unbewaffneter Menschen, das Verschwindenlassen und die Gefangenschaft unter Bedingungen, die an systematische Entmenschlichung grenzen. Es war keine spontane Eskalation, kein „militärischer Zwischenfall“, sondern ein gezieltes Massaker, ausgeführt von der Izzadin-al-Qassam-Brigade und unterstützt von anderen Terrorgruppen – und, wie Amnesty formuliert, auch von Einzelpersonen aus der Zivilbevölkerung.
Der Bericht benennt zudem, was in Israel kaum jemand vergessen kann: den letzten noch fehlenden Gefallenen, Ran Gvili, dessen Leichnam bis heute nicht zurückgeführt wurde. Die Forderung nach seiner Rückgabe zeigt, dass Amnesty hier ein Element der Verantwortung anerkennt, das über reine Dokumentation hinausgeht.
Es ist zugleich kaum zu übersehen, wie lange dieser Schritt brauchte. Dieselbe Organisation, die Israel noch vor einem Jahr öffentlich des „Völkermordes“ beschuldigte, scheute sich damals, Hamas’ Verbrechen in vergleichbarer Sprache zu beschreiben. Die Diskrepanz war groß – und folgte einer bekannten internationalen Logik, in der die palästinensische Seite häufig als Objekt betrachtet wird, kaum jedoch als Akteur mit eigenen Entscheidungen und eigener Schuld.
Gerade deshalb ist dieser Richtungswechsel nicht zu unterschätzen. Er zeigt, dass eine westliche Debatte, die Hamas lange wie einen politischen Gesprächspartner behandelte, an den Punkt gelangt, die Realität zu benennen: Die Terrororganisation ist verantwortlich für Massaker an Zivilisten und für die systematische Misshandlung von Geiseln. Nicht weil Israel es sagt – sondern weil die Beweise erdrückend sind.
Der Bericht erinnert die Welt daran, dass Verantwortung nicht relativ ist. Wer Babys tötet, wer Festivals überfällt, wer Frauen vergewaltigt und wer Geiseln foltert, ist kein „Widerstandskämpfer“, sondern ein Täter. Und wer im Westen diese Verbrechen mit Schweigen oder moralischer Ausweichrhetorik begleitet, wird Teil eines Problems, das sich seit Jahrzehnten durch die Nahostdebatte zieht: die Weigerung, die palästinensische Seite an denselben Maßstab zu binden wie Israel.
Amnesty hat nun einen Schritt getan, den viele längst erwartet hatten. Er ist spät – doch er ist klar. Und er könnte, wenn die internationale Öffentlichkeit bereit ist, endlich genauer hinzusehen, ein Wendepunkt sein. Nicht für Israel. Sondern für jene, die sich von Illusionen lösen müssen, um der Wahrheit wieder ins Gesicht zu sehen.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Sargoth - Own work, CC0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73565345
Donnerstag, 11 Dezember 2025