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Australien im Blindflug: Mossad warnte – doch der Terror traf trotzdem

Australien im Blindflug: Mossad warnte – doch der Terror traf trotzdem


Monatelang lagen den Behörden Warnungen über wachsende antisemitische Anschlagsgefahren vor. Die Morde von Sydney zeigen, wie teuer politisches Wegsehen wird – und wie verletzlich jüdisches Leben in der Diaspora geworden ist.

Australien im Blindflug: Mossad warnte – doch der Terror traf trotzdem

Australien kämpft seit Monaten mit einer Welle von Judenhass, die selbst erfahrene Sicherheitsbehörden alarmiert. Und nun wird klar: Der Mossad hatte die Regierung in Canberra wiederholt auf konkrete Gefahren hingewiesen, darunter iranische Aktivitäten und Strukturen, die auf Anschläge gegen jüdische Einrichtungen hindeuten könnten. Dennoch gelang es Terroristen, bei einer Chanukka-Feier in Sydney elf Menschen zu ermorden. Der Eindruck, der sich aus israelischer Sicht aufdrängt, ist bitter: Die Hinweise wurden gehört – aber nicht ernst genug genommen.

Schon im Sommer hatten israelische Dienste auf Aktivitäten des iranischen Regimes verwiesen, das in Australien über Jahre ein Netzwerk aufgebaut haben soll. Die Vorwürfe waren hart: Verantwortlich für Brandanschläge auf Synagogen, Angriffe auf jüdische Geschäfte und eine gezielte Unterwanderung, die sich seit dem Massaker vom 7. Oktober nur weiter radikalisiert hat. Australiens Premierminister sprach damals selbst von „aggressiven Handlungen eines fremden Staates“, der die Gesellschaft spalten wolle. Und er kündigte daraufhin die Ausweisung des iranischen Botschafters an.

Doch der Terror kam trotzdem. Und das hinterlässt Fragen, die im jüdischen Australien – und weit darüber hinaus – schmerzen. Denn die Sicherheitsbehörden hatten nicht nur eigene Erkenntnisse. Sie hatten zudem Zugang zu präzisen Hinweisen aus Israel, die das Risiko klar benannten. Das Muster antisemitischer Gewalt, das australische Dienste bei früheren Anschlägen analysiert hatten, sollte sich wiederholen: Täter, die sich von Hasspropaganda angesprochen fühlen, Strukturen, die durch ausländische Akteure moralisch oder operativ gestützt werden – und Gemeinden, die auf sich gestellt wirken.

Die Kooperation zwischen Israel und Australien war laut involvierten Stellen eng und professionell. Doch politische Spannungen schadeten dem Klima. In Jerusalem betrachtet man genau das mit Sorge: Eine Regierung, die öffentlich vor Radikalisierung warnt, aber zögert, wenn es darum geht, jüdische Einrichtungen konsequent zu schützen. Das Ergebnis liegt nun in Sydney auf offener Straße.

Australien steht heute an einem Wendepunkt. Die Morde markieren das Scheitern einer Politik, die die Bedrohung erkannte, aber nicht in ausreichende Schutzmaßnahmen übersetzte. Warnungen aus Israel werden nun neu bewertet werden müssen: nicht als diplomatische Unannehmlichkeit, sondern als Teil eines globalen Abwehrkampfes gegen einen Terror, der sich gezielt jüdisches Leben sucht.

Für Israel ist klar, dass dieser Angriff nicht isoliert steht. Er ist Teil einer internationalen Eskalation, in der Teheran und Verbündete versuchen, nach innen zu destabilisieren und nach außen Angst zu säen. Und überall dort, wo Regierungen den Ernst unterschätzen, zahlen unschuldige Menschen den Preis.

Der Terror von Sydney zeigt die Auswirkungen eines globalen Antisemitismus, der nicht theoretisch, nicht digital, sondern mörderisch real ist. Und er zeigt, wie dringend Staaten der Diaspora aufstehen müssen, bevor das nächste Licht erlischt.


Autor: Redaktion
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Montag, 15 Dezember 2025

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