Liebe Leserinnen und Leser,
wir befinden uns in einer besonderen Zeit: Chanukka hat begonnen, und für viele Menschen rückt auch das Weihnachtsfest näher. Diese Zeit steht für Licht, Hoffnung und Gemeinschaft. haOlam.de wird seit vielen Jahren privat betrieben – ohne Verlag und ohne institutionelle Unterstützung.
Damit wir unsere Arbeit auch 2026 fortführen können, möchten wir bis Jahresende mindestens 6.000 Euro erreichen, ideal wären 10.000 Euro. Jeder Beitrag hilft – auch kleine Beträge machen einen Unterschied. Bei Fragen: kontakt@haolam.de
Historischer Rüstungsdeal: Vereinigte Arabische Emirate kaufen Elbit Systeme für 2,3 Milliarden Dollar

Historischer Rüstungsdeal: Vereinigte Arabische Emirate kaufen Elbit Systeme für 2,3 Milliarden Dollar


Lange blieb der Käufer im Dunkeln, nun wird das Bild klarer. Ein milliardenschwerer Auftrag für Israels Rüstungsindustrie führt in den Golf und unterstreicht eine sicherheitspolitische Annäherung, die vor wenigen Jahren noch undenkbar schien.

Historischer Rüstungsdeal: Vereinigte Arabische Emirate kaufen Elbit Systeme für 2,3 Milliarden Dollar

Der bislang geheim gehaltene Großkunde hinter dem jüngsten Milliardenauftrag des israelischen Rüstungselektronikunternehmens Elbit Systems ist nach einem Medienbericht kein Unbekannter mehr. Wie das Fachportal Intelligence Online berichtet, handelt es sich bei dem Käufer um die Vereinigten Arabischen Emirate. Der Vertrag hat ein Volumen von rund 2,3 Milliarden Dollar und soll über einen Zeitraum von acht Jahren umgesetzt werden. Elbit selbst hatte bei der Bekanntgabe des Geschäfts bewusst auf jede geografische oder inhaltliche Präzisierung verzichtet.

Dass ein solches Maß an Zurückhaltung gewählt wurde, ist bemerkenswert. Nicht einmal der Kontinent des Abnehmerstaates wurde genannt. Umso größer ist nun die politische und strategische Bedeutung der Enthüllung. Ein derart umfangreicher Rüstungsdeal zwischen Israel und den Emiraten wäre vor den Abraham Abkommen kaum vorstellbar gewesen. Heute fügt er sich in eine sich vertiefende sicherheitspolitische Kooperation ein, die weit über symbolische Diplomatie hinausgeht.

Welche Systeme konkret geliefert werden, bleibt offiziell weiterhin offen. Ein Blick auf vergleichbare Verträge erlaubt jedoch Rückschlüsse. Erst im August hatte Elbit einen ebenfalls milliardenschweren Vertrag mit Serbien abgeschlossen. Dieser umfasst unter anderem präzisionsgelenkte Artillerieraketensysteme mit großer Reichweite, unbemannte Luftfahrzeuge für Aufklärung und Kampfeinsätze sowie umfassende Fähigkeiten im Bereich militärischer Nachrichtengewinnung. Dazu zählen Kommunikations und Signalerfassung, elektronische Kampfführung, moderne elektrooptische Systeme, Nachtsichttechnik sowie die Modernisierung von Gefechtsfahrzeugen.

Vor diesem Hintergrund ist davon auszugehen, dass auch der Vertrag mit den Emiraten ein breites Portfolio abdeckt. Von Drohnentechnologie über Aufklärungs und Überwachungssysteme bis hin zu integrierten Führungs und Informationsstrukturen. Für die Vereinigten Arabischen Emirate, die ihre Streitkräfte seit Jahren konsequent modernisieren, wäre dies ein weiterer Schritt hin zu technologischer Eigenständigkeit und regionaler Abschreckung.

Für Israel markiert der Deal einen weiteren Meilenstein. Die heimische Rüstungsindustrie hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten Exportschlager des Landes entwickelt. Besonders europäische und arabische Staaten setzen zunehmend auf israelische Technologie. An der Spitze dieser Entwicklung steht der Verkauf des Arrow 3 Raketenabwehrsystems an Deutschland im Jahr 2023 für 3,5 Milliarden Dollar. Auch Rafael und Israel Aerospace Industries konnten zuletzt milliardenschwere Aufträge in Europa und Asien verbuchen.

Die Bedeutung des Elbit Vertrags liegt jedoch nicht nur in seiner Höhe. Er ist auch politisch aufgeladen. Sicherheitskooperation schafft Vertrauen, aber sie bindet auch. Für Jerusalem ist die Zusammenarbeit mit Abu Dhabi ein strategischer Gewinn. Sie stärkt Israels Position im regionalen Machtgefüge und sendet ein Signal an gemeinsame Gegner, allen voran Iran. Gleichzeitig zeigt der Deal, dass die Abraham Abkommen keine leeren Worte waren, sondern konkrete sicherheitspolitische Folgen haben.

Dass Elbit bei diesem Vertrag auf größtmögliche Diskretion setzte, dürfte ebenfalls kein Zufall sein. Rüstungskooperationen im Nahen Osten bleiben sensibel, auch wenn sich die politischen Rahmenbedingungen verändert haben. Öffentliche Zurückhaltung schützt alle Beteiligten vor unnötigen innenpolitischen Debatten und externem Druck.

Der nun bekannt gewordene Käufer macht jedoch deutlich, wohin die Reise geht. Israelische Militärtechnologie ist im arabischen Raum nicht länger tabu. Sie ist gefragt, leistungsfähig und politisch akzeptiert. Der Deal mit den Vereinigten Arabischen Emiraten ist deshalb mehr als ein Geschäft. Er ist ein weiterer Baustein einer neuen sicherheitspolitischen Realität im Nahen Osten.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: By Administration for the Development of Weapons and Technological Infrastructure and Ministry of Defense, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=170445791


Freitag, 19 Dezember 2025

haOlam via paypal unterstützen


Hinweis: Sie benötigen kein PayPal-Konto. Klicken Sie im nächsten Schritt einfach auf „Mit Debit- oder Kreditkarte zahlen“, um per Lastschrift oder Kreditkarte zu unterstützen.
empfohlene Artikel
weitere Artikel von: Redaktion
Newsletter


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage