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Mezuzot in Wohnhaus für Senioren in Toronto beschädigt – Polizei ermittelt wegen antisemitischen Vorfalls

Mezuzot in Wohnhaus für Senioren in Toronto beschädigt – Polizei ermittelt wegen antisemitischen Vorfalls


In einem Seniorenwohnkomplex in Toronto wurden erneut religiöse jüdische Symbole beschädigt. Es ist bereits der zweite ähnliche Vorfall innerhalb eines Monats. Polizei und Vertreter der Stadt sprechen von gezieltem Vandalismus und haben Ermittlungen aufgenommen.

Mezuzot in Wohnhaus für Senioren in Toronto beschädigt – Polizei ermittelt wegen antisemitischen Vorfalls

In einem Wohnhaus für Seniorinnen und Senioren in Toronto sind am Donnerstag mehrere Mezuzot von Wohnungstüren entfernt und beschädigt worden. Nach Angaben des Toronto Police Service wurden mindestens drei religiöse Schriftkapseln aus Türrahmen gerissen. Es handelt sich bereits um den zweiten derartigen Vorfall in derselben Wohnanlage innerhalb eines Monats.

Die Polizei bestätigte, dass der Fall an die zuständige Abteilung für Hasskriminalität übergeben wurde. Die Ermittlungen dauern an. Konkrete Verdächtige wurden bislang nicht genannt.

Das betroffene Gebäude an der Bayview Avenue wird überwiegend von älteren Menschen bewohnt, darunter viele jüdische Seniorinnen und Senioren sowie Überlebende der Schoah. Darauf wies der Stadtrat des Bezirks York Centre, James Pasternak, öffentlich hin. Die gezielte Beschädigung religiöser Symbole in einem solchen Umfeld hat in der Gemeinde für erhebliche Verunsicherung gesorgt.

Bereits am 7. Dezember waren nach Polizeiangaben rund 20 Mezuzot aus den Türrahmen eines anderen Seniorenwohnhauses in Toronto entfernt worden. Auch dieser Vorfall ereignete sich in einer Einrichtung für ältere Menschen. Die Ermittler prüfen, ob zwischen den Taten ein Zusammenhang besteht.

Mehrere jüdische Organisationen äußerten sich besorgt über die wiederholten Vorfälle. Das Centre for Israel and Jewish Affairs erklärte, jüdische Einrichtungen und Personen seien auch während der Weihnachtszeit Ziel von Hassdelikten geblieben. Die Organisation rief Behörden und politische Entscheidungsträger dazu auf, entschieden gegen solche Taten vorzugehen.

Auch B’nai Brith Canada verwies auf die zunehmende Häufigkeit antisemitischer Vorfälle. In einer Stellungnahme hieß es, die wiederholte Beschädigung religiöser Symbole deute auf eine Normalisierung antisemitischer Handlungen im öffentlichen Raum hin. Die Organisation betonte, dass solche Taten für viele Betroffene das Gefühl verstärkten, nicht willkommen zu sein.

Die Bürgermeisterin von Toronto, Olivia Chow, verurteilte insbesondere den früheren Vorfall in einem Seniorenwohnheim scharf. Es handele sich um eine gezielte antisemitische Tat, erklärte sie. Seniorinnen und Senioren hätten das Recht, ohne Angst und frei von Anfeindungen zu leben, unabhängig von ihrer religiösen Zugehörigkeit.

Die Polizei ruft mögliche Zeugen dazu auf, sich zu melden. Ob Videoaufnahmen aus dem Umfeld des Gebäudes ausgewertet werden, wurde bislang nicht öffentlich gemacht. Die Ermittler betonen, dass Sachbeschädigungen mit religiösem Hintergrund konsequent verfolgt würden.

Die Vorfälle fügen sich in eine Reihe antisemitischer Straftaten ein, die in Kanada in den vergangenen Monaten registriert wurden. Behörden und Gemeinden stehen vor der Aufgabe, einerseits strafrechtlich zu reagieren und andererseits das Sicherheitsgefühl insbesondere älterer Menschen in religiös geprägten Wohnumfeldern zu stärken.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Symbolbild: By Jacek555 - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=38940823


Freitag, 26 Dezember 2025

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