Der Mufti und der Holocaust: »Palästinensische« Antifa?

Der Mufti und der Holocaust:

»Palästinensische« Antifa?


Der sogenannte Großmufti von Jerusalem war eine hohe Autorität in der muslimisch-arabischen Welt - und er war ein enger Verbündeter und Vertrauter von Adolf Hitler.

»Palästinensische« Antifa?

Der israelische Premier Benjamin Netanjahu hat in einer Rede vor dem 37. Kongreß der World Zionist Organization (WZO) daran erinnert, welche Rolle Haj Mohammed Amin el Husseini, der frühere Großmufti von Jerusalem, bei der Inszenierung arabischer Pogrome gegen Juden und als Verbündeter der deutschen Nationalsozialisten, deren Gast er seit 1941 war, gespielt hat.

Wie die »Palästinenserführung« heute habe Haj Mohammed Amin el Husseini durch das Streuen von Gerüchten, Juden planten Angriffe auf den Tempelberg und dessen Übernahme, etwa 1920, 1921 und 1929 Unruhen verursacht, die beispielsweise in das Massaker von Hebron mündeten, bei dem im August 1929 über sechzig Juden durch einen arabischen Mob abgeschlachtet wurden.

In seinem späteren deutschen Exil, so Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weiter, habe der Großmufti einen erheblichen Anteil an der deutschen Entscheidung gehabt, die in ihrem Herrschaftsbereich lebenden Juden systematisch zu ermorden. Bis zu einem Treffen Haj Mohammed Amin el Husseinis mit dem Führer hätte letzterer eine Vertreibung der Juden präferiert.

»And Haj Amin al-Husseini went to Hitler and said, ›If you expel them, they’ll all come here.‹ ›So what should I do with them?‹ he asked. He said, ›Burn them.‹«

Vor allem diese Darstellung ist es, die Benjamin Netanjahu prompt mehr oder minder scharfe Kritik einbrachte. Indem er behaupte, der damalige Großmufti von Jerusalem sei quasi der Erfinder des Holocaust, entstelle der israelische Premier die Geschichte, erklärte exemplarisch Isaac Herzog, Kopf der parlamentarischen Opposition. Doch interessanter sind die Reaktionen aus »Palästina«.

Während bezweifelt werden kann, daß Adolf Hitler Haj Mohammed Amin el Husseini als Ideengeber brauchte – tatsächlich wurden am Tag nach einem Treffen aber Einladungen zur Wannsee-Konferenz ausgesprochen, auf der die systematische Auslöschung des europäischen Judentums beschlossen wurde –, gibt es keine Zweifel, daß der Großmufti ein eifriger Helfer bei der Umsetzung der Beschlüsse dieser Tagung war.

Gut dokumentiert sind etwa die persönlichen Bemühungen Haj Mohammed Amin el Husseinis, 1943 eine Ausreise von bis zu 5.000 jüdischen Kindern nach »Palästina« zu verhindern. Die britische Regierung hatte dem deutschen Auswärtigen Amt signalisiert, sie sei bereit, deren Einreise ins Mandatsgebiet zu erlauben. Doch selbst diese paar Kinder sollten nie dort ankommen.

Mit zahlreichen Briefen an deutsche und Minister mit den Nazis verbündeter Staaten gelang es dem Großmufti, das Unternehmen zu verhindern – die Kinder wurden in die Vernichtungslager transportiert. »Aus seiner Kenntnis des nationalsozialistischen KZ-Systems [..] lässt sich schließen, dass der Mufti [..] im vollen Umfang für die Konsequenzen seiner Intervention verantwortlich war.«

Erinnert nun ein empörter Saeb Erekat, Generalsekretär der PLO, angesichts der Rede Benjamin Netanjahus an »thousands of Palestinians that fought alongside the Allied Troops« und daran, daß »Palestinian efforts against the Nazi regime are a deep-rooted part of our history«, ist das – dreist. Denn noch nicht lange ist es her, da feierte »Palästinenserpräsident« Abu Mazen Hitlers Mufti:

»›We must remember the pioneers, the Grand Mufti of Palestine Hajj Muhammad Amin Al-Husseini as well as Ahmad Al-Shukeiri, the founder of the PLO,‹ Abbas said according to a translation of the speech made by the Middle East Media Research Institute (MEMRI).«

Wer wie die in den 1960ern erfundenen »Palästinenser« keine Geschichte hat, sollte, wenn er denn eine erfindet, wenigstens eine in sich stimmige erfinden. Sich einerseits öffentlich positiv auf Haj Mohammed Amin el Husseini zu beziehen und gleichzeitig zu behaupten, »Palestinian efforts against the Nazi regime are a deep-rooted part of our history«, auch das ist – so verlogen wie dreist.

 

tw_24 - Foto: Gesprächspartner, Freunde, Verbündete, Komplitzen: al-Husseni und Hitler (Foto: Bundesarchiv, Bild 146-1987-004-09A / Heinrich Hoffmann / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons)

 

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Autor: joerg
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Donnerstag, 22 Oktober 2015

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