Sexuelle Übergriffe in Kassel: Opfer brechen ihr Schweigen

Sexuelle Übergriffe in Kassel:

Opfer brechen ihr Schweigen


In der nordhessischen Subventionskunstmetropole (Stichwort: „documenta“) haben drei Teenagerinnen ihr monatelanges Schweigen gebrochen und wegen sexueller Übergriffe eine Anzeige erstattet. Der Grund, warum die Opfer so lange geschwiegen haben: Die Verdächtigen entstammen dem „falschen“ Milieu.

Opfer brechen ihr Schweigen

von Ramiro Fulano


„Südländer“ berührten die drei Mädchen über Monate in und an öffentlichen Verkehrsmitteln unsittlich und stellten ihnen zum Teil bis vor die Haustür nach. Und mit „Sudländern“ meint man in Kassel vermutlich keine Bayern oder Schwaben, und auch keine Italiener oder Spanier.


Die Opfer hatten also gleich doppelt Pech - weil „falsches“ Milieu. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, verschwiegen die drei Mädchen die Übergriffe monatelang und landeten in einem Gewissenskonflikt. Selbstverständlich trifft die Opfer keine Schuld – sie haben einfach nur der staatlich verordneten Vorgaben geglaubt. Waren das etwa keine arme Menschen auf der Flucht vor Krieg und Vertreibung, die vielleicht ein wenig ungeschickt ihre Nähe suchten? Ein GEW-konformer Papageienunterricht hätte sie von dieser Annahme sicherlich zu überzeugen gewusst.


Es bedurfte monatelanger Überzeugungsarbeit durch einen Wohltätigkeitsverein um den drei Opfern das Gefühl zu geben, dass sexuelle Übergriffe auch dann nicht zu dulden sind, wenn es sich bei den vermutlichen Tätern mit größter Wahrscheinlichkeit um Flüchtlinge handelt. 


Und nachdem sie sich dazu bekannten, Zielscheiben sexualisierter Gewalt geworden zu sein, mussten die Opfer bald lernen, dass sie beileibe keine Einzelfälle waren: Vielen, aus meiner Sicht zu vielen, ihrer Mitschülerinnen war es genauso ergangen. Viele von ihnen benutzten bereits keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr für den Schulweg, weil „Refugees“ ihnen in Scharen nachstellten und sie unsittlich berührten – aber alle schwiegen. Wir wissen bislang nicht, ob und wenn ja wie vielen Jungen es genauso ergangen ist.


Traurig, aber wahr. Und jetzt stellen Sie sich bitte vor, was im umgekehrten Fall gewesen wäre, und machen Sie ein Gedankenexperiment, liebe Leserinnen und Leser. Stellen Sie sich nur für den Bruchteil einer Sekunde vor, ein Mob aus Durchschnittsdeutschen (in Kassel gibt es sie vielleicht noch), Bayer-Leverkusen-Fans oder – hurra! – AfD-Wählern wäre an einer Straßenbahnhaltestelle oder sonst wo auf der Welt über drei junge Damen hergefallen.
Die Sache wäre völlig zurecht umgehend zur Anzeige gebracht worden. Niemand hätte die Tat monatelang verschwiegen und hätte sich den Luxus eines schlechten Gewissen geleistet für etwas, das nicht seine Schuld war. Daraus wäre ein gefundenes Fressen für den Staatsfunk und die halbamtlichen Massenmedien geworden und sie hätten sich wochenlang darin zu überbieten getrachtet, wer den besten Hetzartikel gegen Durchschnittsdeutsche, Bayer-Leverkusen-Fans oder AfD-Mitglieder veröffentlicht. All das wäre selbstverständlich nicht dem sexualisierten Übergriff an sich geschuldet gewesen, sondern dem gesellschaftlichen Umgang mit der Tat – also deren Instrumentalisierung im sozialen Kontext. 


Zwischenfazit: Drei Teenagerinnen in einem besonders schutzbedürftigen Alter leben monatelang mit einem schlechten Gewissen, weil ihnen völlig unverschuldet etwas ziemlich Schreckliches zugestoßen ist, das sie dann aus Gründen der politischen Korrektheit verschweigen müssen, weil es dem staatlich verordneten Diskurs, der von „zivilgesellschaftlichen“ Interessengruppen in der Tiefe und Breite des Landes ausgerollt wird, diametral entgegensteht: Nicht alle Flüchtlinge sind „gute Menschen“ und zumindest in diesem Punkt den gemeinen Durchschnittsdeutschen, Bayer-Leverkusen-Fans und AfD-Wählern vielleicht erschreckend ähnlich.  


Man kann, liebe Leserinnen und Leser, in der Harmoniehütte aufwachsen. Man kann sich vorstellen, dass Einhörner im Mondschein tanzen und Limonade aus den Wasserhähnen fließt; natürlich aus ökologisch kontrollierten Quellen. Man kann sich vorstellen, dass der Mond aus Käse besteht und die Sterne aus Zuckerstreuseln. Man kann sich alles vorstellen, was man will - aber es wird dadurch nicht wahr.


Man kann sich auch entscheiden, seine Harmoniehütte zeitlebens nicht zu verlassen und zum Beispiel OberstudienrätIn jederlei Geschlechts an der Herderschule werden. Man kann eine Beamtenkarriere anstreben oder – noch besser – zum Staatsfunk gehen, wo das Geld dank der GEZ niemals knapp wird. Man kann, kurz gesagt, die Wirklichkeit ignorieren. Aber was man nicht ignorieren kann, sind die Folgen seiner Ignoranz. 


Es ist ja nicht wirklich so, also ob in den Monaten vor den andauernden Übergriffen gegen diese drei Kasseler Schülerinnen in Deutschland nichts geschehen wäre. Wir hatten da zum Beispiel die Kölner Neujahrsnacht - aber ich bin mir sicher, dass auch in Kassel den Teilnehmern des Gemeinschaftskundeunterrichts eingetrichtert wurde, dass es sich dabei um eine konterrevolutionäre Verschwörung rechtsgerichteter Kreise gehandelt hat, die es auf „die schwächsten unserer Gesellschaft“ abgesehen hat oder etwas vergleichbar Hanebüchenes in derselben Preiskategorie. 


Was da in und um Kassel geschah und geschieht, passt eben schlecht in die Weltanschauung eines juste millieus, das die Wirklichkeit seinen Wünschen anpassen will und deshalb einen sparsamen Umgang mit der Wahrheit pflegen muss.


Und wer im selben Zusammenhang zunächst mal davor warnt, den Rechten zuzuspielen, sollte sich mal überlegen, ob es in Fällen wie diesen vielleicht schon lange nicht mehr um rechts oder links, sondern ganz schlicht um richtig oder falsch geht. Mit anderen Worten: Man hätte es sicher nicht vorher wissen, aber es sich zumindest vorher denken können. Es wäre höchstwahrscheinlich nicht so weit gekommen wie jetzt, wenn einige Leute einfach mal die Wirklichkeit so gesehen hätten, wie sie ist, und nicht so, wie sie sie aus Gründen ideologischer Verblendung wähnen. Ist das wirklich das erste Mal, dass man hinterher nichts „davon“ gewusst haben will, liebe moralische Leistungsträger/innen aus Germany?


Der „politische“ (sprich: wahnhafte) Wunsch war hier der Vater eines völlig überflüssigen moralischen Gewissenskonfliktes, den es ohne die staatlich verordnete „Refugees-are-welcome“ Dauerwerbesendung auf allen Kanälen niemals gegeben hätte. Daran haben die drei Opfer, ich wiederhole es, selbstverständlich keine Schuld. Die moralische Verantwortung müssen einzig und allein die Täter und das gesellschaftlich-mediale Umfeld tragen, das monatelange und massenhafte sexualisierte Übergriffe gegen Minderjährige gestattet hat und weiterhin gestattet. 


Und das, liebe Leserinnen und Leser, deckt sich auffallend genau mit den Lehren uffjeklärter Pädagogik: Verbrechen haben soziale Ursachen.

 

  • http://www.hna.de/kassel/herderschuelerinnen-schulweg-belaestigt-6471442.html 
     

Foto: Rathaus Kassel (Foto: User: Celsius auf wikivoyage shared [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) oder CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons)


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Sonntag, 12 Juni 2016