Pallywood bei der New York Times: Hungerleider

Pallywood bei der New York Times:

Hungerleider


Für manchen ist die New York Times ein Inbegriff für »Fake News«, ein Vorwurf allerdings, der der Tageszeitung sicherlich nicht gerecht wird. Wenn das Blatt jedoch den Gastkommentator Marwan Barghouti als einen »palästinensischen Führer und Parlamentarier« vorstellt, ist das wohl nicht die Qualität, für die die Zeitung stehen will. Tatsächlich ist Marwan Barghouti Terrorist und Mörder.

Hungerleider

Und leider ist es genau das, was ihn unter »Palästinensern« immerhin so populär macht, daß er trotz einer Verurteilung zu mehrfach lebenslanger Haft in Israel als ein potentieller Nachfolger Abu Mazens gilt, des amtierenden »Palästinenserpräsidenten«. Und mit Veröffentlichungen wie jetzt in der New York Times will er ohne Zweifel auch für sich als »Politiker« werben, als »Führer«.

 

Als einem Verführer ist es ihm jedenfalls vorerst gelungen, zahlreiche inhaftierte »Palästinenser« dazu zu bewegen, sich an einem Hungerstreik zu beteiligen, für den zu werben, sich die New York Times offensichtlich nicht zu schade ist. Schaut man freilich genauer hin, wofür die »Palästinenser«, die im übrigen aus den gleichen Gründen wie ihr »Anführer« inhaftiert sind, hungern, wird es absurd.

Jammert Marwan Barghouti, ein Gründer der Al-Aksa-»Märtyrer«-Brigaden, die israelische Justiz sei ungerecht und rassistisch, fordern die Streikenden Zugang zu universitärer Fortbildung, ein umfangreicheres Programmangebot im ihnen zugänglichen TV und mehr öffentliche Telephone. Zudem verlangen sie zwei Besuche im Monat statt nur einer Visite innerhalb von vier Wochen.

 

Die Verzweiflung hinter israelischen Gittern muß riesengroß sein: Langweiliges Fernsehen, keine akademischen Kurse und nur ein Besuch im Monat durch die Familie – den zweiten Termin hat das tatsächlich verantwortliche Rote Kreuz aus Kostengründen abgeschafft. Vielleicht hat die New York Times Marwan Barghouti, den die Haft nicht am Publizieren hindert, einen Gefallen tun wollen.

 

Indem sie eine Debatte über ergänzungsbedürftige Angaben provozierte, sorgte sie dafür, daß sich niemand eingehender mit Marwan Barghoutis Argumentation beschäftigt, der ernsthaft ungerechte Haftbedingungen behauptet, weil Inhaftierte keine akademischen Studien mehr betreiben können. Es mag schmerzen: Aber wer als Terrorist glaubt, darauf ein Anrecht zu haben, irrt doch gewaltig.

 

 

tw_24


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Dienstag, 18 April 2017