Paradigmenwechsel der US-Politik: Die Unabhängigkeit Kurdistans ist unausweichlich

Paradigmenwechsel der US-Politik:

Die Unabhängigkeit Kurdistans ist unausweichlich


Einen längst überfälligen Paradigmenwechsel in der Nahostpolitik sieht Ali Ertan Toprak, Bundesvorsitzender der Kurdischen Gemeinde Deutschland, in der jüngsten Analyse des Chefs des US-amerikanischen militärischen Geheimdienstes DIA, Generalleutnant Vincent Stewart.

Die Unabhängigkeit Kurdistans ist unausweichlich

Dieser hat bei einer Anhörung vor US-Senatoren gesagt, dass sich bezüglich der Unabhängigkeit Kurdistans nicht die Frage nach einem "ob" stellen wird, sondern eher nach einem "wann".

 

„Die Unabhängigkeit Kurdistans sei unausweichlich“, so der amerikanische Chefmilitär. Zwar sieht der Generalleutnant vor allem bei der Kirkuk-Frage und der Frage zu den sogenannten "Umstrittenen Gebieten" noch einige Probleme, doch das Unabhängigkeitsstreben der Kurden im Irak gewinne zunehmend an Konturen.

 

Auch die UNO bestätigte vor wenigen Tagen die formale Benachrichtigung der kurdischen Regierung, wonach die Region noch in diesem Jahr ein Referendum zur Unabhängigkeit durchführen wird. Laut UNO und kurdischen Regierungsmitgliedern wird das Ergebnis des Referendums jedoch nicht zur direkten Unabhängigkeit Kurdistans führen. Es soll vielmehr der Welt den Standpunkt der Kurden näher bringen und erst zu einem günstigeren Zeitpunkt implementiert werden. Die Regierung in Kurdistan hofft dabei auf ein Model ähnlich dem der ehemaligen Tschechoslowakei, welches sich friedlich in die Republik Tschechien und die Republik Slowakei aufgeteilt hat. Man erhofft sich gute nachbarschaftliche Beziehungen zwischen einem künftigen kurdischen Staat und den Nachbarstaaten.

 

Toprak sieht nunmehr auch Europa am Zug denn „ein weiter so kann es im Nahen Osten nicht mehr geben.“ Eine kurdische Unabhängigkeit würde den Nahen Osten nachhaltig stabilisieren. Wer sich dagegen ausspreche, der übersehe mutwillig die lange blutige Spur im Nahen Osten. Despoten und Autokraten, Bürgerkriege und Terrorismus, Staatenzerfall und Antisemitismus würden, so Toprak noch über Jahrzehnte den Nahen Osten geißeln, wenn nicht jetzt ein realistischer Neuanfang gewagt werden würde.

 

Bemerkenswert findet Toprak, dass die größten Gegner einer kurdischen Unabhängigkeit die größten Diktatoren in der Region seien, die der Weltgemeinschaft und allen voran der EU vordiktieren wollen, wie sie zu der Frage eines unabhängigen Kurdistans stehen sollen.


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Freitag, 26 Mai 2017