Gedanken zum zwischenmenschlichen Umgang: Schluss damit!

Gedanken zum zwischenmenschlichen Umgang:

Schluss damit!


Brauchen die Ideen Freiheit, Gerechtigkeit, Rechtsstaatlichkeit, Toleranz und Respekt wirklich die Begriffe „links“ und „rechts“? Nein! Hinter diesen Begriffen verstecken sich nämlich Gewalttäter. Es wird Zeit, diese Begriffe zu verwerfen!

Schluss damit!

von Gerd Buurmann

 

Vor vielen, vielen Jahren, in der Julimonarchie Frankreichs im 19. Jahrhundert, saß die Regierung rechts im Parlament und die Opposition links. Warum wird im 21. Jahrhunderts immer noch diese Sprachreglung zur Verortung einer politischen Orientierung genutzt? Fragen Sie mal einen Linken, was rechts bedeutet und Sie werden die schroffesten Urteile hören. Fragen Sie mal einen Rechten, was links bedeutet und das Ergebnis wird ähnlich vernichtend ausfallen. Diese Begriffe werden heute zur Entmenschlichung des Gegeners verwendet.

Ich habe Respekt vor Menschen, nicht aber vor ihren Ideologien, Religionen und Überzeugungen. Respekt gebührt Menschen, nicht Ideen! Wenn jemand glaubt, ich beleidigte ihn, nur weil ich hart über den Koran, das Evangelium, ein Manifest, Marx, Mohammed oder Jesus spreche, so soll er sich beleidigt fühlen. Ich werde nie auf das Lachen, Zweifeln, Kritisieren und Verarschen von Ideen verzichten. Wer glaubt, ich verachte ihn, nur weil ich Witze über seinen Glauben mache, verwechselt sich mit seinen Überzeugungen. Der Mensch ist aber mehr als die Summe seiner Ideen!

 

Wenn ein Mensch aufgrund seiner Herkunft kritisiert wird, nennt man das Rassismus. Wenn ein Mensch jedoch für seine Überzeugung kritisiert wird, nennt man das Aufklärung. Für die Herkunft kann niemand was, für seine Überzeugungen jedoch schon! Das Gegenteil von Herkunft ist nämlich Zukunft! Mit jedem Schritt, den ich gehe, entscheide ich die weitere Richtung. Religionen und Ideologien sind Überzeugungen. Sie dürfen jederzeit verarscht werden!

 

Wenn zwei Menschen eine Beziehung miteinander eingehen, mag sie privater oder geschäftlicher Natur sein, sollten sie es so frei und unabhängig wie möglich tun können, ohne das ihre Beziehung einer anderen Beziehung gegenüber bevorzugt wird. Wenn Peter und Achmed sich lieben, warum sollte ihre Liebe staatlich anders behandelt werden als die Beziehung von Peter und Maria? Wenn ein Franzose und eine Deutsche miteinander geschäftlich handeln, warum sollten sie es schwerer haben als wenn ein Franzose mit einer Französin handelt? Wenn Kim etwas anbaut und Ill-Young auch, warum sollte Kim Geld vom Staat bekommen, Ill-Young aber nicht? Jede Freiheit eines Individuums, die eingeschränkt wird, muss gut begründet sein.

 

Der Staat schenkt mir Freiheit nicht! Ich habe die Freiheit in mir, wie jeder Mensch! Ich erlaube dem Staat lediglich Einschränkungen in meine Freiheit. Wenn die Einschränkung jedoch keinen Sinn (mehr) macht, sage ich: Fort damit! Freiheit ist eine stete Kritik an herrschenden Konventionen.

 

Leider wird viel zu oft die Autorität der Freiheit vorgezogen. Dabei kommen Veränderungen immer, weil jemand damit angefangen hat, anders zu denken und zu sprechen. Das Recht auf eine eigene, freie Meinung hat daher jeder und jeder hat das Recht, fehlerhaft zu denken und zu scheitern. Das Recht auf Irrtum ist der Motor der Entwicklung und es gibt keinen Grund, den Irrenden zu hassen. Dummheit muss nicht verboten werden. Dummheit entlarvt sich von selbst.

 

Eine besonders große Dummheit besteht darin, heute noch voller Stolz zu behaupten, man sei links oder rechts. Wer diese Begriffe braucht, ist nur zu faul, sich zu erklären.

 

Schluss damit!

 

 

Tapfer im Nirgendwo


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Samstag, 15 Juli 2017