Echo an die Rapper Kollegah und Farid Bang: Charlotte Knobloch kritisiert Auszeichnung als `verheerendes Zeichen´

Echo an die Rapper Kollegah und Farid Bang:

Charlotte Knobloch kritisiert Auszeichnung als `verheerendes Zeichen´


Statement von Dr. h.c. Charlotte Knobloch zum Echo an die Rapper Kollegah und Farid Bang, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern:

Charlotte Knobloch kritisiert Auszeichnung als `verheerendes Zeichen´

"Es ist ein verheerendes Zeichen, den wichtigsten deutschen Musikpreis an vermeintliche Künstler zu verleihen, die mit bestimmten Textzeilen ihrer Songs ein gesellschaftliches Klima bedienen, in dem Antisemitismus offenbar wieder normal ist. Geschichtsvergessene Geschmacklosigkeiten und antijüdische Vorurteile sind keine Kunst, müssen geächtet und konsequent aus dem öffentlichen Raum verbannt werden. Die beiden Rapper erreichen mit ihren menschenverachtenden Botschaften Millionen, meist junge, Menschen. Für viele sind sie Idole."

 

Knobloch weiter: "Gerade erst entsteht hierzulande endlich die ersehnte Sensibilität für den erstarkten Antisemitismus in unserer Gesellschaft, insbesondere an Schulen. Mitten in diese Debatte fällt nun diese Auszeichnung von Musik, die jene Phänomene zu befördern vermag. Wenn am Jom HaSchoa, dem jüdischen Holocaustgedenktag, Rapper ausgezeichnet werden, die sich vorwerfen lassen müssen, bewusst auch mit antisemitischen Ressentiments zu spielen, darf sich niemand wundern, dass ‚Jude’ in Klassenzimmern wieder Schimpfwort ist und jüdische Menschen alltäglich Opfer von Diffamierung und Aggression werden."

 

 

 

Foto: Kollegah und Farid Bang

  (Foto: By Selfmade Records (Selfmade Records) [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons)


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Freitag, 13 April 2018