Keine Räume für die Bewerbung der antisemitischen BDS-Kampagne an der Universität Kassel

Keine Räume für die Bewerbung der antisemitischen BDS-Kampagne an der Universität Kassel


Am 1. und 2. Dezember 2018 fand in den Räumen der Universität Kassel der 25. Friedenspolitische Ratschlag statt.

Keine Räume für die Bewerbung der antisemitischen BDS-Kampagne an der Universität Kassel

I

In diesem Jahr luden die OrganisatorInnen den Juristen und emeritierten Professor für Politikwissenschaft und Öffentliches Recht, Norman Paech, ein. Im Rahmen seines Vortrages „Der Israel/Palästina-Konflikt“ bewarb er die Kampagne „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS). Weiter wurde in dem Vortrag, nach Auffassung von ZuhörerInnen, ein Apartheidsvorwurf gegen Israel konstruiert.

Die BDS Kampagne fordert unter anderem den ökonomischen, akademischen und kulturellen Boykott Israels und hat in der Vergangenheit den Ausschluss israelischer WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen von Konferenzen und Veranstaltungen erwirkt. Nach Aussage des Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, ist die BDS-Kampagne in ihren Handlungen und Zielen eindeutig antisemitisch. Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Arbeitsgemeischaft (AG) Kassel ist entsetzt darüber, dass solche Positionen bei Veranstaltungen, die in Kooperation mit der Universität Kassel und dem Fachbereich 05 Gesellschaftswissenschaften durchgeführt werden, von einem Referenten beworben werden. „Einer Bewegung, die den Ausschluss israelischer AkademikerInnen fordert, darf an der Universität Kassel kein Raum gegeben werden“, so ein Mitglied des Jungen Forum DIG AG Kassel.

Als studentische Initiative an der Universität Kassel fördern wir den kritischen Austausch von Positionen und sind der Meinung, dass dieser für die Förderung einer demokratischen Kultur notwendig ist. Dies betrifft selbstverständlich auch Ansichten, die wir nicht teilen. Im Falle der Bewerbung der antisemitischen BDS-Kampagne ist jedoch eine Grenze überschritten. Gerade mit Aktionen wie der Störung des Auftritts einer Überlebenden der Shoah, an der Humboldt Universität Berlin im Jahr 2017, disqualifiziert sich die BDS-Kampagne. Zudem stellt sie dadurch das offensichtlich antisemitische Selbstbild zur Schau. In seinem Jahresbericht 2017 stuft auch der Verfassungsschutz Berlin Teile der BDS-Kampagne als antisemitisch ein, da das Existenzrecht Israels durch die Forderungen der Kampagne in Frage gestellt wird.

Im Zuge der Aufklärung hat das Junge Forum DIG AG Kassel deshalb sowohl die Informationsstelle Antisemitismus Kassel, als auch die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus informiert. Das Junge Forum der DIG AG Kassel fordert den Fachbereich 05 Gesellschaftswissenschaften, sowie das Präsidium der Universität Kassel dazu auf, zu dem beschriebenen Vorfall Stellung zu nehmen. Insbesondere sollte die Fortführung der Zusammenarbeit mit dem Friedenspolitischen Ratschlag nach Meinung des Jungen Forums der DIG AG Kassel überprüft werden. Hier ist insbesondere die qualitative Verschiebung von Bedeutung. Lagen im Jahr 2017 lediglich Flyer der antisemitischen Boykottkampagne auf dem Friedensratschlag aus, wurde in diesem Jahr während eines Vortrages auf dem Friedenspolitischen Ratschlag offen für diese Kampagne geworben. Dies ist nach Einschätzung des Jungen Forum DIG AG Kassel nicht mit den Werten eines akademischen Austausches vereinbar.

 


Autor: Redaktion
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Freitag, 07 Dezember 2018

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