Rewards for Justice: Belohnungen für Informationen über die Finanznetzwerke der Hisbollah

Rewards for Justice: Belohnungen für Informationen über die Finanznetzwerke der Hisbollah


Die folgende Übersicht über das Programm Rewards for Justice („Belohnungen für Gerechtigkeit“) wurde am 22. April 2019 vom Pressebüro des Außenministeriums der Vereinigten Staaten herausgegeben.

Rewards for Justice: Belohnungen für Informationen über die Finanznetzwerke der Hisbollah

Das Programm Rewards for Justice des US-Außenministeriums setzt Belohnungen in Höhe von bis zu 10 Millionen US-Dollar für Informationen aus, die zur Zerschlagung der Finanzierungsmechanismen der weltweit agierenden Terrororganisation der libanesischen Hisbollah führen. Mit dieser Ankündigung stellt das Außenministerium erstmals eine Belohnung für Informationen über die globalen Finanznetzwerke der Hisbollah in Aussicht.

Belohnungen können für Informationen gezahlt werden, die dazu führen, dass folgende Finanzierungsquellen identifiziert oder gestört werden:

Einkommensquellen der Hisbollah oder ihre wichtigsten Finanzierungsmechanismen,

wichtige Geldgeber oder finanzielle Unterstützer der Hisbollah,

Finanzinstitute oder Wechselstuben, die Transaktionen für die Hisbollah abwickeln,

Unternehmen oder Beteiligungen, die der Hisbollah oder ihren Geldgebern gehören oder von ihnen kontrolliert werden,

Scheingesellschaften, die sich im Auftrag der Hisbollah mit der internationalen Beschaffung von Dual-Use-Technologien befassen sowie

kriminelle Machenschaften von Hisbollah-Mitgliedern und -Unterstützern, von denen die Organisation finanziell profitiert.

Die Hisbollah ist eine im Libanon ansässige Organisation, die von Iran Waffen, Ausbildung und Geld erhält. Iran wurde 1984 vom US-Außenministerium auf die Liste der Staaten gesetzt, die den Terrorismus unterstützen. Durch die direkte finanzielle Unterstützung Irans in Kombination mit den Einnahmen aus internationalen Unternehmen und Beteiligungen, Spendernetzwerken und Geldwäscheaktivitäten erwirtschaftet die Hisbollah jährlich etwa eine Milliarde US-Dollar. Das US-Außenministerium hat die Hisbollah im Oktober 1997 im Rahmen des Immigration and Nationality Act als ausländische Terrororganisation (Foreign Terrorist Organization – FTO) eingestuft und im Oktober 2001 im Rahmen des Präsidialerlasses 13224 auf die Liste der Specially Designated Global Terrorists – SDGT) gesetzt.

Neben den globalen Finanznetzwerken der Hisbollah weist das US-Außenministerium auf die drei folgenden Personen als Beispiele wichtiger Hisbollah-Geldgeber oder -Unterstützer hin, über die es Informationen erbittet. Alle drei werden vom US-Finanzministerium als Specially Designated Global Terrorists (SDGT) geführt:

Adham Tabaja ist Hisbollah-Mitglied und unterhält direkte Verbindungen zu hochrangigen Gremien der Hisbollah, auch zur operationellen Komponente der Hisbollah, dem Islamischen Dschihad. Tabaja hält im Auftrag der Gruppierung auch Objekte im Libanon und unterhält Geschäftsbeziehungen im gesamten Nahen Osten und in Westafrika. Er ist Mehrheitseigentümer der im Libanon ansässigen Immobilienentwicklungsgesellschaft und Baufirma Al-Inmaa Group for Tourism Works. Das US-Finanzministerium hat Tabaja, die Al-Inmaa Group for Tourism Works sowie ihre Tochtergesellschaften im Juni 2015 als SDGT eingestuft.

Mohammad Ibrahim Bazzi ist ein maßgeblicher Geldgeber der Hisbollah, der ihr Millionen US-Dollar aus seinen unternehmerischen Aktivitäten in Europa, dem Nahen Osten und Afrika zur Verfügung gestellt hat. Er ist Eigentümer oder Hauptanteilseigner der Unternehmen Global Trading Group NV, Euro African Group LTD, Africa Middle East Investment Holding SAL, Premier Investment Group SAL Offshore und Car Escort Services S.A.L. Off Shore. Das US-Finanzministerium hat Bazzi und seine Beteiligungsgesellschaften im Mai 2018 als SDGT eingestuft.

Ali Youssef Charara ist ein maßgeblicher Geldgeber der Hisbollah und Vorsitzender und Geschäftsführer des im Libanon ansässigen Telekommunikationsunternehmens Spectrum Investment Group Holding SAL und hält beträchtliche Geschäftsanteile im westafrikanischen Telekommunikationssektor. Charara hat Millionen US-Dollar von der Hisbollah erhalten, um diese in kommerzielle Projekte zur finanziellen Unterstützung der Terrorgruppe zu investieren. Das US-Finanzministerium hat Charara und die Spectrum Investment Group im Januar 2016 als SDGT eingestuft.

Mehr Informationen zu den ausgesetzten Belohnungen finden Sie auf der Rewards-for-Justice-Website unter www.rewardsforjustice.net. Personen, die über Informationen zu den Finanznetzwerken der Hisbollah verfügen, können das Rewards-for-Justice-Büro über die Website, per E-Mail (LH@rewardsforjustice.net), telefonisch (von Nordamerika aus: 1-800-877-3927), oder per Post (Rewards for Justice, Washington, D.C., 20520-0303, USA) kontaktieren. Es besteht auch die Möglichkeit, mit der regionalen Sicherheitsabteilung der nächstgelegenen US-Botschaft oder des nächstgelegenen US-Konsulats in Kontakt zu treten. Sämtliche Informationen unterliegen strengster Geheimhaltung.

Das Programm Rewards for Justice ist ein vom Diplomatischen Sicherheitsdienst des US-Außenministeriums verwaltetes, effektives Instrument der Strafverfolgung. Seit seiner Einführung im Jahr 1984 wurden über das Programm mehr als 150 Millionen US-Dollar an mehr als 100 Personen ausgezahlt, deren belastbare Auskünfte dazu beitragen konnten, Terroristen zur Rechenschaft zu ziehen oder weltweit Terrorakte zu verhindern.


Autor: Amerika Dienst
Bild Quelle:


Montag, 29 April 2019