Fliegt Corona auf Qatar?

Fliegt Corona auf Qatar?


Katar, wo es bei 2,7 Millionen Einwohnern 13.000 Erkrankte gibt, hat nach Spanien die höchste Pro-Kopf-Rate der Welt.

Fliegt Corona auf Qatar?

Von Aron Sperber

Flüge von Doha nach Wien gibt es trotzdem immer noch täglich:

"13:30 DOHA QR 183 Qatar Airways
Flugzeugtyp: Airbus 350-900
FLUGROUTE Von: Doha Nach: Wien

https://www.viennaairport.com/ankuenfte

Tickets sind hier buchbar:

https://booking.qatarairways.com/nsp/views/fafiIndex.xhtml?selLang=DE"

Gestorben sind in Katar bisher (zumindest offiziell) lediglich 10 Menschen. Dabei hat Katar trotz seiner Gas-Milliarden mit Sicherheit keine besseren Ärzte als Europa oder die USA.

Woran liegt also die niedrige Sterberate?

Der Unterschied liegt daran, dass Katar kaum ältere Bewohner hat. 1950 hatte Katar lediglich 50.000 Einwohner. Und auch heute haben von den 2,7 Millionen Einwohnern nur 300.000 die eigene Staatsbürgeschaft. Der Großteil der Erkrankten sind Gastarbeiter, die auf den WM-Baustellen des Emirs geschuftet hatten.

Wie die sportlichen Skifahrer Deutschlands und Skandinaviens, die sich in Tirol angesteckt hatten, sind kräftige Gastarbeiter in der Regel ebenfalls auf der sicheren Seite. Solange sie während der Pandemie von Risikogruppen getrennt werden können, besteht wenig Gefahr für Zustände wie in Italien oder Spanien. Nur wenn Corona an bereits stark geschwächte Menschen herankommt, wird aus dem für junge Gesunde in der Regel harmlosen Virus ein blutrünstiger Marder im Hühnerstall.

Natürlich ist es bei uns schwerer als in Katar, Covid von Risikogruppen fernzuhalten, weil diese bei uns wesentlich größer sind als in Katar, das bei 2,7 Millionen Einwohnern nicht mehr als 10.000 Alte hat, während in Österreich über 1 Million Menschen von 9 Millionen über 70 sind.

In Katar gibt es wie in Ischgl kaum Gefährdete. Wie die Skitouristen können jedoch die Gastarbeiter und Flugpassagiere das Virus dorthin einschleppen, wo es sehr wohl Gefährdete gibt. Im Falle der Gastarbeiter würde dies oft gerade sehr arme Länder betreffen.

Im Interesse unserer Risikogruppen sind Beschränkungen für alle Menschen zwar sehr wohl gerechtfertigt (unter anderem sollte der Flugverkehr mit Hotspots wie Katar oder der Türkei augenblicklich eingestellt werden).

Grundsätzlich sollten Risikogruppen jedoch möglichst gezielt geschützt werden, statt die Schutzmaßnahmen über die ganze Bevölkerung drüber zu scheren und dabei riesigen Schaden für alle anzurichten.

Was nützt es Risikogruppen, wenn sie Corona überleben, aber dann kein leistbares Gesundheitssystem für ihre anderen Erkrankungen mehr zur Verfügung haben, weil unser Gemeinwesen zusammengebrochen ist?


Autor: Aron Sperber
Bild Quelle: Alex Sergeev (www.asergeev.com) / CC BY-SA (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)


Freitag, 01 Mai 2020