Die Geneigtheit deutscher Außenpolitik, besonders wenn sie durch FDP-Minister geleitet wird, zu arabisch-islamischen und iranisch-islamischen despotischen Regimes ist bemerkenswert. Zuletzt weigerte sich ja der Außenminister Westermann zusammen mit den Bundesgenossen in Libyen einzugreifen. Wusste er etwa, dass das Ganze ein Fehlschlag werden würde, dass eine Despotie die vorherige ablösen würde? Nein, das konnte nicht einmal er ahnen - aber Kenner der arabisch-islamischen Welt sehr wohl.
Ein typisches Beispiel ist aber der frühere deutsche Botschafter in Algerien und Marokko (1987-1994) der promovierte Jurist Dr. Wilfried "Murad" Hofmann (geb.1931 in Aschaffenburg), der 1980 zum Islam konvertierte, aber den deutschen Rechtsstaat noch bis 1994 vertreten konnte. Hofmann ist heute wichtigstes Führungsmitglied im Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD).
Der „Gewünschte“ (=Murad) sieht die Ideologie des Islam als Alternative gegenüber der von ihm so empfundenen „fatal degenerierten westlichen Lebenswelt“. Die damalige stellvertretenden SPD-Vorsitzende Däubler-Gmelin forderte 1992 seine Abberufung, weil der Botschafter „mittelalterliche Strafen wie Händeabhacken, Steinigen, Auspeitschen gelobt habe“ und „islamische ´Menschenrechte´ verherrliche, obwohl sie beispielsweise körperliche Verstümmelungen als Strafen vorsehen“. Das Auswärtige Amt teilte jedoch auf Anfrage mit, dass „der Botschafter sich mit seinen Äußerungen keiner Dienstverletzung schuldig gemacht habe. Das Recht auf Glaubens- und Gewissensfreiheit stehe auch einem Beamten zu“ („idea-Spektrum“ 18/1992, S.12). Dazu passte die Haltung des Außenministers Genscher (FDP) bei einem Besuch 1991 in Teheran. Er schwieg, als der iranische Staatspräsident Rafsandschani einmal mehr verkündete: „… sein Land werde sich mit der Existenz Israels niemals abfinden“ (M. Wolffsohn: Wem gehört das Heilige Land?, München 1993, S. 145). Dem entspricht auch der öffentlich bekundete Antisemitismus des früheren Wirtschaftsministers und Vizekanzlers (1992/1993) Jürgen Wilhelm Möllemann, ebenfalls FDP und ein Zögling Genschers, der nicht nur den Terroristenchef Arafat unterstützte, sondern auch behauptete, dass „Palästina von Israel besetzt“ sei, obwohl es einen Staat „Palästina“ in der Geschichte weder gab noch heute gibt (DLF am 4.12.2001, zit. in “idea-Spektrum“ 25/2002). Im Zuge der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und den Arabern übte Möllemann 2002 scharfe Kritik an Israel und zeigte Verständnis für die arabischen Selbstmordattentäter. Möllemann, der bis zu seinem Tode 2003 langjähriger Vorsitzender der Deutsch-Arabischen Gesellschaft war, befasste sich zudem mit mysteriösen Waffengeschäften in den arabischen Raum.