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Bürgerkrieg: Nächster Halt Berlin?

Bürgerkrieg: Nächster Halt Berlin?


Die Plünderungen in Frankreich haben ein Ausmaß erreicht, das man tatsächlich mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen umschreiben kann. Sie trauern nicht um den 17-jährigen Nahel, dessen Tod als willkommener Anlass dient, dem Staat die Grenzen aufzuzeigen und sich zu holen, was ansonsten unerreichbar hinter den Schaufenstern der geplünderten Läden liegt.

Bürgerkrieg: Nächster Halt Berlin?

Von Wolfgang von der Rydt

Rufe nach Remigration und Marine Le Pen sind laut geworden als erste Reaktion, doch nicht alle Oppositionellen in Frankreich sehen das so. Jeff Younger, der seit seinem schlagzeilenträchtigen Kampf um das Sorgerecht seines Sohnes gegen die Mutter, die ihn zum Mädchen umerziehen wollte, als Netzaktivist unterwegs ist, bringt es auf den Punkt. “Ich wünschte die amerikanische Rechte wäre so klug”, lautet sein Kommentar zu einem Video von Papacito, ebenfalls ein “rechtsextremer” Influencer. Seine Botschaft: Nicht eingreifen, sondern abwarten, bis das System in sich zusammenstürzt.

Polen und Ungarn verfolgen mit Blick auf die Zustände in Frankreich ihre Politik der Verweigerung gegenüber den Forderungen aus Brüssel, endlich mehr Migranten aufzunehmen, noch vehementer. Die Kernländer der EU bleiben auf Linie. Befürchtungen, dass bald auch deutsche Großstädte Ausschreitungen wie in Frankreich erleben werden, erscheinen nicht mehr aus der Luft gegriffen.

Dagegen kann man sofort etwas unternehmen. Als Einzelner, als Familie, eventuell auch als Unternehmen: Wegziehen. Raus auf’s Land. Oder raus dem Land. Wenn die Zeiten härter werden, sind Ballungsräume keine gute Wahl, vor allem wenn es nicht die eigene Gruppe ist, die zahlenmäßig stärker ihre Interessen durchsetzen kann.

Was Frankreich erlebt, hat in den USA eine lange Tradition. Bei irgendeiner Polizeikontrolle wird ein Schwarzer erschossen, der Mob plündert und randaliert mehrere Nächte in Folge, bis alle Großbildfernseher weggetragen worden sind. Danach fallen einige personalpolitische Entscheidungen und die Aufmerksamkeit der Medien wendet sich wieder ab, Business as usual. Der bekannte Fall George Floyd vom 25. Mai 2020 in Minneapolis wird immer noch politisch ausgeschlachtet. In mehr als vierzig Großstädten wurde der Ausnahmezustand verhängt und die Nationalgarde eingesetzt, um die Ausschreitungen einzudämmen. Das ist gut drei Jahre her und die USA sind immer noch nicht im Rassenkrieg untergegangen, vor dem nicht nur Rechtskonservative warnten, sondern auch von der “Bürgerbewegung” Black Lives Matter (BLM) offen angedroht worden ist.

Auch in Großbritannien hat man ähnliche Erfahrungen gemacht, ebenso in den Niederlanden. 2015 starb der Arubianer Mitch Henriquez nach seiner Festnahme bei einem Musikfestival in Den Haag mutmaßlich durch Ersticken. Daraufhin tobten in der Schilderswijk nächtelang Ausschreitungen, die das Kabinett Rutte nur unter Inanspruchnahme von als “Schariapolizei” gescholtenen Freiwilligen aus dem Viertel wieder befrieden konnte. Inzwischen hat sich aber in den Großstädten Europas einiges verändert, Deutschland ist da, obwohl Hauptziel der Migrantenströme, noch relativ gut dran.

Solche Camps gibt es in Deutschland bis auf einige Roma-Siedlungen noch nicht in diesen Dimensionen. Nach den Auseinandersetzungen zwischen ausländischen Großfamilien neulich in Essen oder den Plünderungen in Stuttgart 2020 und diversen Silvesternächten muss man hierzulande nun immer häufiger mit ähnlichen Vorkommnissen rechnen, wenn entsprechende Faktoren zusammen kommen. In Frankreich ist der Kipppunkt sicher auch noch nicht erreicht, aber der Weg bis dahin um einiges kürzer geworden. Auch hat man dort weniger Skrupel, die Polizei samt Spezialeinheiten und Militär einzusetzen und notfalls auch scharf schiessen zu lassen. Und wohin werden sich dann die Massen bewegen? Richtung Nordafrika? Eher nicht.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Steve McDonald from West Hartford, CT, USA, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons


Montag, 03 Juli 2023

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