Kuwaïtische Journalistin inhaftiert: Dialog mit Israelis sorgt für Skandal

Kuwaits Regierung greift durch: Journalistin Fajer al-Saeed wird wegen Aussagen zu Israelis und mutmaßlichem Verstoß gegen das Israel-Boykottgesetz verhaftet.

Die kuwaitische Schriftstellerin und Medienpersönlichkeit Fajer al-Saeed befindet sich nach einem kontroversen Video in Untersuchungshaft. In dem Video sprach Saeed mit zwei Israelis, nannte sie „unsere Cousins“ und begrüßte sie vor ihrem Haus in Georgia. Nun werfen ihr die Behörden die Befürwortung von Beziehungen mit Israel und „Schädigung nationaler Interessen“ vor.

Verhaftung und Vorwürfe

Die Verhaftung Saeeds beruht auf dem kuwaitischen Israel-Boykottgesetz von 1964, das jedwede Interaktion oder Werbung für diplomatische Beziehungen mit Israel untersagt. Laut der Zeitung Al-Qabas ordnete die Staatsanwaltschaft eine 21-tägige Untersuchungshaft in Kuwaits Zentralgefängnis an.

In der Vergangenheit äußerte sich Saeed offen für Frieden mit Israel und sprach mehrfach mit israelischen Medien. Ihre Aussagen sorgen seit Jahren für Empörung in der arabischen Welt, insbesondere in Kuwait, einem Land mit strikten Anti-Israel-Gesetzen. Bereits 2023 wurde ihr die Einreise in den Libanon verweigert – eine Folge ihrer Kritik an der Hisbollah und ihrer Pro-Normalisierungshaltung mit Israel.

Politischer Kontext und Einschränkung von Freiheiten

Fajer al-Saeeds Fall ist kein Einzelfall in einem zunehmend repressiven politischen Klima. Im Mai 2024 hatte Kuwaits Emir, Sheikh Meshal Al-Sabah, das Parlament aufgelöst und Teile der Verfassung für vier Jahre außer Kraft gesetzt. Die Maßnahme folgte einer als unbefriedigend bewerteten Wahl. Kritiker des Vorgehens, darunter der frühere Parlamentsabgeordnete Waleed al-Tabtabaie, wurden ebenfalls inhaftiert.

Menschenrechtsexperten sehen in Saeeds Festnahme einen weiteren Angriff auf Meinungsfreiheit und politische Rechte in Kuwait. Die umstrittene Verhaftung spiegelt die autoritären Züge einer Regierung wider, die keine abweichenden Meinungen toleriert.

Autor: Redaktion
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Dienstag, 14 Januar 2025