Israels Präsident Herzog ruft zur Einheit auf: Familien von Geiseln unterstützen neues Rückführungsabkommen

In einer emotionalen Begegnung unterstrich Präsident Herzog die nationale Verpflichtung, alle Geiseln nach Hause zu bringen, und erhielt die Unterstützung von Familien Betroffener.

Präsident Isaac Herzog empfing am Donnerstag Hinterbliebene, Familien von Geiseln sowie Reservisten in seiner Residenz, um mit ihnen über das geplante Abkommen zur Freilassung der 98 israelischen Geiseln zu sprechen. Während des Treffens überreichten die Familien eine Erklärung, in der sie ihre Unterstützung für die aktuelle politische und sicherheitspolitische Führung des Landes bekräftigten und gleichzeitig forderten, unverzüglich Maßnahmen zur Rückführung aller Geiseln zu ergreifen.

Unter den Teilnehmern befanden sich Angehörige verschiedener Geiseln, darunter die Familien von Kapitän Omer Neutra, Leutnant Harel Shrem, Staff Sergeant Ben Zussman, Bar Kupershtein und die Mutter von Yotam Haim. Herzog zeigte sich tief berührt von ihrem Leid: „Ich möchte alle Hinterbliebenen hier umarmen und trösten. Manche von Ihnen kenne ich schon seit Jahren, andere traf ich erstmals in den schwierigen Monaten dieses Jahres.“

Herzog betonte, dass die Rückführung der Geiseln nicht nur eine moralische Verantwortung sei, sondern auch ein zentraler Bestandteil der nationalen Widerstandsfähigkeit Israels. „Das vorgeschlagene Abkommen ist gerecht und notwendig. Es ist ein entscheidendes Element unserer nationalen Identität und reflektiert Werte wie gegenseitige Verantwortung und Einheit“, sagte Herzog.

Während des Treffens appellierte Herzog eindringlich an die israelische Gesellschaft: „Unabhängig von den Spannungen in den Medien und im nationalen Diskurs müssen wir jetzt Einheit demonstrieren. Die Verhandlungen über ein entscheidendes Detail des Abkommens sind komplex, aber ich bin zuversichtlich, dass wir bald Fortschritte sehen werden. Jeder weitere Tag, an dem unsere Mitmenschen nicht heimkehren, fügt unserer Gesellschaft eine tiefe Wunde zu.“

Die Familien unterstrichen ihre Zustimmung zu den Verhandlungsmaßnahmen und drängten auf schnelles Handeln. In ihrer Erklärung hieß es, dass Israels Stärke nicht nur auf militärischen Fähigkeiten basiere, sondern auch auf seinem Engagement für das Wohlergehen seiner Bürger.

Mit emotionalen Worten schloss Herzog das Treffen: „Wir dürfen keine Ruhe geben, bis alle zurück sind. Wenn wir diese Aufgabe nicht erfüllen, wird dies eine Narbe hinterlassen, die für Generationen spürbar bleibt. Wir müssen alles daransetzen, unser Volk zu vereinen und die Geiseln zurückzuholen.“

Das Treffen zeigte nicht nur die Schwere der gegenwärtigen Situation, sondern auch das Potenzial für eine stärkere nationale Einheit inmitten der Krise. Es bleibt zu hoffen, dass diese Solidarität die Verhandlungen beschleunigt und alle Geiseln sicher nach Hause kehren können.

Autor: Redaktion
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Donnerstag, 16 Januar 2025