Hamas lehnt Verlängerung des Geisel-Deals ab – Israel berät über nächste SchritteHamas lehnt Verlängerung des Geisel-Deals ab – Israel berät über nächste Schritte
Hamas weigert sich, die Feuerpause zu verlängern, und drängt auf eine direkte Umsetzung der zweiten Phase des Abkommens. Israel berät über seine Optionen.
Die islamistische Terrororganisation Hamas hat eine von Israel vorgeschlagene Verlängerung der ersten Phase des Geiselabkommens abgelehnt und fordert stattdessen eine sofortige Umsetzung der zweiten Verhandlungsrunde. Dies bestätigten ägyptische Sicherheitskreise am Freitag gegenüber Reuters. Israel hatte sich für eine Verlängerung der Feuerpause um 42 Tage ausgesprochen, um weitere Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln zu ermöglichen.
Die israelische Delegation, die derzeit in Kairo Gespräche führt, soll am Freitagabend nach Israel zurückkehren, wie das Nachrichtenportal Walla unter Berufung auf einen israelischen Beamten berichtet. Weitere Verhandlungen seien für Samstag geplant.
Hamas fordert sofortige Umsetzung der zweiten Phase
Hamas veröffentlichte am Freitag eine Erklärung, in der sie ihre „volle Verpflichtung zur Umsetzung aller Phasen des Abkommens“ betonte. Die Organisation forderte internationale Vermittler und Garantiestaaten auf, „Druck auf Israel auszuüben, damit es sich vollständig an das Abkommen hält und ohne Verzögerung in die zweite Phase übergeht.“
Taher al-Nono, ein hochrangiger Funktionär im Hamas-Politbüro, erklärte im katarischen Al-Araby-Fernsehen: „Wir werden keine Zwischenphase akzeptieren, sondern fordern eine unmittelbare Umsetzung der zweiten Phase.“ Zudem verlangte er, dass Israel sich bis zum 50. Tag der Vereinbarung vollständig aus dem sogenannten Philadelphi-Korridor entlang der Grenze zwischen Gaza und Ägypten zurückzieht.
Israels Regierung berät über mögliche Reaktion
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wird am Freitagabend mit hochrangigen Ministern, darunter Verteidigungsminister Israel Katz, Außenminister Gideon Sa'ar und Finanzminister Bezalel Smotrich, über das weitere Vorgehen beraten. Die zentrale Frage bleibt, ob Israel einer direkten Umsetzung der zweiten Phase zustimmen oder zur militärischen Option zurückkehren wird.
Ein israelischer Beamter erklärte gegenüber der Jerusalem Post, dass eine 42-tägige Verlängerung der Feuerpause die Freilassung von vier männlichen Geiseln, darunter schwer verletzte Personen, ermöglichen könnte. Die Verlängerung hätte zudem symbolische Bedeutung, da sie den Ramadan, der am Freitagabend beginnt, umfassen würde.
Sollte keine Einigung erzielt werden, läuft die erste Phase des Abkommens am 1. März aus. In diesem Fall könnte der Krieg zwischen Israel und Hamas erneut aufflammen – eine Möglichkeit, die Hamas offenbar einkalkuliert.
Autor: Redaktion
Bild Quelle:
Freitag, 28 Februar 2025