Israel birgt Leichen dreier Geiseln aus dem Gazastreifen

Israel birgt Leichen dreier Geiseln aus dem Gazastreifen


Die Namen sind bekannt. Ihre Geschichten auch. Nun kehren sie heim – tot, aber nicht vergessen.

Israel birgt Leichen dreier Geiseln aus dem Gazastreifen

Die israelische Armee hat die Leichen von drei weiteren Geiseln aus dem Gazastreifen geborgen. Es handelt sich um Yonatan Samerano (21), Shay Levinson und Ofra Keidar (71). Alle drei waren seit dem 7. Oktober 2023 in der Gewalt der Hamas. Ihre Ermordung stand bereits fest – doch ihre Rückkehr nach Israel bedeutet mehr als nur das Ende einer Suche. Sie steht für die unermüdliche Entschlossenheit eines Landes, das seinen Toten die letzte Würde nicht verweigert.

Ofra Keidar wurde am 7. Oktober zusammen mit ihrem Mann Sami im Kibbutz Be’eri ermordet. Der Angriff auf Be’eri gilt als eines der grausamsten Kapitel der Terroroffensive der Hamas. Während ihr Mann am Tatort starb, verschleppten Terroristen Ofra Keidars Leichnam nach Gaza. Sie hinterlässt drei Kinder – und ein Land, das seit Monaten um jede Spur der Vermissten kämpft. Ihre Ermordung war bereits im Dezember bestätigt worden. Keidar war eine der letzten beiden Frauen, die sich bis dahin noch offiziell in der Gewalt der Hamas befanden. Auch die andere, Inbar Haiman, kam ums Leben – ihre Familie wurde ebenfalls im Dezember informiert.

Yonatan Samerano war einer jener jungen Menschen, die dem Massaker beim Nova-Musikfestival entkommen wollten – doch auf seiner Flucht nach Be’eri fand er den Tod. Der 21-Jährige war Musiker, Träumer, Sohn. Seine Leiche wurde erst jetzt in Gaza lokalisiert und geborgen. Für viele junge Israelis ist sein Schicksal zum Symbol einer verlorenen Generation geworden, die an jenem Morgen voller Hoffnung ins Wochenende startete – und in einem Feuersturm endete.

Shay Levinson war Panzerkommandant der 77. „Oz“-Einheit der 7. Panzerbrigade. Er fiel am 7. Oktober im Kampf gegen die einfallenden Hamas-Terroristen. Sein Tod konnte jedoch erst im Januar 2024 zweifelsfrei bestätigt werden. Levinson und seine Besatzung kämpften bis zuletzt. Ihr Panzer soll rund 15 Angreifer getötet haben, bevor er überrannt wurde. Die Geschichte seines Widerstands wurde in israelischen Medien vielfach erzählt – jetzt wurde auch sein Leichnam nach Hause gebracht.

Die Rückholung der Leichen war Teil einer gezielten Militäroperation. Wo genau sie stattfand, bleibt aus taktischen Gründen unklar. Premierminister Benjamin Netanjahu dankte den beteiligten Einheiten für ihren Einsatz und betonte in einer offiziellen Erklärung: „Die Kampagne zur Rückkehr unserer Geiseln geht ohne Pause weiter – gemeinsam mit dem Kampf gegen den Iran.“ Er versprach, dass Israel nicht ruhen werde, „bis alle unsere Geiseln – die Lebenden wie die Gefallenen – zurückgebracht sind.“

Mit jedem geborgenen Körper kehrt ein Stück Wahrheit zurück nach Israel – und mit ihr die Erinnerung an eine Nacht, die das Land verändert hat. Die Toten kehren heim – nicht lebendig, aber mit Namen, mit Geschichten und mit der unmissverständlichen Botschaft: Israel lässt seine Menschen nicht im Dunkel verschwinden. Weder im Leben, noch im Tod.


Autor: Redaktion
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Sonntag, 22 Juni 2025

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