Teherans offene Drohung: Welche US-Ziele jetzt auf Irans Abschussliste stehen

Teherans offene Drohung: Welche US-Ziele jetzt auf Irans Abschussliste stehen


Die USA greifen Irans Nuklearanlagen an – und Teheran kündigt eine bittere Reaktion an. Jetzt rückt Amerikas militärische Präsenz in der Region ins Visier der Islamischen Republik.

Teherans offene Drohung: Welche US-Ziele jetzt auf Irans Abschussliste stehen

Als sich in der Nacht auf Sonntag amerikanische Kampfjets in Bewegung setzten, wurde klar: Washington hat sich entschieden. Die USA sind nun offiziell Kriegspartei an der Seite Israels – und haben dabei tief in das Herz des iranischen Atomprogramms getroffen: Die Nuklearanlagen in Fordo, Natanz und Isfahan wurden gezielt bombardiert. Nur wenige Stunden später drohte das Regime in Teheran mit Vergeltung. Und niemand glaubt, dass es bei Worten bleiben wird.

Die nächsten Ziele der Islamischen Republik stehen längst fest – und sie tragen amerikanische Flaggen. Dutzende Militärbasen der USA verteilen sich über den gesamten Nahen Osten: in Syrien, im Irak, in Jordanien, in Kuwait, in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Zehntausende US-Soldaten sind dort stationiert. Sie alle gelten nun aus Sicht Teherans als „legitime Ziele“. Und das ist nicht nur Propaganda – es ist Strategie.

Amerikas Stärke – Irans Einladung zum Gegenschlag

In einer Welt, in der Entfernung Schutz bedeuten kann, ist die Lage der USA paradox: Ihr globales Engagement macht sie verletzlich. Iranische Funktionäre betonten in den letzten Tagen, dass die massive Präsenz der USA im Nahen Osten keine Machtdemonstration sei, sondern eine verwundbare Flanke. Bereits vor dem US-Schlag warnte Teheran das Emirat Katar: Sollte Amerika zuschlagen, werde der Luftwaffenstützpunkt in Al-Udeid – der größte der USA in der Region – zur Zielscheibe. Auch andere Staaten, die US-Stützpunkte beherbergen, könnten in das Fadenkreuz geraten – durch direkte Angriffe, Drohnen oder über von Teheran gesteuerte Milizen.

Denn anders als Nordkorea oder Russland verfügt Iran nicht über ballistische Raketen mit interkontinentaler Reichweite, die das US-Festland erreichen könnten. Der Gegenschlag muss also regional erfolgen – und umso drastischer ausfallen, um Wirkung zu entfalten.

Terror als Mittel der „Vergeltung“

Ein weiterer gefährlicher Aspekt: Das Regime denkt nicht nur in militärischen Kategorien. Auch Terroranschläge auf amerikanische Botschaften oder Zivilisten im Nahen Osten – oder sogar innerhalb der Vereinigten Staaten – gehören zum Repertoire der iranischen Revolutionsgarden. Bereits in der Vergangenheit wurden US-Botschaften evakuiert oder Sicherheitsmaßnahmen verschärft, wenn die Lage eskalierte. Und es ist kein Geheimnis, dass der Iran weltweit Netzwerke unterhält, die jederzeit aktivierbar sind.

Amerikanische Geheimdienste und Sicherheitsbehörden warnen deshalb seit Tagen vor möglichen asymmetrischen Reaktionen, bei denen es nicht nur um Soldaten, sondern auch um weiche Ziele gehen könnte. Im Visier stehen Flughäfen, diplomatische Einrichtungen, Hotels oder wirtschaftliche Infrastruktur. Das Muster ist bekannt – der Wille zur Umsetzung ebenfalls.

Trump setzt auf militärische Präsenz und Abschreckung

US-Präsident Donald Trump hat die Entwicklung nicht dem Zufall überlassen. Bereits in den letzten Tagen wurde die Präsenz amerikanischer Streitkräfte in der Region spürbar verstärkt: Eine weitere US-Kriegsschiffgruppe wurde ins östliche Mittelmeer verlegt, um Israel bei der Raketenabwehr zu unterstützen. Medienberichten zufolge sind aktuell mindestens fünf amerikanische Kriegsschiffe in unmittelbarer Nähe Israels stationiert – vor wenigen Tagen war es nur eines.

Zudem wurden Kampfflugzeuge und Langstreckenraketen nachgeladen, darunter das hochmoderne THAAD-System, das in Kooperation mit Israel bereits iranische Raketen abgefangen hat. Weitere Schiffe bewegen sich derzeit durch den Suezkanal und das Arabische Meer – darunter zwei Flugzeugträgergruppen. Diese massive Präsenz soll einerseits Schutz bieten, aber auch eine eindeutige Botschaft senden: Die Vereinigten Staaten sind bereit, diesen Konflikt militärisch zu führen – und sie werden nicht zurückweichen.

Das Pulverfass: Iraks Al-Asad-Basis und Syriens Rückzug

Schon in der Vergangenheit wurde deutlich, welche Ziele für den Iran oberste Priorität haben. Nach der gezielten Tötung von Qassem Soleimani im Jahr 2020 schoss Iran 16 Raketen auf amerikanische Basen im Irak – elf davon trafen die Al-Asad-Basis. Dutzende US-Soldaten wurden verletzt. Auch in den letzten Monaten kam es immer wieder zu Angriffen auf US-Stützpunkte – nicht direkt durch Iran, aber durch vom Iran unterstützte Milizen.

In Syrien ist die Lage noch unklar. Präsident Trump hatte Anfang Juni angekündigt, die dortige US-Präsenz stark zu reduzieren. Statt acht soll nur noch ein Stützpunkt bestehen bleiben – in Al-Tanf, nahe der irakischen und jordanischen Grenze. Ob der Rückzug jedoch tatsächlich abgeschlossen ist, bleibt offen. 

Israel mag das primäre Ziel iranischer Vernichtungsideologie sein – doch Teherans Zorn richtet sich längst auch gegen dessen stärksten Verbündeten. Während Jerusalem sich auf den Schutz durch den Iron Dome und das Arrow-3-System verlassen kann, ist es vor allem die amerikanische Präsenz, die Israel im Rücken stärkt. Und genau diese strategische Tiefe will der Iran angreifen – nicht nur mit Raketen, sondern mit dem kalkulierten Risiko eines regionalen Flächenbrands.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von SSGT SUZANNE M. JENKINS, USAF - Defense Imagery, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3530812


Sonntag, 22 Juni 2025

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