Radarfehler in Haifa: IDF bestätigt vollständiges Übersehen iranischer RaketeRadarfehler in Haifa: IDF bestätigt vollständiges Übersehen iranischer Rakete
Ein ballistischer Raketeneinschlag in Nordisrael blieb ohne Sirenenwarnung. Das Militär räumt erstmals ein: Die Rakete wurde vom System gar nicht erkannt.
Die israelische Armee hat ihre erste Darstellung der Ereignisse vom 22. Juni in Haifa korrigiert. Anders als zunächst erklärt, handelte es sich nicht um einen Vorfall im Zusammenhang mit einem israelischen Abfangsystem – sondern um einen tatsächlichen ballistischen Raketeneinschlag aus dem Iran. Die Rakete wurde von den israelischen Radarsystemen jedoch nicht erfasst. Auch eine Abfangmaßnahme wurde nicht eingeleitet. Die Sirenen blieben deshalb stumm.
Laut dem Heimatschutzkommando war ein technischer Fehler im Radarsystem für die Fehlfunktion verantwortlich. Demnach wurde der Körper der Rakete weiterverfolgt, nicht aber der von ihm abgetrennte Sprengkopf. Dieser schlug schließlich in einem Wohngebiet in Haifa ein. Bei dem Vorfall wurde eine Person leicht verletzt.
Die erste Erklärung der IDF hatte nahegelegt, die Ursache für den fehlenden Alarm sei ein Fehler im Zusammenhang mit einem israelischen Abfangflugkörper gewesen. Diese Darstellung wurde nun korrigiert. Nach einer genaueren Analyse des Einschlagorts stellte sich heraus, dass es sich um eine ballistische Rakete mit Sprengkopf handelte – und nicht um Raketentrümmer aus einer Abfangmaßnahme.
Die IDF wies darauf hin, dass die Rakete vermutlich durch ein seltenes technisches Phänomen nicht vollständig erfasst wurde. Es habe sich nicht um einen systematischen Ausfall oder menschliches Versagen gehandelt. Die meisten Anwohner hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits in Sicherheit gebracht, da zuvor eine landesweite Frühwarnung über Raketenstarts aus dem Iran gesendet worden war.
Seit Beginn der Angriffe aus dem Iran am 13. Juni wurden nach IDF-Angaben etwa 500 ballistische Raketen auf Israel abgefeuert. Zwischen 80 und 95 Prozent davon seien erfolgreich abgefangen worden. Dennoch kam es zu über 50 Einschlägen. Bisher starben dabei 24 Menschen, mehr als 1.200 wurden verletzt.
Die Armee erklärte, dass die Auswertung des Vorfalls in Haifa zur Verbesserung der Überwachungssysteme beitragen werde. Weitere Details zum genauen Ablauf oder möglichen technischen Anpassungen wurden bislang nicht veröffentlicht.
Autor: Redaktion
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Mittwoch, 25 Juni 2025