Fahrer verletzt Jugendlichen bei Protest in Bnei Brak – Polizei nimmt mehrere Verdächtige festFahrer verletzt Jugendlichen bei Protest in Bnei Brak – Polizei nimmt mehrere Verdächtige fest
Bei Demonstrationen gegen den geplanten Wehrpflichtentwurf ist in Bnei Brak ein Sechzehnjähriger verletzt worden. Ein Auto fuhr in eine Gruppe von Demonstranten, anschließend kam es zu weiteren Zwischenfällen. Die Polizei nahm zwei Verdächtige fest und leitete Ermittlungen ein.
Die Ereignisse zeigen eine angespannte Lage, in der Protest, Verkehrsblockaden und vereinzelte Gewalttaten aufeinandertreffen.
Der Vorfall ereignete sich am Abend auf der Jabotinsky Straße nahe dem Geha Kreuz. Nach Angaben der Polizei fuhr ein vierundzwanzigjähriger Anwohner mit hoher Geschwindigkeit in eine Gruppe ultraorthodoxer Demonstranten. Videoaufnahmen dokumentieren, dass mehrere Personen zu Boden stürzten. Der verletzte Jugendliche wurde in das Rabin Medical Center gebracht.
Der Fahrer verließ den Ort, wurde jedoch kurze Zeit später festgenommen. Die Polizei ermittelt wegen Gefährdung und Fahrerflucht.
In einem getrennten Vorfall versuchte ein siebenunddreißigjähriger Rollerfahrer, Demonstranten zu rammen. Auch er wurde noch vor Ort festgenommen. Beide Verdächtige befinden sich in polizeilichem Gewahrsam.
Proteste gegen Gesetzentwurf – teils unkoordinierte Aktionen
Die Demonstrationen in Bnei Brak wurden von der Gruppe Peleg Yerushalmi organisiert, die sich gegen die geplanten Regelungen zur Wehrpflicht stellt. Die Proteste waren nicht mit der Polizei abgestimmt. Parallel kam es in Bet Schemesch zu Sachbeschädigungen und Blockaden. Einsatzkräfte der Spezialeinheiten und der Grenzpolizei setzten Auflösungsmaßnahmen durch, nachdem Demonstranten Busse blockiert und Feuer gelegt hatten.
Auch in Jerusalem kam es zu einem Zwischenfall. Das Fahrzeug von Bürgermeister Mosche Lion wurde auf der Avinoam Jellin Straße mit Steinen beworfen. Der Bürgermeister blieb unverletzt, die Windschutzscheibe wurde beschädigt.
Politischer Hintergrund: Diskussion über Wehrpflichtregelung
Der Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung berät derzeit in langen Sitzungen über den neuen Entwurf des Wehrpflichtgesetzes. Teile der Koalition, ebenso wie Abgeordnete der Opposition, betrachten den vorgelegten Text als unzureichend. Die Diskussionen stehen im Zusammenhang mit einer langen und komplexen Debatte über den Dienst ultraorthodoxer Männer in Israel.
Die jüngsten Proteste spiegeln die Sensibilität des Themas, das sowohl politische als auch gesellschaftliche Spannungen berührt.
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Dienstag, 09 Dezember 2025