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Demütigung als Politik: Wie ein TikTok-Video aus New York den enthemmten Judenhass unserer Zeit bloßlegt

Demütigung als Politik: Wie ein TikTok-Video aus New York den enthemmten Judenhass unserer Zeit bloßlegt


Eine palästinensische Influencerin prahlte öffentlich damit, ein jüdisches Ehepaar erniedrigt zu haben – und machte damit sichtbar, wie normalisierte Feindseligkeit längst zum Alltag geworden ist. Der Fall zeigt, wie sehr antisemitische Reflexe sich hinter vermeintlichem Aktivismus verstecken.

Demütigung als Politik: Wie ein TikTok-Video aus New York den enthemmten Judenhass unserer Zeit bloßlegt

In einer Stadt wie New York, die jüdisches Leben seit über hundert Jahren prägt, sollte ein einfacher Moment der Höflichkeit nie zur politischen Bühne werden. Doch genau das geschah, als die in Staten Island lebende Imane Massoud ein Video veröffentlichte, das inzwischen weite Kreise zieht. Darin schildert sie lachend, wie sie ein jüdisches Ehepaar beschämte, das an einer Parkstation um Hilfe bat. Was wie eine nebensächliche Szene begann, verwandelte Massoud bewusst in eine Bühne der Erniedrigung – und sie tat es mit Stolz.

Das Paar verfügte nur über Bargeld, die Maschine nahm jedoch ausschließlich Karten. Sie baten die junge Frau freundlich, die Gebühr vorzustrecken. Ein alltäglicher, menschlicher Moment. Doch Massoud machte daraus eine politische Prüfung. Sie erklärte, sie würde nur helfen, wenn die beiden die Parole „Free Palestine“ aussprechen. Die Frau verstummte vor Schock. Der Mann reagierte irritiert und lehnte ab. Statt die Situation zu entschärfen, baute Massoud die Szene im Video genüsslich aus und stilisierte die jüdischen Passanten zu Feindbildern, an denen sie ihre Ideologie ausspielt.

Wenn Entmenschlichung zum Trend wird

Die Szene, die Massoud beschreibt, ist keine politische Diskussion. Sie ist ein Akt der Demütigung. Ein Moment, in dem ein Mensch bewusst Macht ausübt – nicht um zu überzeugen, sondern um zu verletzen. Als der Mann ihr in Arabisch höflich widersprach, diffamierte sie auch das noch und warf Juden vor, „unsere Sprache zu stehlen“. Es war ein Satz, der mehr über ihren Blick auf Juden verrät als über jede politische Lage im Nahen Osten.

Dieser Vorfall ist kein Einzelfall, sondern Ausdruck einer tief verankerten Haltung, die in sozialen Netzwerken geradezu gefeiert wird: Der Gedanke, dass man Juden öffentlich beschämen dürfe, solange man es unter dem Deckmantel einer politischen Parole tut. „Free Palestine“ wird in solchen Momenten nicht zur Forderung nach politischer Lösung, sondern zur Legitimation moralischer Übergriffe.

Ein Spiegel der Onlinekultur – und ihrer Abgründe

Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Binnen Stunden wurde das Video zu einem Symbol für enthemmte Feindseligkeit, die sich in Teilen der sozialen Medien problemlos verbreiten kann. Viele Nutzer warnten, dass sich unter dem Deckmantel des Aktivismus ein schriller Antisemitismus Bahn bricht. Andere wiesen darauf hin, wie bizarr es sei, dass eine alltägliche Bitte um Hilfe als Beleidigung empfunden wird, weil sie von Juden kommt.

Viele Kommentare brachten es auf den Punkt: Niemandem in Gaza, Ramallah oder Ost-Jerusalem hilft es, wenn man in einem Parkhaus in New York ein jüdisches Ehepaar bloßstellt. Diese Art „Aktivismus“ richtet sich nicht gegen politische Maßnahmen, sondern gegen Menschen. Und sie ermutigt eine Dynamik, in der die Identität des Gegenübers genügt, um ihn zu erniedrigen.

Ein gefährliches Klima – weit über Social Media hinaus

Für jüdische Familien in New York hat dieser Vorfall eine tiefere Bedeutung. Er ist Teil eines Trends, der seit Jahren wächst: die Normalisierung kleiner, alltäglicher Feindseligkeiten. Momente, in denen jüdische Menschen nicht wegen ihres Tuns, sondern wegen ihres Seins zu Zielscheiben werden. Der Hass trägt die Sprache des politischen Diskurses, folgt aber dem Muster sozialer Ausgrenzung.

Dass Massoud das Video später löschte, ändert nichts an seinem Inhalt. Es zeigt, wie unbefangen manche Menschen heute bereit sind, Juden zu erniedrigen – und es auch noch als Mut verkaufen. Die Empörung, die folgte, ist daher nicht nur ein moralischer Impuls, sondern eine Reaktion auf ein Klima, das zunehmend feindselig wird.

Wer die Demütigung eines Ehepaars zur politischen Tat erhebt, trägt nicht zu Freiheit oder Gerechtigkeit bei. Er schafft ein Klima, in dem Juden sich fragen müssen, wem sie überhaupt noch vertrauen können.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot X


Montag, 01 Dezember 2025

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