Russland und Iran in Syrien: Vier oder fünf kämpfen schon

Russland und Iran in Syrien:

Vier oder fünf kämpfen schon


Vier oder fünf kämpfen schon

von Thomas von der Osten-Sacken

Während russische Transportmaschinen Panzer, Luftabwehrgeschütze und anders militärische Gerät nach Syrien bringen, der Iran mit Milizen, “militärischen Beratern” und Waffen hilft, Assad, der ohne diese Unterstützung sich kaum einen Tag noch an der Macht halten würde, also erstmal gestützt ist, diskutiert man in den USA über’s Programm, nichts gegen Assad, Iran oder Rußland zu unternehmen, sondern “moderate Rebellen” gegen den Islamischen Staat auszubilden.

5000 sollten es werden, vier oder fünf befinden sich nach Angaben des US-Militärs inzwischen auch im Kampf:

In the span of two hours, the cornerstone of the U.S. strategy toward the self-proclaimed Islamic State in Iraq and Syria crumbled—loudly, and in public.

Testifying before the Senate Armed Services Committee, the general in charge of the war effort made clear that the U.S. strategy for arming “moderate” Syrian fighters had failed. Of the thousands of fighters they had hoped to train, just “four or five” are currently in the fight in Syria.

And with that, Army Gen. Lloyd Austin, commander of U.S. Central Command, came under a blistering, bipartisan attack about the strategy in Syria and Iraq.

Wie viel Blutvergießen und Elend wäre den Syrern erspart geblieben, es hätte die “Friends of Syria” mit all ihrem Geheuchel nie gegeben, nie das Gerede aus London, Paris und Washington, Assad müsse gehen, sondern 2011 ein ehrliches Statement, dass auf Hilfe aus dem Westen Syrer nicht bauen könnten, man es sich nicht mit dem Iran oder Putin verscherzen wolle, und wer sich gegen das Assad Regime auflehne, damit rechnen müsse, auf sich alleine gestellt, bzw. bestenfalls unterstützt von irgendwelche Golfstaaten, mit der ganzen terroristischen Härte dieses Regimes konfrontiert zu werden.

Dann wäre der Aufstand gegen das Regime von Anfang an, wenn überhaupt, ganz anders organisiert worden, denn er richtete sich immer auch an eine sog. “Internationale Staatengemeinschaft", die wenn denn je, jedenfalls 2012 nicht mehr existierte, nur leider hatten die demonstrierenden Syrer das noch nicht mitbekommen, sondern müssen es jetzt auf ganz blutige und tragische Weise lernen.

Während sie nämlich noch erklärten, Assad müsse gehen, war in Europa klar, dass man nichts tun würde, während in Washington irgendwelche Experten, die sich für ganz große Realpolitiker halten, an einer neuen Doktrin eines Äqui­li­b­ri­ums herumbastelten, die darauf abzielt irgendwie ein Gleichgewicht zwischen den abgehalfterten Halsbaschneiderregimes Saudi Arabiens und des Iran herzustellen, ein Plan, der nicht nur vom ersten Augenblick zum Scheitern verurteilt war, sondern dem die auch noch völlig sinnlos die Syrer zum Opfer fielen.

Eines immerhin ist für die nächsten zwanzig Jahre, wenn nicht länger, klar: Wer immer gegen Diktaturen oder Tyrannen, die mit dem Iran oder Rußland im Bunde stehen, aufbegehrt, wird wissen, dass er auf irgend eine Unterstützung aus dem, was einmal der Westen war, nicht wird bauen können, sondern ganz auf sich alleine gestellt sein wird

 

Erstveröffentlicht in der Jungle World - Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors / Foto: Personenkult auf syrisch - Assad hängt überall wo er noch herrscht (Foto: von Charismaniac (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons)

 

Thomas von der Osten-Sacken bei haOlam.de (Auswahl):


Autor: joerg
Bild Quelle:


Freitag, 18 September 2015

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.




empfohlene Artikel
weitere Artikel von: joerg

Folgen Sie und auf:


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage